Josef Mauder
1884 - 1969
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Der Illustrator, Maler und Schriftsteller Josef Mauder - er benutzte auch den Namen Sepp Mauder - besuchte nach einer Glasmaler-Ausbildung die Königliche Kunstgewerbeschule in München. Dort lehrte er bei Maximilian Dasio, der ihm noch während des Studiums Zeichenaufträge für die humoristische Zeitschrift "Meggenburger Blätter" vermittelte, wo Mauder von 1905 bis 1925 regelmässig tätig war. Dort übernahm er ab 1905 die Schriftleitung und kreierte weit über 1000 Zeichnungen. Ab anfangs der 20er Jahre erschienen auch Zeichnungen in "Der heitere Fridolin und ab 1929 zeichnete er für "Fliegenden Blättern", wo er von 1929 bis 1943 über 1600 Zeichnungen anfertigte.
In seiner langjährigen Laufbahn war er nicht nur als Illustrator von Büchern und Zeitschriften tätig sondern er schrieb auch Texte, schuf Malbücher sowie Rechen- und Erstlesefiebeln. Ab 1904 illustrierte er erste Bücher, erstmals für "Schöne alte Kinderreime" (04). Weitere Buch-Illustrationen folgten mit "Fromm' und fröhlich' Jahr" (05), "Alte Fabeln" (06), "Elementar- Laboratorium" (07), "Eia popeia" (08), "Alte liebe Lieder" (08), "Münchner Leben" (09), "Jugendklang" (09), "Blaue Blumen" (09), "Allerhand Durcheinand" (10), das Malbuch "Juvivallera" (10), "Im Hasenwunderland" (10), "Kinderheimat in Liedern" (10), "Deutsche Kinderreime und Lieder" (10), "Kinderlust" (10), "Die Himmelsleiter" (12), "Fibel für pfälzische Volksschulen" (12), "Der kluge Kadi" (13), das Malbuch "Die gute alte Zeit" (14) und "Schöne alte Singspiele" (18). Was man nicht unbedingt mit einem Künstler in Verbindung bringt, war die Begeisterung von Josef Mauder für den Fussball. Er wurde 1903 Fussballer beim FC Bayern München und kickte dort bis 1906. Er war u.a. auch Kapitän der 2. Mannschaft. Dank seiner Liebe zu diesem Sport avancierte er zu einem Pionier der Sportkarikaturen und war sehr erfolgreich mit seinen Beiträgen, die in der Stadion- zeitung und in Sportzeitschriften wie "Fussball" (ab 1920) und "Sport Magazin" (ab 1948) erschienen sind. Seine Zeichnung für Bayern München mit dem Titel "Die Rothosen" kann dort immer noch begutachtet werden. Weitere Publikationen kamen für die "Münchner Illustrierte" und die "Stuttgarter Illustrierte" zustande. In den 30er Jahren auch die Zeitschriften "Jugendblätter" und "Die Rama-Post vom lustigen Fips". In den kommenden Jahren entstanden weitere Illustrationen für Bücher wie "Die Heullise" (20) - hier war er auch gleichzeitig der Autor, "Wie Peter und Liesel das Christkind suchten" (20), das Bilder- album "Münchner Weihnachtskalender" (20), "Arche Noah" (20), "Die lustige Sechs" (20), "Die Legende vom Christkind und vom Sternlein" (20), "Fli, Fla, Flederwisch" (21), "Ein Kindertag" (21), "Hoppla!" (25), "Was ihr haben wollt" (26), "Das Märchen vom Schneider Schnirbelzwirn" (26)"Der Hemdenmatz" (28), "Der kleine ABC-Schütze" (30), "Bei den 7 Zwergen" (48), "König Fussball" (48), "Lustiger Sport" (49), "Lustige Sportviechereien" (49), "Das lustige Puppenbuch" und "Goldhuhn und Kahlhals". Neben seiner Tätigkeit als Illustrator entwarf er von 1910 bis 1916 viele Reklamemarken für die Firma Hengstenberg, für die er auch Neujahrskarten, Plakate und Werbebroschüren zeichnete, er kreierte Kinderkrippen-Figuren, zeichnete Karten-Spiele wie das "Märchen Quartett Nr. 602" von 1920, "Lustiges Handwerker-Quartett Nr. 631" von 1927, "Neue Kinderlieder-Quartett Nr. 632" von 1927 und "Pass auf! Nr. 633" von 1927 und er entwarf das Würfelspiel "Fussball- Meisterschaft" (15).
Seine Ideen sammelte Josef Mauder oftmals im Alltag und er hielt seine Beobachtungen in seinem Notizblock fest. 1926 heiratete er und zog nach Pullach. Dort verfasste er für die Heimatzeitung "Der Isartaler" zahlreiche humoristische Beiträge unter dem Pseudonym "Sepperl vom Isartal". Sein Bruder Bruno Mauder war ein Glaskünstler.
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