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Künstler
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Adolf Uzarski

Hector Adolfo de Urtiaga & Anibal Uzal
 
1885 - 1970

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Der Illustrator und Schriftsteller Adolf Uzarski wurde am 14. April 1885 in Ruhrort geboren. Er erlernte nach der Schule zunächst den Beruf
eines Maurers und Zimmermannes und er schloss seine Ausbildung als Baumeister erfolgreich ab.
Im Bauamt Meiderich arbeitete er in den kommenden zwei Jahren als Bauführer.

Doch schon in jungen Jahren faszinierte ihn das künstlerische Gewerbe und so ging er 1906 an die Düsseldorfer
Kunstgewerbeschule. Dort erlernte er die Kunst der Gebrauchsgrafik und der Buchillustration.

Ebenfalls in Düsseldorf richtete er 1910 sein eigenes Atelier ein und schuf zahlreiche Auftragsarbeiten.
Dazwischen reiste in viele Länder, vornehmlich im Süden Europas und in Nordafrika.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges kehrte er von Paris nach Düsseldorf zurück und am Kaufhaus
von Leonhard Tietz der Leiter der Werbeabteilung. Dort schuf er unter anderem auch die
damals beliebten Werbemarken.

Nach Beendigung des Krieges gehörte Adolf Uzarski zusammen mit Herbert Eulenberg
und Arthur Kaufmann, den er schon während seiner Zeit an der
Kunstgewerbeschule kennenlernte, die Künstlervereinigung
„Das Junge Rheinland“.

In den kommenden Jahren
machte er sich vor allem mit seinen
satirischen Zeichnungen einen Namen, war aber
auch als Maler erfolgreich.
Kein Geringerer als Otto Dix schuf 1923 ein Bildnis von
Adolf Uzarski, welches sich heute im Besitz des Kunstpalastes in Düsseldorf befindet.

Zu seinen Buchillustrationen gehören „Das Buch der Abenteuer“ 1913, „Ein Jahr Weltkrieg“ 1915, „Die spanische Reise“ 1919 (auch Autor),
„Erzählungen und Dichtungen“ 1919, „Möppi – Memoiren eines Hundes“ 1921 (auch Autor), „Chamäleon“ 1922 (auch Autor), „Die
Reise nach Deutschland“ 1924 (auch Autor), „Tun-Kwang-Pipi“ 1924, „Don Quijote“ 1924, „Ali Baba und die vierzig
Räuber“ 1924, „Die Geschichte von den 10 kleinen Negerbuben“ 1925, „Die 10 kleinen Negerbuben in
Afrika“ 1925, „Die Schandsäule“ 1925, „Trill, Troll und Trine bei Meiers“ 1925 (auch Autor),
„Herr Knobloch“ 1926 (auch Autor), „Kurukallawalla“ 1927 (auch Autor), „Die Fahrten
der Mariechen Stieglitz“ 1927, „Das Hotel zum Paradis“ 1929 (auch Autor), „Beinahe
Weltmeister“ 1930 (auch Autor), „Panoptikum“ 1955, „Eine nachdenkliche Geschichte“,
„Lager-Schaden“ und die von ihm geschriebene und illustrierte
Krimigeschichte „Der Fall Uzarski“ 1928 (auch Autor).
Zehn Bücher wurden von Adolf Uzarski
auch selber geschrieben.
1928 zeichnete er
die Bilder für das
Heft „Charlie Chaplin im Zirkus“,
das für ein Kinderpublikum gedacht war
und Teile des gleichnamigen Filmes widerspiegelt.

Auch als Plakatgestalter schuf er Werke wie
„Künstlerfest – Kasperl Theater“ 1908, „Die Herbst-Mode“ 1914,
„Friedrich Krupp – Werkzeugstahl“ 1914, „Friedrich Krupp – Stahlformguss“ 1919,
“Zeitgenössische Ausstellung Leonhard Tietz“ 1917, „Stadttheater Düsseldorf – Mozart-Cyclus“ 1918,
„Stadttheater Düsseldorf – Der Corregidor“ 1919, „Stadttheater Düsseldorf – Tristram und Ysolt“ 1919,
Wahlplakat „Wer rettet uns christlichen Müttern die Kinder? - SVP“ 1919, „Wilh. Eisfeller“ 1919,
„Immermannbund – Zur neuen Kunst“ 1919, „Immermannbund – Die Gärtnerin aus Liebe“ 1919,
„Kristallpalast-Variete“ 1919, „Metropol Diele – Weinkabaret“ 1921,
„Leonhard Tietz AG – Die grosse Leistung“ und
„Cohen & Epstein, Duisburg“.

Weitere Publikationen seiner Zeichnungen entstanden mit den Mappen „Totentanz“ mit 8 Lithographien 1917
und mit „Tuti-Nameh“ mit 11 Lithographien 1919, desweiteren gestaltete er mehrere Titelbilder für die
Zeitschrift Jugend, so die Nr. 40 1928 und die Nr. 22 von 1929, wo er auch Texte
und Innenillustrationen beisteuerte wie „Sport“ 1927, „Der neue Kirchenfussboden“
1927 und „Herr Milbenfuss“ 1928 sowie ein Titelblatt für
die Zeitschrift „Das Plakat“ Nr. 5 1919.

Adolf Uzarski war politisch aktiv
und stellte sich gegen
antisemitische Bewegung
und die Militarisierung ein,
was ihn nach der Machtergreifung
der Nationalsozialsten 1933 ins Abseits drängte.
Er wurde mit einem Berufsverbot belegt und von den
Nationalsozialisten verfolgt. Er entzog dieser durch viele
Umzüge und schliesslich mit der Emigration nach Belgien.

Als er nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrte, konnte
er die früheren Erfolge nicht mehr wiederholen und er publizierte
nur wenige Humorzeichnungen in „Der Deutsche Michel“.
Schliesslich ging Adolf Uzarski in Vergessenheit und führte zu einem kuriosen
Missverständnis, dass man ihn als Verstorben hielt. Als die Akademie der Künste in Berlin
eine Gedenkausstellung an den Künstlern durchführte, wurde seine Arbeit nochmals für ein
breites Publikum in Erinnerung. Drei Jahe nach dieser Ausstellung verstarb Adolf
Uzarski dann tatsächlich am 14. Juli 1970 im Alter
von 85 Jahren in Düsseldorf.

 
 
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