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Hani Abbas

Hani Abbas

1977

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Der Karikaturist Hani Abbas wuchs im palästinensischen Flüchtlgingscamp
Yarmouk in Syrien auf, wo er auch das Licht der Welt erblickte.
Seine Eltern mussten bereits 1947 Palästina
verlassen und lebten seit 1957 in Yarmouk.
Schon in jungen Jahren zeigte Hani Abbas
grosses Interesse am Zeichnen und bereits im
Alter von 14 und 16 Jahren erhielten seine Arbeiten
jeweils eine Auszeichnung. Nach seiner Schulausbildung
ging er an die Pädagogische Universität in Damaskus, welche
er 1998 beendete, es folgte ein zweijähriger Militärdienst.

Nach dem Militär arbeitete er als Lehrer und er
zeichnete nebenbei Karikaturen, die in verschiedenen
Zeitungen erschienen. Seit Ende der 90er Jahre wurden
Ausstellungen mit seinen Arbeiten in verschiedenen arabischen Ländern gezeigt.

Als 2011 die Revolution ausbrach, zögerte Hani Abbas nicht, mit seinen Karikaturen
seine Meinung zu formulieren und die Regierung zu kritisieren, die Menschen auf den Strassen töteten.
Mit seiner Karikatur eines Soldaten, der sich über jene Blume beugt, die die syrische Revolution symbolisierte, und deren
Duft der Freiheit einatmet, geriet er in den Fokus des syrischen Geheimdienstes, seine Konten wurden gesperrt und er wurde bedroht.

Erst 2013, nachdem viele Freunde und Bekannte getötet wurden oder einfach verschwanden, entschloss er sich, aus
Syrien zu fliehen. Mit seiner Familie floh er in den Libanon, wo er ein neues Leben aufbaute.
Er veröffentlichte weiter Karikaturen in libanesischen aber auch internationalen Publikationen.

Als er auf Facebook eine Karikatur veröffentlichte, die die Geisterstadt Yarmouk zeigte, in
die er Figuren reinzeichnete, um der Stadt neues Leben einzuhauchen,
ging die Karikatur viral und erreichte zahlreiche Menschen in aller Welt.
Dies öffnete ihm schliesslich die Tür zur Schweiz, als man dort
eine Ausstellung seiner Arbeiten durchführen wollte. Er wurde
in die Schweiz eingeladen und dort entstand die Idee, dass
er Asyl beantragen möchte, um auch seine
Frau und seinen Sohn in Sicherheit
bringen zu können.
Im Oktober
2013 stellte er den Asyl-Antrag
und schliesslich wurde ihm der Flüchtlingsstatus
im April 2014 zugesprochen. In der Zwischenzeit wurde
er von Roberta Ventura unterstützt, die auch die Ausstellung durchführte.

Seit 2014 lebt er nun mit seiner Familie in der Schweiz und er zeichnet unermüdlich Karikaturen gegen die Gräuel des Krieges.
Unterstützt wird er dabei vom Karikaturisten Patrich Chappatte, der ihm Tore zu Publikationen öffnete. 2014 wurde
Hani Abbas von Kofi Annan mit dem Internationalen Preis für Karikaturen (Prix International du
Dessin de Presse) ausgezeichnet.
Im gleichen Jahr führte er einen Cartoon-Kurs an der Internationalen Schule in Genf durch.

Seine Karikaturen erscheinen in den Publikationen „Le Temps“,
„La Liberté“ und
„Le Monde“.

Links abgebildet ist eine Original-Zeichnung, die mir Hani Abbas freundlicherweise für meine Sammlung überliess. Mit dem Titel
"Unterdrückung durch Terrorismus" bringt er damit seine Erfahrungen zum Ausdruck, dass autoritäre Regime gewalttätige,
illegale Gruppen mit extremistischen religiösen oder nationalistisch-fundamentalistischen
Ansichten oder einige Banden und Kriminelle zur Unterdrückung
und Einschüchterung von Völkern einsetzen.

 
 
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