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Künstler |
Loriot
1923 - 2011 |
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. Der Schauspieler, Humorist und Cartoonist Loriot wurde als Vicco von Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow in Brandenburg an der Havel geboren. Er kam bereits als Jugendlicher mit der darstellenden Kunst in Berührung, wenn auch nur am Rande. So trat er unter anderem als Statist an der Oper und im Theater auf und erhielt eine Statistenrolle im Film „Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies“ (40). Der Familientradition folgend schlug Loriot zunächst die Laufbahn eines Offiziers ein und er diente während des 2. Weltkriegs mit der 3. Panzer-Division an der Ostfront. Er verliess die Armee nach dem Krieg im Rang eines Oberleutnants und mehreren Auszeichnungen, darunter das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Sein Bruder Johann-Albrecht Sigismund von Bülow viel im März 1945, rund zwei Monate vor Ende des Krieges. Nach dem Krieg holte er seine Ausbildung nach und studierte zudem Malerei und Grafik an der Kunstakademie in Hamburg von 1947 bis 1949. Kurz darauf konnte er seine künstlerische Laufbahn als Cartoonist lancieren und er arbeitete als Werbegrafiker und schuf das populäre Männchen mit Knollennase. Seine Cartoons erschienen regelmässig im Magazin „Die Strasse“ in Hamburg, später folgten Publikationen wie „Quick“ und „Stern“. In diesen Jahren legte er sich das Pseudnym Loriot zu, die französische Übersetzung für den Vogel Pirol – dem Wappentier der Familie von Bülow. Seine ersten Cartoon-Serien waren „Auf den Hund gekommen“ (53), „Reinhold das Nashorn“ (54), „Wahre Geschichten“ (54), „Adam und Evchen“ (56) und „Der gute Ton“ (57). Ende der 50er Jahre kehrte Loriot auch wieder auf die Leinwand zurück und er verkörperte Nebenrollen in Filmen wie „Haie und kleine Fische“ (57), „Die Brücke“ (59, „Das Wunder des Malachias“ (61) und „Der längste Tag“ (62). 1967 übernahm er die Moderation der Fernsehsendung „Cartoon“, wo er auch Autor und Regisseur war. Diese Sendung moderierte er bis 1972 und bereits hier erschienen erste Elemente, die seine spätere Laufbahn beim Fernsehen prägen sollten, darunter ein Sofa, von dem aus er die Moderation führte und das Kreieren von eigenen Zeichentrickfilmen und ersten Sketchen, in denen er selber auftrat. Einen grossen Erfolg landete Loriot mit der Erschaffung des Hundes Wum, der zum Aushängeschild der Aktion Sorgenkind im ZDF wurde. Als die Nachfolgesendung „Der grosse Preis“ mit Wim Thoelke lanciert wurde, kam auch Wum mit in dieses Format, kurze Zeit später gesellte sich der Elefant Wendelin hinzu und die beiden Figuren begeisterten in ihren kurzen Animationsfilmen Gross und Klein. Später folgte noch eine dritte Animationsfigur mit Klaus dem Ausserirdischen. Den endgültigen Durchbruch schaffte er 1976 mit der Fernsehserie „Loriot“, wo er mit einer Stammcrew bestehend aus Evelyn Hamann, Heinz Meier, Edgar Hoppe und Rudolf Kowalski auftrat und legendäre Sketche schuf. Dazwischen wurden auch immer wieder Animationsfilme von Loriot gezeigt, die sich einer ebensolcher Popularität erfreuten. Loriot wurde mit diesen Episoden zur Fernsehlegende. 1988 wagte Loriot den Sprung auf die grosse Leinwand und schuf mit „Ödipussi“ (88) einen grossen Kinoerfolg. Loriot war Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller, seine Partnerin war natürlich wieder Evelyn Hamann. Ebenfalls mit Evelyn Hamann folgte 1991 sein zweiter Kinofilm „Pappa ante portas“ (91). Neben seiner Tätigkeit bei Film und Fernsehen realisierte Loriot auch mehrere Opernaufführungen als Regisseur, darunter „Martha“ (86), „Der Freischütz“ (88) und „Der Ring der Nibelungen“ (92). |
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