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(1894 - 1937) Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein |
Der Schweizer Flugpionier Walter Mittelholzer erlernte den Beruf eines Fotografen, was entscheidend für seine spätere Laufbahn sein sollte.
Als er als Rekrut in die Schweizer Armee eingezogen wurde, teilte man ihn bei der neu entstandenen Fliegertruppe ein, wo er schon bald regelmässige Einsätze flog, um verschiedene Regionen von Zürich von oben zu fotografieren.
Schliesslich wurde er Leiter der fotografischen Abteilung der Armee und im Laufe der Zeit überflog er fast die ganze Schweiz und hielt die Überflüge mit der Kamera fest.
Während des 1. Weltkrieges erwarb er sich die Lizenz für den zivilen Flug, im Jahr darauf beendete er seine Ausbildung als Militärpilot.
Vom Fliegen als auch Fotografieren gleichermassen fasziniert, machte sich Walter Mittelholzer ab 1919 selbständig und gründete zusammen mit Alfred Comte die "Mittelholzer und Co., Luftbildverlagsanstalt und Passagierflüge".
Ein Jahr später fusionierte die Firma mit der Ad Astra Aero, deren Direktor und Chefpilot Walter Mittelholzer wurde.
In den 20er Jahren erweiterte Walter Mittelholzer sein Betätigungsfeld
auf den internationalen Luftraum und erhielt auch schon bald Aufträge
aus aller Welt.
Unter anderem flog er die neue Linie von Berlin nach Danzig und Riga
und im Auftrag der persischen Regierung flog er 1924 nach Teheran.
Ein Versorgungsflug von Spitzbergen für Roald Amundsens Nordpolexpedition kam aufgrund eines technischen Defekts an Amundsens Flugzeug nicht zustande.
Grosse Beachtung fand 1926/27 sein Flug nach Südafrika, was vor ihm noch keiner angegangen hatte. Nach 65 Tagen landete er nach 20'000 Flugkilometer sicher in Kapstadt und machte ihn über die Landesgrenzen bekannt.
Im darauffolgenden Jahr umrundete er das westliche Mittelmeer und schoss erneut zahlreiche Luftbilder.
Eine erneute Pioniertat lieferte er 1930 mit dem Überflug des Kilimandscharo ab. Die dabei geschossenen Bilder speziell vom Krater des Kibo fanden international grosse Beachtung und wurden in zahlreichen Illustrierten abgebildet.
1931 folgte ein weiterer Meilenstein in seiner Laufbahn, als seine Firma erneut fusionierte, dieses Mal mit der Balair AG Basel. Die daraus entstandene Swissair AG führte Walter Mittelholzer als technische Direktor und blieb natürlich auch weiterhin als Chefpilot aktiv.
1933 absolvierte Walter Mittelholzer seinen letzten grossen Flug, als er nach Addis Abeba flog, um die bestellte Fokker dem Kaiser Haile Selassie persönlich zu überbringen.
Trotz seines gefährlichen Berufes überstand er alle heiklen Situationen während seiner Zeit als Flieger. So mag es sich fast ironisch anhören, dass Walter Mittelholzer 1937 während einer Bergtour in der Steiermark tödlich verunglückte. Er wurde nur 43 Jahre alt.
Der Name Walter Mittelholzer ist bis heute präsent und seine Bücher
fanden grosse Verbreitung, speziell in der Schweiz.
Er hinterlässt aus rund 9'000 Flügen weit mehr als 100'000
fotografische Aufnahmen, die im Besitz der "Luftbild Schweiz" sind. Desweiteren
existieren mehrere Dokumentarfilme, darunter "Mein Persien-Flug 1924-1925",
"Afrikaflug: Im Wasserflugzeug von Zürich nach Kapstadt" von 1927
und "Abessinienflug" von 1934.
Neben der Fliegerei und der Fotografie engagierte sich Walter Mittelholzer
als Teilhaber auch an der Schweizer Filmproduktionsgesellschaft "Praesens
Film AG" von Lazar Wechsler.
Weitere Signaturen von Schweizer Flugpionieren |
Adolf Schaedler 1893-1983 | Alfred Comte 1895-1965 | Alphons Simonius 1892-1952 | Armand Dufoux 1883-1941 | Attilio Maffei 1878-1931 |
Charles Favre 1884-? | Edmond Audemars 1882-1970 | Eduard Spelterini 1852-1931 | Else Haugk1889-1973 | Emile Taddeoli 1879-1920 |
Ernest Burri 1887-1969 | Ernest Failloubaz 1892-1919 | François Durafour 1888-1967 | Georges Marcel Pasche 1896-1964 | Hans Burkhard 1888-1977 |
Hans Schmid ?-1911 | Henry Kramer 1892-1977 | Jorge Chavez Dartnell 1887-1910 | Marcel Lugrin 1891-1915 | Max Bucher 1887-1972 |
Oskar Bider 1891-1919 | René Grandjean 1884-1963 | Theodor Real 1881-1971 | Theodor Borrer 1894-1914 Stempelunterschrift | Theodor Borrer 1894-1914 Stempelunterschrift |