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Hermann Weideli Der Architekt Hermann Weideli wurde am 14. Januar 1877 in Oberhofen geboren, er hatte noch sechs ältere Geschwister. Sein Vater war Zimmermann und ursprünglich sollte Hermann Weideli in die Fussstapfen seines Vaters treten. Doch er hatte andere Pläne. Nach seiner schulischen Ausbildung absolvierte er eine Bauzeichnerlehre bei Gustav Gull von 1894 bis 1898. Seinen beruflichen Einstieg als Architekt vollzog er bei Jakob Rehfuss, später arbeitete er für das Zürcher Hochbauamt. Es folgte eine Anstellung bei „Pfleghard & Haefeli“, die ihn unter anderem auch nach Hongkong führte. Eine weitere Station folgte 1904 bei Hermann Billing in Mannheim. Schliesslich wagte Hermann Weideli den Schritt in die Selbständigkeit und er gründete ein gemeinsames Architekturbüro zusammen mit Robert Bischoff (1876-1920) mit „Bischoff und Weideli. Das Büro schlug sein Zelt in Zürich auf und in den kommenden Jahren folgten zahlreiche Architektur-Aufträge, die teilweise auch heute noch existieren. Danben war Hermann Weideli auch beteiligt am Architekturbüro „Weideli & Kressibuch“, der Nachfolge des Architekten Wilhelm Martin-Imhof und er führte dieses nach dem Tod von Eugen Kressibuch mit Karl Eberli als „Weideli & Eberli“ fort. In den 40er Jahren arbeitete er zusammen mit seinem Sohn, dem Architekten Hans Weideli zusammen. Dieser übernahm schliesslich 1951 die Firma von seinem Vater. Hermann Weideli schuf in seiner Laufbahn zahlreiche Schulen sowie Geschäfts- und Privathäuser. Daneben war er regelmässig als Innenraumgestalter tätig. Zu seinen zahlreichen Werken gehört die Evangelisch-Reformierte Kirche in Spiez (1905-07), von dem oben links ein Original-Entwurf des Architekturbüros „Bischoff & Weideli“ abgebildet ist – die Zeichnung trug noch das Motto „Ländlich, Sittlich. Bei Einreichung beim Wettbewerb änderte man das Motto auf „Augen auf!“. Desweiteren das Riedtli-Schulhaus (1906-08), die Villa Estoril (1907), die Evangelisch-Reformierte Kirche Wallisellen (1907-08), die Wohnkolonie Bertastrasse in Zürich (1908-10), das Geschäftshaus Kohlenhof (1909), die Römisch-katholische St.Anna-Kapelle in Zürich (1909-11), der Usterhof am Bellevue-Platz in Zürich (1909-11), die Denzlerhäusern in Zürich (1909-11), die Villa Grünenberg in Wädenswil (1911), der Glockenhof in Zürich (1911), die Villa Raichle in Kreuzlingen (1915), das Schulhaus Emmishofen in Kreuzlingen (1915-16), die Wohnkolonie Zurlindenstrasse in Zürich (1917-19), die zweite Gebäudegruppe des Art. Instituts Orell Füssli (1921-23), das Geschäftshaus zum Froschauer in Zürich-Wiedikon (1923), die Villa Susenbergstrasse in Zürich Fluntern (1926), das Geschäftshaus Felsenhof (1927), die Seebadeanstalt in Kreuzlingen (1927) – diese wurde 1968 abgerissen, die Klinik Hirslanden in Zürich (1929-32), das Gemeindehaus Zollikon (1933), das Rudolf-Mosse-Haus in Zürich, die Wohnhäuser Bleiche und das Appartment-Haus Muralto (Seewarte) in Zürich (1937). Weitere Schulhäuser schuf er mit Glärnisch (1909) in Wädenswil, und Schulen in Romanshorn, Amriswil und das Pfrundhaus Glarus (1928-30). Seine heute noch bekanntesten Bauten sind das „Zur Kaufleuten“ in Zürich (1909-15) sowie das Zürcher Kantonsspital (heute Universitätsspital) (1930-32) zusammen mit dem Architekturbüro Haefeli Moser Steiger. Ein weiteres Denkmal setzte er sich zusammen mit Robert Bischoff mit der Innenraumgestaltung des legendären „Café Odeon“ in Zürich (1911). Dieses wurde zum Zentrum für Künstler und Politiker. Zu den Gästen gehörten Wladimir Iljitsch Lenin, Leo Trotzki, General Ulrich Wille, Benito Mussolini, Stefan Zweig, Frank Wedekind, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky, Klaus Mann, Mata Hari, Albert Einstein, Alfred Kerr, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, James Joyce, Rolf Liebermann, Hans Arp und Sophie Taeuber. Das Café Odeon gilt als Geburtsort des Dadaismus. Er war Gründungsmitglied des Bundes Schweizer Architekten (BSA) im Jahre 1908. Hermann Weideli heiratete 1909 Ida Mast und er hatte eine Tochter und einen Sohn. Er verstarb am 3. Oktober 1964 in Schiers im Alter von 87 Jahren. Robert Bischoff Der Architekt Robert Bischoff wurde am 5. Januar 1876 in Stuttgart geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung arbeitete er zunächst im Ingenieursbüro seines Onkels, ehe er sich an der Baugewerkschule weiterbildete. Danach war er zwei Jahre beim Oberbaurat Dolmetsch in Stuttgart beschäftigt bevor er 1894 nach Karlsruhe ging, wo er für das Architekturbüro von Coelestin Moser und Robert Curjel arbeitete. Als er den Architekten Hermann Weideli kennenlernte, beschlossen die beiden, in Zürich ein eigenes Architekturbüro zu gründen. Noch bevor das Büro in Zürich eröffnet wurde, fand ein Wettbewerb für den Neubau einer Kirche in Spiez kennen. Der eingereichte Entwurf wurde in Zusammenarbeit mit Hermann Weideli eingereicht, der prägende Teil dürfte jedoch von Robert Bischoff stammen. Da er aber noch nicht in der Schweiz ansässig war, reichte Hermann Weideli den Entwurf nur unter seinem Namen ein. Der Entwurf gewann und wurde entsprechend umgesetzt. Damals galt die Kirche als positives Beispiel und wurde von anderen Architekten übernommen. Robert Bischoff war unter anderem auch als Architekt für die Börse Basel (1904-08) zuständig. Er verstarb überraschend am 28. Oktober 1920 im Alter von nur 44 Jahren in Zürich. |
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