Franquin
1924
- 1997 |
..
Der belgische Comic-Zeichner
Franquin gehört mit Hergé zu
den sicherlich wichtigsten Ver-
tretern seiner Branche in Eu-
ropa und schuf sich mit seiner
Comic-Serie "Spirou” ein ewi-
ges Denkmal. Seine Ausbildung
erhielt Franquin an der Ecole
Saint-Luc in Saint-Gilles und konnte danach
beim Studio CBA als Trickfilmzeichner Fuss
fassen. Dort lernte er bekann-
te Zeichner wie Peyo, Morris
und Eddy Paape kennen. 1946
ging Franquin zum Verlag Du-
puis, wo er anfangs das Titelblatt zu "Le Mous-
tique" zeichnete und von dem Zeichner Jijé in
seiner weiteren Ausbildung unterstützt wurde.
Es dauerte nicht lange und Franquin übernahm
die erfolgreiche Serie Spirou,
welche 1938 von Robert Vel-
ter erfunden und von Jijé zu-
vor fortgeführt wurde. Franquin schaffte es mit
seinen Zeichnungen und Geschichten, die Abenteuer
von Spirou und Fantasio einer grossen Leserschaft
schmackhaft zu machen und
schliesslich avancierten die Ge-
schichten zum heutigen Comic-
Klassiker. Der Siegeszug der
Figuren begann ab 1950, als
Franquin die Protagonisten in einer
eigenen Comic-Welt agieren lies und
die Abenteuer in Albenlänge
erzählte. Zu Franquins sehr
erfolgreich eingeführten eige-
nen Comic - Kreationen gehö-
ren das Marsupilami (ab 1952) und natürlich
Gaston
Lagaffe (ab 1957). Nach einem Streit mit dem Verle-
ger Dupuis wandte sich Franquin dem Magazin Tintin zu
und kreierte dort die Serie "Modeste et Pompon". Als
der Streit zwischen Franquin
und Dupuis beigelegt war, ar-
beitete Franquin nun für beide Verlage. Es ent-
standen weitere Comic-Kreationen von Franquin,
darunter "Le petit Noël" (57). Durch die enor-
me Arbeitslast und trotz Unterstützung anderer
Zeichner brach Franquin Ende
1961 unter dem Druck zusam-
men und erlitt eine schwere
Depression, der sich auch noch eine
Gelbsucht hinzugesellte. Erst im Lau-
fe des Jahres 1963 konnte Franquin
sein Arbeit wieder aufnehmen
und führte seine Arbeiten an
Spirou und Fantasio bis 1968
fort, ehe er die Serie an den
Zeichner Jean-Claude Frontier übergab, um
sich von nun an ganz auf seine Geschichten
mit Gaston und Marsupilami zu konzentrieren.
Gaston avancierte zu einem
Publikumsliebling und Franquin
nutzte die Popularität seiner
Figur, um später auch politi-
sche Aussagen zu Themen wie
Menschenrechte und dem Tier-
schutz einzubauen und zu the-
matisieren. Neben seiner Zeichentätigkeit schrieb er zudem mit
Willy Maltaite an den Szenarien zu dessen Serie "Isabella".
Die Depressionen konnte Franquin nie mehr loswerden und
so liess er sich zu der düsteren Comic-Serie "Schwarze
Gedanken" inspirieren, die neue Akzente im Bereich
der Erwachsenen-Comics setzte und mit makabrem
Humor gespickt waren. 1978 entstand in Zusam-
menarbeit mit Delporte die Serie "Arnest Rin-
gard", welche von Jannin gezeichnet und von
Franquin weiterhin geschrieben wurde. In-
folge seiner Depression musste er aber
erneut - von 1982 bis 1985 - mit
seiner Arbeit aussetzen, danach
zeichnete er wieder an Gaston,
deren Zeichenstil nun deutlich
die jeweilige Gemütsverfas-
sung von Franquin
aufzeigten.
1987
übergab Franquin die Verantwortung für die Zeichnungen zum
Marsupilami an Batem, der die Geschichten in den
nächsten Jahren zeichnete. Franquins letzte
Schöpfung waren die Comics zu "Die
Tifous", die er ab 1990
zeichnete. |