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Künstler
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Rodolphe Bolliger

1878 - 1952

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Der Maler und Illustrator Rodolphe Bolliger kam am 18. November 1878 in Kölliken zur Welt.

1884 verliess sein Vater die Familie und wanderte in die USA aus. Seine Mutter zog mit
ihrem Sohn nach Arbon, wo sie bei einer Schwester Unterkunft fand, die im Ort das Hotel Krone führte.
Zum Hotel gehörte auch eine Stallung, wo Pferde untergebracht waren, die die Kundschaft mit Kutschen zum Hotel brachten.
Diese Zeit beeinflusste Rodolphe Bolliger entscheidend und so avancierten Pferde zu einem seiner beliebtesten Motive, die er auf
die Leinwand bannte oder in Zeichnungen festhielt.
Als Kind hörte er gebannt den Erzählungen der Knechte zu, die über die Vorzüge und Fehler der einzelne Pferde redeten, und so
konnte auch der junge Rudolphe Bolliger bald ein gutes Pferd von einem schlechten unterscheiden. Er zeichnete nicht nur
die Pferde nach der Natur sondern zeichnete auch Pferdebilder aus Mappen anderer Künstler und Fotografen nach.

Nach seiner schulischen Ausbildung absolvierte er im Gewerbemuseum eine Lehre als Stickereizeichner von 1894
bis 1899 in St. Gallen. Danach absolvierte er ein Praxisjahr im ostschweizerischen Industriezentrum.

Anschliessend ging er nach Paris, wo er in einem Atelier für Broderie als Zeichner eine Stelle
bekam. Die im gleichen Jahr stattfindende Weltausstellung beeindruckte ihn sehr
und natürlich besuchte er die zahlreichen Museen und Ausstellung, die es
dort zu finden gab. Er mietete sich ein Zimmer im Montmartre und
begann in der Freizeit, erste Gemälde anzufertigen. Nach
zweieinhalb Jahren gab er seine Anstellung auf und
konzentrierte sich nur noch auf das Malen. Doch die
Lebensumstände waren hart, das ersparte Geld schnell weg und
eine entsprechende Mangelware. Er teilte sich das Leid mit anderen
Künstlern im Montmartre und er ernährte sich von Kaffee und Pommes Frites
und zum Dessert gab es Zigaretten. Ansonsten arbeitete er ohne Unterbruch – oftmals fuhr
er morgens ins Bois de Boulogne, wo er Pferde und Amazonen zeichnete, nachmittags fuhr er an das
andere Ende von Paris, wo sich eine grosse Stallung mit über 400 Pferden befand. Doch irgendwann machte sein Körper
nicht mehr mit und im September 1903 brach er zusammen. Er wurde ins Spital gebracht, wo man feststellte, dass er eine
Magenlähmung infolge Unterernährung erlitt. Die nächsten zwei Monate verbrachte er in einem Pariser Spital. Als er sich
einigermassen erholt hatte, wurde er von einem Verwandten in die Schweiz zurückgebracht. Doch dort wollte er sich
nicht wieder in ein bürgerliches Leben einordnen und seinen Wunsch, als Künstler zu leben, weiterverfolgen.
1905 erhielt er ein eidgenössisches Kunststipendiumg, welches ihm ermöglichte, nach Paris
zurückzukehren und mit dem Geld für ein Jahr zu studieren. Für ein weiteres Jahr
wurde er von mehreren Verwandten unterstützt. So studierte er an
der Académie Julian und anschliessend an der Akademie Humbert.
In Paris konnte er auch erste Werke in Ausstellungen zeigen
wie am „Salon des Indépendants“ und er hatte
Kontakt zu zahlreichen Künstler jener Zeit.

In den kommenden Jahren arbeitete er regelmässig als Maler und er begann dort, auch zahlreiche Gemälde mit Pferden zu erstellen.
Es folgten weitere Ausstellungen, unter anderem in Berlin und er nahm an der Eröffnungsausstellung von Paul Guillaume 1914
teil. Nach 1918 ging er vermehrt auf Reisen und seine Tätigkeit als Maler schränkte er in dieser Zeit etwas ein.
Einen noch grösseren Stellenwert nahmen Zeichnungen in seinem künstlerischen Schaffen ein, die er
vor allem in Schwarz-Weiss umsetzte.

Rodolphe Bolliger lebte bis 1940 in Paris, doch mit dem nahenden Einmarsch der Deutschen kehrte
er mit dem letzten Zug in die Schweiz zurück und liess sich in Zürich nieder.
Dort hatte er ein eigenes Atelier und er realisierte nebst seiner Malerei
auch zahlreiche Illustrationen, unter anderem für die
Zeitschrift „Schweizer Spiegel“, wo er über viele
Jahre hinweg tätig war.
Seine Illustrationen hielt er meist auf Transparentpapier fest.

Nach Ende des 2. Weltkrieges besuchte er noch dreimal „sein“ Paris,
doch 1951 musste er schwer erkrant nach Zürich zurückkehren.

Rodolphe Bolliger verstarb am 26. Mai 1952 in
Zürich im Alter von 73 Jahren.

Biographie basierend auf dem
Artikel von Rodolphe Bolliger
„Wie ich Maler wurde“.

 
 
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