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Künstler |
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Nach seiner schulischen Ausbildung studierte er von 1889 bis 1893 beim Maler Heinrich Knirr und an der Akademie der Bildenden Künstein München. Anschliessend kehrte er in seine Heimatstadt Prag zurück, wo er ein eigenes Atelier eröffnete. In jenen Jahren zog es ihn bereits immer wieder auf lange Reisen, darunter nach England, Frankreich, Schottland, China, Ägypten, Korea, Sibirien und im Jahre 1900 nach Japan, welche ihn nachhaltig auch in seinem künstlerischen Schaffen – speziell in der Holzschnitt-Technik – prägte. Seit 1899 gehörte Emil Orlik der Wiener Secession an, 1904 schliesslich zog er nach Wien. Als er ein Angebot von der Staatlichen Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums erhielt, als Leiter der Graphik-Klasse zu arbeiten, akzeptierte er dieses und zog 1905 nach Berlin, wo er bis zu seinem Tod lebte. Bereits kurz nach der Jahrhunderwende konnte er zahlreiche seiner Arbeiten in Ausstellungen präsentieren, darunter in Brünn, Berlin und Prag. Als Künstler machte er sich in erster Linie mit seinen Porträts und Zeichnungen – mit Bleistift, als Radierung und Holzschnitte – einen Namen und er verkehrte mit zahlreichen bekannten Künstler jener Jahre, darunter Hermann Bahr, Ferdinand Hodler, Gustav Mahler und Henrik Ibsen. Auch für seine Radierungen erhielt er viel Anerkennung. Als Grafiker schuf er Plakate und Exlibris, zudem illustrierte er auch mehrere Bücher sowie Sammelbilder für die Schokoladenfabrik "Ludwig Stollwerck" - unter anderem "Rinderbilder" von 1902. Zu den von ihm illustrierten Büchern gehören "Merlin" von Friedrich Werner van Oesteren (09), "Dalmatinische Reise“ von Hermann Bahr (09), „Der Kellner“ von Iwan Schmeljow, „Der Pilger Kamanita“ von Karl Gjellerup, "Fünfundneunzig Köpfe" (20), "Kleine Aufsätze" (24), "Li" von Hedwig M. Weiss (25), "Neue 95 Köpfe" (26), "Die Affenhochzeit" von Carl Zuckmayer (32) und "KoKoRo" von Lafcadio Hearn. Später folgten auch Bücher über den Künstler Emil Orlik selbst wie "Emil Orlik - Das druckgraphische Werk", "Die Exlibris des Emil Orlik", "Emil Orlik - Der Künstler als Zeitzeuge", "Emil Orlik - Prag, Wien, Berlin", "Emil Orlik - Ein Lebenswerk zwischen Prag und Berlin", "Emil Orlik an Max Lehrs", "Meister der Zeichnungen", "Emil Orlik - Wege eines Zeichners und Graphikers", "Wie ein Traum - Emil Orlik in Japan" und "Emil Orlik - Leben und Werk". Ein weiteres Betätigungsfeld fand er in der Welt des Theaters. Dort kreierte er Bühnenbilder und Kostüme für Aufführungen von Max Reinhardt. Dabei kam er mit vielen Künstlern der Bühne in Kontakt und es entstanden zahlreiche Porträts von verschiedenen Darstellern wie Tilla Durieux, Emil Jannings, Werner Krauss, Conrad Veidt, Asta Nielsen, Max Pallenberg, Alexander Moissi und Gertrud Eysoldt. Zudem war er auch beim Kabarett „Fledermaus“ in Wien tätig.Zehn seiner Zeichnungen zum Stück "Die Büchse der Pandora" erschien 1919 als Mappenwerk. Per Zufall bin ich auf eine Original-Bleistiftzeichnung dieser Arbeiten gestossen (siehe oben links), welches den Schauspieler Werner Krauss in der Rolle des Schigolch zeigt. Als Pressezeichner wurde er Zeuge politischer Ereignisse, so war er 1918 als Presszeichner für die Friedenskonferenz in Brest-Litowsk anwesend. Dort schuf er nebst Porträts auch Karikaturen der Anwesenden, welche später unter dem Titel „Brest-Litowsk“ publiziert wurden. Zu den Porträtierten gehörte auch Leo Trotski. Einem breiteren Publikum wurde er bekannt mit seinen publizierten Zeichnungen in der Zeitschrift „Jugend“, wo einige seiner Arbeiten auch als Titelblätter herauskamen. Zusammen mit Max Slevogt, Bernhard Pankok und Josef Grünberg gehörte Emil Orlik zur Gesellschaft „Spog“. Emil Orlik verstarb am 28. September 1932 im Alter von 62 Jahren in Berlin. |
Galerie der Arbeiten von Emil Orlik |
Jugend | ||||
![]() 1897 Mouches volantes |
![]() 1897 Titelseite |
![]() 1898 Der Tod |
![]() 1900 Singspielgesellschaft "Arion" |
![]() 1910 Der Schlaf |
![]() 1912 | ![]() 1913 Capriccio | ![]() 1916 | ![]() 1923 Max Pallenberg | ![]() 1923 Paul Wegener |
Exlibris | ||||
![]() Rene M. Rilke 1897 (Rainer Maria Rilke) |
![]() Emil Orlik 1897 |
![]() Max Lehrs 1899 |
![]() Gabriele Krasnopolski |
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![]() Oskar Loerke |
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![]() Jur. Bor. Franz |
![]() E. Zaufal |
![]() Wilhelm Schölermann 1899 | ![]() Max Reinhardt | ![]() Emil Orlik |
Holzschnitt | ||||
![]() 1898 |
![]() 1899 |
![]() 1900 |
![]() 1901 |
![]() Kolo Moser 1905 |
![]() 1901 | ![]() 1902 | ![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() 1900 | ![]() |
Bücher | ||||
![]() Dalmatinsche Reise von Hermann Bahr 1909 |
![]() Der Kellner von Iwan Schmeljow |
![]() Der Pilger Kamanita von Karl Gjellerup |
![]() Die Affenhochzeit von Carl Zuckmayer 1932 |
![]() KoKoRo von Lafcadio Hearn |
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