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Künstler |
Walter Roshardt
1897 - 1966 |
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. Der Illustrator und Graphiker Walter Roshardt wurde am 14. Juni 1897 in Burgdorf geboren. Er ging nach seiner schulischen Ausbildung zunächst an die Kunstgewerbeschule in St. Gallen, ehe er 1916 der Kunstgewerbeschule in Zürich beitrat, wo er seine Ausbildung 1919 erfolgreich abschloss. Anschliessend ging er nach St. Gallen zurück, wo er einen Lehrposten an der St. Galler Kunstgewerbeschule bezog. Dort lernte er seine Frau Pia Meinherz kennen, die die politischen Überzeugungen von Walter Roshardt teilte und den aufkommenden Kommunismus unterstützten. Zudem war sie ebenfalls als Künstlerin tätig, zum einen als Illustratorin von wissenschaftlichen Zeichnungen und Büchern, zudem war sie Kunststrickerin. Schliesslich zogen sie 1921 nach Berlin, wo sie Kontakte mit anderen bedeutenden Künstlern hatten wie Bertold Brecht, Käthe Kollwitz und Max Liebermann. Geheiratet hatten die beiden jedoch erst 1941. Berlin war in diesen Jahren ein Zentrum für russische Einwanderer und steuerten die Verbreitung der kommunistischen Gesinnung bei. 1932 reiste Walter Roshardt zusammen mit seinem Künstlerkollegen Otto Baumberger und dem damals noch unbekannten Ernst A. Heiniger nach Leningrad. Dort traf er unter anderem auch den Regisseur Sergej M. Eisentstein. In Berlin war Walter Roshard als Bühnenbildner für das Cabaret „Der blaue Vogel“ aktiv, später realisierte er auch einige Aufführungen als Regisseur. Drei Jahre später kehrte das Ehepaar zurück nach Zürich, wo Walter Roshardt ab 1926 als Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule in Zürich arbeitete. Diese Tätigkeit übte er bis zu seiner Pensionierung 1963 aus. Zu seinen Schülern gehörten auch später bekannt gewordene Künstler wie Gottfried Honegger, Hanny Fries, Hans Falk, Isa Hesse-Rabinovitch und Gertrud Bühler. Mit letztgenannter ging er eine Beziehung ein und sie war gleichzeitig seine Muse. Zusammen mit seiner Frau lebten sie in einer Ménage-à-trois, was Pia Roshardt jedoch auch belastete. Künstlerisch war Walter Roshardt vor allem für seine eindrücklichen mit Bleistift ausgeführten Illustrationen bekannt und seine Arbeiten erfreuten sich grosser Beliebtheit. Die Öffentlichkeit hingegen scheute er und er stellte seine Arbeiten auch nicht in Austellungen aus. Seine mit feinen Strichen ausgeführten Frauenbildnisse, die auch als Lithographien erschienen, faszinieren auch heute noch. Desweiteren illustrierte er auch einige Bücher wie „Afrikaflug“ von Walter Mittelholzer und René Gouzy 1927, „Man kann nicht“ von Jakob Bührer 1932, „Zwölf Texte“ von Leopold Hess 1934, „Der Engel spricht“ von Siegfried Lang 1938, „Winckelmann“ von Johann Wolfgang von Goethe 1943, „Meistererzählungen“ von Nikolai Gogol 1949, „Christus-Legenden“ von Selma Lagerölf 1954, „Der erste Christbaum in der Waldheimat“ von Peter Rosegger 1955, „Spürst Du meine Zärtlichkeit?“ von Gabriela Mistral 1960, "Weihnachten, Neujahr und andere Sternstunden“ von Johann Peter Hebels 1962, „Die Nacht vor Weihnachten“ von Nikolai Gogol 1963, „Weihnachten in den sibyllinischen Bergen“ von Heinrich Federer 1965, „Die unheiligen Heiligen Drei Könige“ von Albert Ehrismann 1966, „Drei Erzählungen“ von Gustave Flaubert 1966 und „Vo Chinde und Tiere“. Neben seinen Zeichnungen kreierte er auch Poster, unter anderem für das Schauspielhaus Zürich und für die Schweizer Landesausstellung 1939. |
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