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Sylvia of Sawarak alias Sylvia Brett

Sylvia of SarawakSylvia of Sarawak

1885 - 1971

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Sylvia Leonora Brett wurde am 25. Februar 1885 in London in eine adelige Familie hineingeboren. Ihr Vater war der 2. Viscount
Esher Reginald Baliot Brett. Später wurde sie bekannt als Lady Brooke, Ranee of Sarawak durch ihre Heirat mit
Sir Charles Vyner de Windt Brooke, seines Zeichnens der letzte weisse Rajahs von Sarawak.
Seine Familie regierte Sarawak von 1841 bis 1946.

In der Kindheit wurden sie und ihre Schwester
Dorothy (1883-1977) vom Vater vernachlässigt,
der sich lieber den „Freuden des Lebens“ widmete.
So entstand in Sylvia Brett das Bedürfnis, ihre Spuren
in der Welt zu hinterlassen, um die fehlende
Zuneigung in der Kindheit zu kompensieren.

In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts
begann Sylva Brett mit dem Schreiben an und wurde dabei
von den literarischen Grössen J. M. Barrie und George Bernard Shaw unterstützt.

Sie verfasste zahlreiche Kurzgeschichten, daneben entstanden auch wenige Bücher, darunter
auch eine Autobiographie sowie Theaterstücke wie „The Heels of Pleasure“ (32), „Persecuted Parents“ (35)
und „The Merry Matrons“ (35). Als Schriftstellerin war sie von 1908 bis 1970 aktiv.

1911 heiratete sie Sir Charles Vyner de Windt Brooke, Rajah von Sarawak, den sie seit 1909 kannte,
und wurde so zur Ranee von Sarawak.
Im darauffolgenden Jahr besuchte sie mit ihrem Mann erstmals Sarawak, ehe die beiden 1917 eine
Residenz im Dschungelkönigreich im Norden Borneos bezogen, als ihr Mann zum dritten Rajah nach
dem Tod seines Vaters ernannt wurde. Von nun an lebten die beiden abwechseln in
Borneo und in Grossbritannien.
Das Reich beherbergte rund 500'000 Einwohner und bestand aus Chinesen,
Malayen und den Kopfjägern Dayak, deren Tradition es war,
aus religiösen Gründen die Schädel ihrer getöteten
Feinde zu behalten und in ihren typischen
Langhäusern zur Schau zu stellen.

Da es Tradition war,
dass nur männliche
Nachkommen die Nachfolge
des Rajah antreten durften und
Sylvia Brett mit ihrem Mann „nur“ drei Töchter
hatte – Leonora Margaret, Elizabeth und Nancy Valerie - versuchte sie,
Mit Intrigen und Komplotten die Integrität des nächstmöglichen Nachfolger
Anthony des Rajah Muda zu untergraben, um ihrer ältesten Tochter
die Nachfolge zu ermöglichen, wenn ihr Ehemann versterben sollte.

Dies brachte das britische
Kolonialamt in Aufruhr und auch die in
England lebende Familie von Sylvia Brett betrachtete
ihr Verhalten als grosses Ärgernis und sie bezeichneten
sie als weiblichen Jago.
Dabei spielte nicht nur ihre Einmischung in die Thronfolge eine Rolle sondern
auch ihre Unterstützung für die Sarawaker, die bei der britischen Krone zu den
Ausgegrenzten zählten. Doch als Ranee fühlte sie sich verpflichtet, sich für die Bevölkerung
in Borneo entgegen den Interessen von Grossbritannien einzusetzen.
Doch auch in Grossbritannien setzte sie sich für die Interessen der verarmten Arbeiterklasse sowie für
entrechtete Einheimische wie Minderheiten des englischen Königreiches ein – was in den gehobenen Kreisen nicht gerne gesehen wurde.

Sylvia Brett war eine abenteuerlustige Frau, die auch gerne für Frauen ungewöhnliche Abenteuer suchte. Als sie 1932 die Piloten Richard Halliburton
und Moye Stephens kennenlernte, als diese gerade mit einem Doppeldecker die Welt umrundeten.
Sie ermöglichten ihr einen Flug in deren legendären Doppeldecker „The Flying Carpet“, ehe sie ihre Reise fortsetzten.

Die Erlebnisse dieses Fluges verfasste Sylvia Brett in einem Artikel in der „Sarawak Gazette“ vom 2. Mai 1932.
Es war dies einer von mehreren Artikeln, die sie in den Jahren 1912 bis 1941 für diese Publikation verfasste.

Gerne kleidete sich Sylvia Brett mit exotischer Kleidung und ihr Haus in London war mit Totempfählen
und Speeren geschmückt und löste grosses Staunen bei ihren Besuchern aus.

Die Herrschaft der Brookes in Sarawak endete mit dem Ende des 2. Weltkrieges
und 1946 musste Charles Vyner Brooke seinen Titel als Rajah abgeben, als
Grossbritannien das Gebiet als Kronkolonie annektierte. Er verstarb 1963.

Sylvia Brett verbrachte ihre letzten Jahre in
Barbados. Sie verstarb am 11. November
1971 im Alter von 86 Jahren.

Sylvia Brett war vor, während
und nach ihrer Zeit als Ranee
als Autorin tätig, zu ihren
elf geschriebenen Büchern
gehören auch „Pan and
the Little Green Gate“ (08),
„Toys“ (23), „Lost Property“ (30), „Sylvia of Sarawak“(36),
„The Three White Rajahs“ (39), „A Star Fell“ (40), „The Darlingtons“ (50),
„Headwind House“ (53) und „Queen of the Head-Hunters“ (70).

Zu ihren Kurzgeschichten gehören „Father Osurac“ (07), „The Little Runner“ (08), „One of Ten“ (09), „The Street with seven Houses“ 09),
„Daughter of the Crescent Moon“ (12), „The Cauldron“ (25), „The Law Irrevocable“ (25), „The Pontianak“ (25), „Scum of the Sea“ (25),
„The Solitary Fort“ (25), „Consequences“ (25), „The Tree“ (25), „The Streak“ (25), „The Curse of Tan Hong“ (25), „The
Accommodating Ant“ (25), „The Very Old Man and the Very Old Cat“ (25), „James and Jeanette“ (25), „Houses
That Never Become Homes“ (29), „The Debt Collector“ (29) – erschienen in John O'London's Weekly,
„St.Thomas' Cathedral“ (31), „Night Life in New York“ (38), „How to Happy
Tho' Unmarried“ (41), „Shameless Island“ (60er Jahre).

Offenbar war Sylvia Brett nicht nur eine fleissige Autorin sondern
auch eine talentierte Illustratorin. Links abgebildet ist eine
Original-Zeichnung mit dem Titel „The Curse of Tan Hong“
und die Signatur „Sylvia of Sawarak“ trägt.


 
 
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