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(1880 - 1959) Der König der Clowns |
Der
Schweizer Clown Grock wurde als Charles Adrien Wettach in Loveresse geboren.
Seine künstlerischen Fähigkeiten zeigten sich schon in jungen
Jahren, als er als 12-jähriger mit einer Clownnummer und als Schlangenmensch
im Restaurant "Paradiesli" auftrat, wo sein Vater arbeitete.
Nach seiner schulischen Ausbildung arbeitete er nach erfolglosen Versuchen als Pikkolo in einem Hotel als Privatlehrer für die Söhne von Graf Bethlen Kalman in Ungarn, doch schliesslich war der Drang zur Kunst grösser und er trat in Budapest als Violinist
Als künsterlisch interessierter Mensch beherrschte er schon bald 15 Musikinstrumente, wobei er vor allem die Konzertina, das Klavier und die Violine später in seine Nummern mit einbaute.
Als er vom Clown Alfred Prinz als Partner für den Zirkus engagiert
wurde, war dies der Eintritt in die Welt der Manege, die sein weiteres
Leben prägen sollte.
Die beiden traten als "Alfredianos" auf und spielten längere Zeit
zusammen.
1903 legte sich Adrien Wettach erstmals das Pseudonym "Grock" zu, als er mit seinem Partner "Brick" in Südfrankreich auftrat.
Der
Durchbruch folgte 1907 mit seinem Partner "Antonet" und Grock avancierte
zu einem Publikumsliebling beim Zirkus.
Seine Schlabberhosen, die riesigen Schuhe und seine Ausrufe "Waruuuum"
und "Nit mööööglich!" wurden zum unverkennbaren Markenzeichen
und schufen eine unverwechselbare Figur.
Ab 1911 folgten Auftritte in ganz Europa, Nordafrika und Amerika, nicht
nur in Zirkuszelten sondern auch in unzähligen Music Halls. Dank seiner
sechs Sprachen umfassenden Sprachkenntnisse konnte er sich international
mühelos durchsetzen.
Ab 1913 wechselte er ganz vom Zirkus zur Music-Hall, wo er frontal
zum Publikum spielen konnte. Als gegensätzlicher Partner in Hemd und
Frack hatte er in dieser Zeit Géo Lolé.
Als der 1. Weltkrieg ausbrach übersiedelte er 1915 nach England und spielte dort bis 1924 im Coliseum und begeisterte ein immer grösser werdendes Publikum.
Schliesslich war Grock der erste Clown, der sich als Weltstar bezeichnen konnte, kaum einer, der seinen Namen nicht kannte und ihn nicht mit Clownerie, Musik und Akrobatik in Verbindung brachte.
In den kommenden Jahren blieb Grock aktiv auf der Bühne, seine Partner wechselten zeitweise, wobei Max van Embden am längsten mit ihm zusammenarbeitete. Die Partner mussten sich jedoch daran gewöhnen, dass stets nur Grock im Mittelpunkt seiner Nummern war
1928 zog Grock an die italienische Riviera, wo er sich eine prachtvolle Villa bauen liess.
Durch die grosse Popularität entstand 1931 der UFA-Film "Grock - der geniale Clown" unter der Reige von Carl Boese. Der Film wurde an den Kinokassen jedoch kein Erfolg und Grock verlor als Mitproduzent viel Geld.
Als sich ein grosser Schatten über Europa legte, trat Grock ab 1933 auch weiterhin in Nazi-Deutschland auf, was ihm später harsche Kritik einbrachte.
Noch vor Ausbruch des 2. Weltkrieges zog sich Grock dann aber von der
Bühne ins Privatleben zurück, 1944 folgte der Umzug in die Schweiz.
Dort feierte er ein Comeback und es entstand ein weiterer Film unter
dem Titel "Manege frei" (50). 1951 gründete Grock gar seinen eigenen
Zirkus. Bis 1954 setzte er seine künstlerische Laufbahn mit diesem
Zirkus fort, ehe er sich endgültig vom Rampenlicht
1959 verstarb er im Alter von 79 Jahren.
Grock schrieb zwei Autobiographien - "Ich lebe gern" (30) und "Grock. Ein Leben als Clown - Meine Erinnerungen" (51). Letzteres Buch verkaufte er während seiner Vorstellungen im eigenen Zirkus und versah diese mit Autogramm und einem kleinen Selbstporträt
Seine Villa Bianca in Oneglia (Italien), wo er zuletzt lebte, wurde von einer Stiftung übernommen und soll demnächst in ein Grock-Museum umgewandelt werden.