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1899 - 1974 |
Der Kinderbuchautor, Lyriker und Satiriker Erich Kästner galt als einer der grossen
Moralisten und Humoristen der deutschen Literatur.
Vor allem in seinen Kinderbüchern betonte er immer wieder das
Positive im Menschen. Sein berühmtestes Buch ist "Emil und die Detektive."
Andere berühmte Kinderbücher sind "Das doppelte Lottchen", "Das fliegende Klassenzimmer", "Der 35. Mai",
"Das verhexte Telefon" und "Pünktchen und Anton."
Doch Kästner war auch ein Schriftsteller für Erwachsene. In diesen Romanen kritisierte er oft die herrschenden gesellschaftlichen Zustände. Zu diesen Büchern zählen "Der Zauberlehrling", "Drei Männer im Schnee", "Die 13 Monate" und "Fabian."
Am 23. Februar 1899 zeigte sich Erich Kästner erstmals der Welt. Seine Geburtsstadt war Dresden. In seiner Schulzeit entpuppte sich Erich Kästner als fleissiger Schüler. Die Schulzeit gefiel ihm derart gut, dass er sich vornahm, Lehrer zu werden, was auch dem Wunsch seiner Mutter entsprach. Seine positive Stellung gegenüber dem Beruf des Lehrers zeigte er am deutlichsten im Roman "Das fliegende Klassenzimmer", wo der Lehrer Vorbildfunktion für seine Schüler hatte und diese ihm alles erzählen konnten. Als Kästner in jungen Jahren die Gelegenheit hatte, auf einem Probeseminar selber eine Unterrichtsstunde absoliveren zu dürfen, relativierte sich seine Sicht gegenüber der Schule und empfand diese als Kaserne für Kinder. Er kam zur Erkenntnis, dass er kein Lehrer war, sondern ein Lerner. Von da an war sein Berufswunsch Journalist und Schriftsteller.
1919 ging er nach Leipzig, um Germanistik und Theaterwissenschaft zu studieren. Nach einem kurzen Abstecher als Redakteur bei einer Leipziger Zeitung ging er als freischaffender Schriftsteller nach Berlin. Dort entstand 1929 der Roman "Emil und die Detektive", der sofort ein Welterfolg wurde; kurz darauf entstand dann "Pünktchen und Anton."
1931 erschien dann sein Erwachsenenbuch "Fabian" über einen Moralisten in der Zeit des Niedergangs der Weimarer Republik und dem Aufkommen der Nazizeit.
Kästner hatte eine sehr abhängige Beziehung zu seiner Mutter. Dies war sicherlich mit ein Grund, dass er nicht "bindungsfähig" war. Er entwickelte sich zum Frauenhelden und hatte fast immer mehrere Beziehungen nebenher laufen. Eine Familie zu gründen kam für ihn nicht in Frage, obwohl er einen unehelichen Sohn hatte. Er schrieb fast täglich Briefe an seine Mutter, in denen er sein Leben mit ihr teilte. Er betitelte diese Briefe jeweils mit "Liebes, gutes Muttchen" und beendete sie mit "Tausend Grüsschen und Küsschen, Dein Junge."
Im Nationalsozialismus wurde Kästner ein verfehmter Autor, dessen Gedichte und das Buch "Fabian" verbrannt wurden. Er wurde mit einem Publikationsverbot belegt. Kästner entschied sich, unter Pseudonymen im Ausland zu publizieren. Als die Nazis merkten, wie gut sich seine Bücher im Ausland verkauften, wurde das Schreibverbot gelockert. Kästner durfte unpolitische und unterhaltsame Geschichten schreiben, die über einen Schweizer Verlag veröffentlicht wurden. In Deutschland selbst blieb die Publikation jedoch untersagt.
Anfangs der 40er Jahre durfte Kästner für den deutschen
Film Drehbücher schreiben, allerdings nur unter dem Pseudonym "Bertold
Bürger" (u.a. für Münchhausen (43)).
Nach dem 2. Weltkrieg knüpfte Kästner beinahe mühelos
an seine Erfolge aus den 20er und 30er Jahren an. Er schrieb u.a. "Das
doppelte Lottchen". Mit seinem Roman "Die Konferenz der Tiere" prangerte
er den Rüstungswahnsinn an.
Gegen Ende seines Lebens resignierte er jedoch immer mehr gegenüber
der unbelehrbaren Geschichte und er flüchtete sich in den Alkohol. Ein
Selbstmord auf Raten. Er erkrankte an Speiseröhrenkrebs und starb
am 29. Juli 1974.
Nachfolgend eine Übersicht
jener Filme, die auf seinen Büchern basieren (zu einigen schrieb er
auch das Drehbuch):
- Emil und die Detektive
1931 von Regisseur Gerhard Lamprecht mit Rolf Wenkhaus, Käthe Haack,
Fritz Rasp, Rudolf Biebrach, Olga Engl, Inge Landgut, Hans Joachim Schaufuss,
Hans Richter, Gerhard Dammann und Rudolf Lettinger
- Emil and the Detectives
1935 von Regisseur Milton Rosmer mit John Williams, George Hayes, Mary
Glynne und Clare Greet (basierend auf "Emil und die Detektive)
- Tri muzi ve snehu
1936 von Regisseur Vladimir Slavinsky mit Hugo Haas, Vera Ferbasova und
Jindrich Plachta (basierend auf "Drei Männer im Schnee")
- Stackars miljonärer
1936 von Regisseur Ragnar Arvedson und Tancred Ibsen mit Adolf Jahr, Anna
Olin und Ernst Eklund
- Paradise for Three
1938 von Regisseur Edward Buzzell mit Robert Young, Frank Morgan, Mary
Astor, Edna May Oliver, Reginald Owen und Sig Ruman (basierend auf "Drei
Männer im Schnee")
- Verwandte sind auch
Menschen 1940 von Regisseur Hans Deppe mit Hermann Braun, Else von Möllendorff,
Heinz Salfner und Ernst Dumcke
- Frau nach Mass 1940
von Regisseur Helmut Käutner mit Hans Söhnker, Leny Marenbach,
Dorit Kreysler, Fritz Odemar, Hilde Hildebrand, Walter Steinbeck, Ursula
Herking und Tibor von Halmay
- Nous les gosses 1941
von Regisseur Louis Daquin mit Louise Carletti, Gilbert Gil, André
Brunot und Marcel Pérès (basierend auf "Emil und die Detektive")
- Der Seniorchef 1942
von Regisseur Peter Paul Brauer mit Otto Wernicke, Werner Fuetterer, Heinz
Welzel, Rolf Weih, Karin Himboldt und Max Gülstorff (basierend auf
"Seine Majestät Gustav Krause")
- Der kleine Grenzverkehr
1943 von Regisseur Hans Deppe mit Willy Fritsch, Hertha Feiler, Heinz Salfner,
Hilde Sessak, Charlotte Daudert, Hans Leibelt und Hans Richter (basierend
auf "Georg und die Zwischenfälle")
- Toscanito y los detectives
1950 von Regisseur Antonio Momplet mit Hector Acosta und Manuel Alcon (basierend
auf "Emil und die Detektive")
- Das doppelte Lottchen
1950 von Regisseur Josef von Baky mit Antje Weisgerber, Peter Mosbacher,
Jutta Günther, Isa Günther, Senta Wengraf, Auguste Pünkösdy,
Gustav Waldau und Liesl Karlstadt
- Hibari no komoriuta
1951 von Regisseur Koji Shima mit Satsuki Arakawa und Hikaru Hoshi
- Emil and the Detectives
1952 mit Robert Sandford, Robert Marsden und Barbara Trevor (basierend
auf "Emil und die Detektive")
- Twice Upon a Time
1953 von Regisseur Emeric Pressburger mit Hugh Williams, Elizabeth Allen,
Jack Hawkins, Isabel Dean und Michael Gough (basierend auf "Das doppelte
Lottchen")
- Pünktchen und
Anton 1953 von Regisseur Thomas Engel mit Paul Klinger, Hertha Feiler,
Heidemarie Hatheyer, Sabine Eggerth, Peter Feldt, Annie Rosar, Jane Tilden
und Carl Möhner
- Das fliegende Klassenzimmer
1954 von Regisseur Kurt Hoffmann mit Paul Dahlke, Heliane Bei, Paul Klinger,
Erich Ponto, Bruno Hübner, Rudolf Vogel, Willy Reichert und Peter
Vogel
- Emil und die Detektive
1954 von Regisseur Robert A. Stemmle mit Peter Finkbeiner, Heli Finkenzeller,
Wolfgang Lukschy, Kurt Meisel, Claudia Schäfer, Margarete Haagen,
Camilla Spira, Walter Gross und Ernst Waldow
- Die verschwundene
Miniatur 1954 von Regisseur Carl-Heinz Schroth mit Paola Loew, Ralph Lothar,
Paul Westermeier, Paul Bildt, Lina Carstens, Hubert von Meyerinck und Liesl
Karlstadt
- Drei Männer
im Schnee 1955 von Regisseur Kurt Hoffmann mit Paul Dahlke, Günther
Lüders, Claus Biederstaedt, Nicole Heesters, Margarete Haagen, Eva
Maria Meineke und Franz Muxeneder
- Pega Ladrao 1957
von Regisseur Alberto Pieralisi mit André José Adler und
Bene Alexandre (basierend auf "Emil und die Detektive")
- Salzburger Geschichten
1957 von Regisseur Kurt Hoffmann mit Marianne Koch, Paul Hubschmid, Peter
Mosbacher, Richard Romanowsky, Eva Maria Meineke und Helmut Lohner
- The Parent Trap 1961
von Regisseur David Swift mit Hayley Mills, Maureen O'Hara, Brian Keith,
Charles Ruggles, Una Merkel, Leo G. Carroll und Cathleen Nesbitt (basierend
auf "Das doppelte Lottchen")
- Liebe will gelernt
sein 1963 von Regisseur Kurt Hoffmann mit Martin Held, Barbara Rütting,
Götz George, Loni von Friedl, Grit Boettcher, Margarete Haagen, Charles
Regnier, Ralf Wolter und Blandine Ebinger (basierend auf "Zu treuen Händen")
- Emil and the Detectives
1964 von Regisseur Peter Tewksbury mit Walter Slezak, Bryan Russell, Heinz
Schubert, Peter Ehrlich, Eva Ingeborg Scholz, Wolfgang Völz und Franz
Nicklisch (basierend auf "Emil und die Detektive")
- Zeichentrickfilmserie
"Jackanory: Emil and the Detectives" 1966 von Regisseur David Coulter mit
Lee Montague
- Zeichentrickfilm
"Die Konferenz der Tiere" 1969 von Regisseur Curt Linda
- Die 13 Monate 1970
von Regisseur Dietrich Haugk mit Elisabeth Flickenschildt, Louise Martini,
Walter Giller, Sabine Sinjen, Herbert Mensching, Hanne Wieder, Herbert
Bötticher, Charles Regnier und Tilla Durieux
- Seine Majestät
Gustav Krause 1971 von Regisseur Günter Gräwert mit Siegfried
Wischnewski, Ingeborg Lapsien, Hans Georg Panczak und Elsa Wagner
- Verwandte sind auch
Menschen 1973 von Regisseur Wolfgang Liebeneiner mit Claus Biederstaedt,
Ernst Fritz Fürbringer, Karin Hübner, Maria Körber, Peter
Schiff und Alice Treff
- Das fliegende Klassenzimmer
1973 von Regisseur Werner Jacobs mit Joachim Fuchsberger, Heinz Reincke,
Diana Körner, Bernd Herzsprung, Anita Mally und Tilo von Berlepsch
- Drei Männer
im Schnee 1974 von Regisseur Alfred Vohrer mit Klaus Schwarzkopf, Roberto
Blanco, Thomas Fritsch, Grit Boettcher, Lina Carstens, Elisabeth Volkmann,
Herbert Fleischmann, Ingrid Steeger und Gisela Uhlen
- Makszem Matyi 1977
von Regisseurin Ilona Katkics mit Zoltan Basilides und Ferenc Bencze
- Fabian 1980 von Regisseur
Wolf Gremm mit Hans Peter Hallwachs, Hermann Lause, Brigitte Mira, Ivan
Desny, Charles Regnier und Ruth Niehaus
- The Parent Trap II
1986 von Regisseur Ronald F. Maxwell mit Hayley Mills, Tom Skerritt, Carrie
Kei Heim und Bridgette Andersen (basierend auf "Das doppelte Lottchen")
- Die verschwundene
Miniatur 1989 von Regisseurin Vera Loebner mit Kurt Böwe, Ursula Karusseit
und Susanne Lüning
- Parent Trap III 1989
von Regisseurin Mollie Miller mit Hayley Mills, Barry Bostwick, Ray Baker
und Patricia Richardson (basierend auf "Das doppelte Lottchen")
- Parent Trap: Hawaiian
Honeymoon" 1989 von Regisseurin Mollie Miller mit Hayley Mills, Barry Bostwick,
Joy Creel, Leanna Creel und Jayne Meadows (basierend auf "Das doppelte
Lottchen")
- Charlie & Louise
- Das doppelte Lottchen 1994 von Regisseur Joseph Vilsmaier mit Fritzi
Eichhorn, Floriana Eichhorn, Heiner Lauterbach, Corinne Harfouch, Hanns
Zischler und Hans Werner Meyer
- Khaharan-e gharib
1995 von Regisseur Kiumars Poorahmad mit Khosro Shakibai und Afsaneh Bayegan
- Shakh-e gav 1995
von Regisseur Kianoush Ayari mit Hassan Rezai und Mehran Firoozbakht
- The Parent Trap 1998
von Regisseurin Nancy Meyers mit Lindsay Lohan, Dennis Quaid, Natasha Richardson
und Elaine Hendrix (basierend auf "Das doppelte Lottchen")
- Pünktchen und
Anton 1999 von Regisseurin Caroline Link mit Elea Geissler, Max Felder,
Juliane Köhler, August Zirner, Meret Becker, Sylvie Testud, Benno
Führmann und Thomas Holtzmann
- Emil und die Detektive
2001 von Regisseurin Franziska Buch mit Tobias Retzlaff, Anja Sommavilla,
Jürgen Vogel, Maria Schrader, Kai Wiesinger und Rudolf Kowalski
- Das fliegende Klassenzimmer
2003 von Regisseur Tomy Wigand mit Ulrich Noethen, Sebastian Koch, Piet
Klocke und Hauke Diekamp
- Poem - Ich setzte
den Fuss in die Luft und sie trug 2003 von Regisseur Ralf Schmerberg mit
Carmen Simone Birk, Richy Müller, Luise Rainer, David Bennent, Hannelore
Elsner und Klaus Maria Brandauer (basierend auf "Kleines Solo")
- Zeichentrickfilm
"Das doppelte Lottchen" 2007 von Regisseur Toby
- Lyrical Medicine
Chest 2008 von Regisseur Joseph Alessi und Max D. Sturm mit Gianna Alessi
und Daniel Amerman
- Animationsfilm "Konferenz
der Tiere" 2010 von Regisseur Reinhard Kloss und Holter Tappe