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Künstler |
Carl Rabus
1898 - 1983 |
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. Der Maler und Illustrator Carl Rabus besuchte nach der Schule die Münchner Akademie, wo er von 1916 bis 1918 bei Angelo Jank studierte. Nach Beendigung des Studiums diente er noch kurze Zeit während des 1. Weltkriegs. Nach dem Krieg konnte er sich als Künstler etablieren und erste Arbeiten wurden in München und Berlin ausgestellt. Ab 1920 wurde Carl Rabus vor allem als Illustrator bekannt. Er illustrierte zahlreiche Bücher, darunter „Die Novelle“ (20) von Johann Wolfang von Goethe, „Das öde Haus“ (20) von E. T. A. Hoffmann, „Oberon“ (20) von Christoph Martin Wieland, „Die Bettlerin vom Pont des Arts“ (21) von Wilhelm Hauff, „Astrologische Prognosen“ (22) von Hans Wolff, "Traum- welt“ (22) von C. E. Borel, „Verborgene Seelenkräfte“ (22) von Anja Mendelssohn, „Blaubart und Miss Ilsebill“ (23) von Alfred Döblin, „El Verdugo“ (24) von Honoré de Balzac, „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“ (25) von Eduard Mörike, „Dorotheas Blumenkörbchen“ (25) von Gottfried Keller, „Perlen“ (25) von Gottfried Keller und „Der Bäcker von Johann Marhoul“ (37) von Vladislav Vancura. Desweiteren erschienen regelmässig zeichnerische Arbeiten in Publikationen wie „Der Orchideengarten“, „Jugend“, „EOS“, „Querschnitt, „Lachen links“ und „Eulenspiegel“. Ab Ende der 20er Jahre bereiste Carl Rabus zahlreiche Länder wie wie Italien, die Schweiz, Spanien, Österreich, Belgien und Frankreich. Im Laufe der Jahre erweiterte er sein künstlerisches Repertoire mit zahlreichen Stilmitteln wie Aquarell, Bleistift, Tusche, Holzschnitte und Federzeichnungen. Carl Rabus war Mitglied der ASSO (Assoziation revolutionärer bildendern Künster) und geriet dadurch in den Fokus der aufgekommenen Nationalsozialisten und seine Arbeiten galten nun als entartet. Er emigrierte 1934 nach Wien, wo er die Fotografin Erna Adler kennenlernte. Diew führte zu neuen gesellschaftlichen Problemen. Da Erna Adler Jüdin war, wurde die Beziehung von der aktuellen Regierung nicht akzeptiert und so floh das Paar 1938 nach Belgien als sich abzeichnete, dass Österreich in das Deutsche Reich integriert werden würde. Zwei Jahre später marschierte die deutsche Wehrmacht auch in Belgien ein und Carl Rabus wurde im Mai 1940 verhaften, da er als potenziell feindlicher Ausländer galt, ein Schicksal, das vielen Ausländern beschieden war. Während seine Frau wieder frei kam wurde er für einige Monate in das Internierungslager St. Cyprien gebracht. Dies hinderte ihn aber nicht daran, auch an diesem Ort mit seinen Zeichnungen fortzufahren, welche später eindrückliche Zeugnisse eines Lageraufenthaltes darstellten. Nach seiner Freilassung wurde er 1942 erneut verhaftet, Grund war „Rassenschande“ aufgrund seiner Beziehung mit Erna Adler. Er kam in ein Gefängnis in Wien, wurde aber Dank Fürsprache eines Freundes wenige Monate später wieder entlassen. Carl Rabus taucht mit Erna Adler in Belgien unter und als dieses 1944 von den Alliierten befreit wurde, heirateten die beiden in Belgien. Nach dem Krieg lebte er zunächst weiterhin in Belgien und er konzentrierte sich nun vermehrt auf die abstrakte Malerei und Graphik. Waren es zuvor vor allem Holz- und Linolschnitte in schwarz-weiss zeichneten sich die neuen Werke durch abstrakte Formen und intensive Farben aus. Ab 1974 lebte das Ehepaar in Murnau. 1983 kam Carl Rabus bei einem tragischen Badeunfall im Stafelsee ums Leben, seine Frau musste hilflos vom Ufer aus zusehen, wie Carl Rabus ertrank. Links abgebildet ist eine Original-Zeichnung von Carl Rabus mit Zimmermannsbleistift auf Papier. |
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