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QueenDie britische Rockband "Queen" gehört nicht nur zu den erfolgreichsten sondern auch zu den bedeutendsten Bands überhaupt. Geschätzte 320 Millionen Tonträger wurden weltweit verkauft. Zudem absolvierte die Band mehr als 700 Live-Auftritte.

Die Gruppe wurde 1970 von Freddie Mercury, Brian May und Roger Taylor gegründet, im Jahr darauf stiess John Deacon zur Gruppe.

Ungewöhnlich für eine Band war bei Queen, dass alle vier Mitglieder erfolgreiche Lieder als Komponisten beisteuerten, es seien nur Mercurys "We Are the Champions" und "Bohemian Rhapsody", Mays "We Will Rock You", Taylors "Radio Ga Ga" und Deacons "Another One Bites the Dust" erwähnt. Insgesamt schrieb Mercury 51 Lieder, May 46 Lieder, Taylor 22 Lieder und Deacon 14 Lieder.

Den Durchbruch schaffte die Band 1974 mit der Single "Seven Seas of Rhye" und dem Album "Queen II". Das Album "Queen" erschien bereits 1973. Seitdem gehörte Queen zu den Stammgästen der internationalen Hitparaden.

Doch bevor Queen überhaupt gegründet werden konnte, gab es natürlich auch eine Vorgeschichte. Dazu gehört natürlich auch Brian Mays spezielle Gitarre, die zusammen mit seinem Vater im Eigenbau entstand und den späteren typischen Sound von Queen ausmachen sollte.

1966 lernte Brian May die Musiker Tim Staffell, Roger Taylor und Farrokh Bulsara (der spätere Freddy Mercury) kennen, doch bei der Gründung seiner Band "Smile" waren nebst ihm nur Staffell und Taylor Mitglieder, Mercury ging als Sänger zur Gruppe "Ibex".

Als Tim Staffel "Smile" verliess, kamen May, Taylor und Mercury zusammen und gründeten die Band "Queen".
Als 1971 John Deacon als Bassist hinzukam, war ein neues Kapitel der Musikgeschichte aufgeschlagen worden. Die Gruppe blieb bis zum Tod von Freddy Mercury unverändert beisammen.

Nachdem der Durchbruch im Jahre 1974 geschafft war, folgte mit "Sheer Heart Attack" ihr drittes Album, welche es auf Platz 2 der britischen Charts schaffte.

Als der Song "Bohemian Rhapsody" 1975 die Ohren der Musikliebhaber verzauberte, eroberte Queen endlich Platz 1 der britischen Charts.
Noch im gleichen Jahr eroberte Queen mit dem Album "A Night at the Opera" die internationale Musikszene und damit auch den amerikanischen Markt, was ihnen Tür und Tor öffnete. Dieses Album schaffte es zudem erstmals auf Platz 1 der englischen Charts.
Es folgte 1976 das Album "A Day at the Races", welches sich bei der Namensgebung wie beim Album zuvor auf einen Film der Marx-Brothers bezieht.

Mit dem Album "News of the World" 1977 und den daraus extrahierten Singles "We Are the Champions" und "We Will Rock You" entstanden die eigentlichen Erkennungsmelodien der Gruppe Queen, die bis heute wie keine anderen ihrer Songs diese Rockband repräsentieren.

In den nächsten Jahren entstanden das Album "Jazz" und das Live-Album "Live Killers".

1980 katapultierte sich Queen mit dem Song "Crazy Little Thing Called Love" erstmals auch auf Platz 1 der US-Charts.
Gleichzeitig schaffte es auch ihr danach erscheinendes Album "The Game" ebenfalls auf Platz 1 in den USA und präsentierte Queen in einem völlig neuen Look - sowohl was das Erscheinungsbild als auch die Musik betraf.

Die enorme Popularität und ihre unverkennbare Musik veranlasste den Filmproduzenten Dino De Laurentiis, von Queen die Filmmusik für seine Produktion "Flash Gordon" (80) schreiben zu lassen - die Musik erschien anschliessend auch als Album.

1981 folgten Live-Auftritte in verschiedenen Ländern vor einer jeweils riesigen Menschenmenge.
Mit dem später folgenden Lied "Under Pressure" in Zusammenarbeit mit David Bowie folgte der nächste internationale Erfolg und Ende 1981 veröffentlichte Queen ihr erstes Best-Of-Album, welches reissenden Absatz fand.

In den kommenden Jahren erschienen die Alben "Hot Space" 1982, "The Works" 1984, "A Kind of Magic" 1986 und "The Miracle" 1989 und es entstanden zahlreiche Tours wie die Hot-Space Welttournee (82), Rock in Rio (85), das Live Aid Benefizkonzert (85) von Bob Geldof, die Magic-Tour (85) und die Europa-Tournee (86), welche die letzte sein sollte mit allen vier Original-Mitgliedern.
Ebenfalls in diesen Jahren entstanden weitere musikalische Beiträge zu Filmen wie der Neuauflage des Stummfilms "Metropolis" aus dem Jahre 1927 und die Filmmusik zu dem Kinofilm "The Highlander" (86).

Danach entstanden verschiedene Einzelprojekte der Bandmitglieder, u.a. gründete Roger Taylor die Band "The Cross" und ging mit dieser während der Schaffenspause von Queen auf Tournee und Freddie Mercury schuf zusammen mit Montserrat Caballé das Solo-Album "Barcelona".

1989 zeichnete sich auch optisch ab, dass Freddie Mercury (der bereits 1987 die Diagnose AIDS erhielt) krank war, doch noch wurde die Öffentlichkeit nicht darüber informiert. Doch spätestens bei der BRIT Award Verleihung von 1990 konnte man nicht mehr verhindern, dass man erkennen konnte, dass die Gesundheit von Mercury ernsthaft angegriffen war und dies löste entsprechende Spekulationen aus.

1991 veröffentlichte Queen ihr Album "Innuendo", deren Songtexte viele Anspielungen auf Freddie Mercurys baldigen Tod beinhalteten, aber erst nach dessen Ableben erkannt wurden.
Im gleichen Jahr erschien dann das Album "Greatest Hits II".

Als in den Zeitungen vermehrt die Gerüchte ihre Runden zogen, dass er an AIDS erkrankt sei, entschloss sich Mercury letztendlich, die Weltöffentlichkeit offiziell über seine Krankheit zu informieren.
Obwohl viele es schon ahnten, war dieses Statement vom 23. November 1991 für viele ein Schock, umso mehr als keine Zeit blieb, diese Nachricht zu verdauen, als Freddie Mercury nur einen Tag später an den Folgen der Immunkrankheit verstarb.

1992 veranstalteten Brian May, Roger Taylor und John Deacon das Freddie Mercury Tribute Concert in London, wo auch viele berühmte Gastsänger auftraten und somit Freddie Mercury ihre letzte Ehre erwiesen.

Erst vier Jahre nach dem Tod von Freddie Mercury kam das seit 1991 in Arbeit befindliche Album "Made in Heaven" auf den Markt, welches auch noch Lieder enthielt, die von Mercury gesungen wurde kurz bevor er starb.

Nach Mercurys Tod traten die anderen noch bis 1997 bei Live-Auftritten zusammen auf, ebenfalls 1997 erschien das Compilation-Album "Queen Rocks" und das Album "Greatest Hits III" kam 1999 auf den Markt.

Im Jahre 2002 produzierte Queen zusammen mit Ben Elton das Musical "We Will Rock You", welches anschliessend in vielen Ländern erfolgreich aufgeführt wurde.

2004 gingen Brian May und Roger Taylor zusammen mit dem Sänger Paul Rodgers unter dem Namen "Queen + Paul Rodgers" auf Tournee, John Deacon hatte sich zuvor aus dem Musikgeschäft endgültig zurückgezogen. Die Formation hatte bis 2009 Bestand.
 

Freddie Mercury (1946-1991)

Freddie Mercury wurde als Farrokh Bulsara in Stone Town, Sansibar geboren.

Er ging ab 1955 auf das Internat St. Peter's School in Panchgani, Indien, wo man seine musikalische Begabung erkannte. Er erhielt Klavierunterricht, sang im Chor mit und trat bei Aufführungen auf.
1958 wurde er Mitglied der Schulband "The Hectics" und sammelte erste Erfahrungen mit öffentlichen Auftritten.

Als er 1963 nach Sansibar zurückkehrte, erlangte das Land im gleichen Jahr die Unabhängigkeit, worauf es im Januar 1964 zu einer Revolution gegen den dortigen Sultan kam.
Die Familie Bulsara floh mit ihren Kindern nach London, wo Freddie Mercury seine Ausbildung fortsetzte, zunächst beim Polytechnikum und später am Ealing College of Art, wo sein zweites Talent, das Zeichnen gefördert wurde.

Über den Studienkollegen Tim Staffell kam er mit der Band "Smile" in Kontakt und lernte so die britische Musikszene im Hintergrund kennen.
Als Sänger trat er 1969 in England erstmals für die Band "Ibex" in Erscheinung. Es folgten Auftritte mit der Nachfolgeband "Wreckage" und mit der Band "Sour Milk Sea".

Mit der Auflösung von "Smile" gründeten die verbleibenden Mitglieder Brian May und Roger Taylor zusammen mit Freddie Mercury die Band "Queen", Mercury entwarf dazu deren Logo.

1970 legte er sich den Künstlernamen Freddie Mercury zu, bis dato trat er noch als Freddie (ein Name, den er bereits in Indien als Spitznamen erhielt) Bulsara auf.

Privat lebte Mercury mit Mary Austin zusammen, ehe die Beziehung in Freundschaft auseinanderging, als er ihr seine Homosexualität gestand.

Nebst in London lebte Mercury ab Mitte der 80er Jahre auch in New York und München und wohnte zeitweise auch mit der Schauspielerin Barbara Valentin zusammen.
Ab 1985 war Jim Hutton während sechs Jahren sein Lebenspartner.

Musikalisch publizierte er neben "Queen" 1985 sein erstes Solo-Album "Mr. Bad Guy", 1987 trat er mit Montserrat Caballé auf Ibiza auf, woraus schliesslich ein Jahr später das berühmte Album "Barcelona" entstand.

Freddie Mercury blieb bis zuletzt aktiv als Musiker tätig, wenngleich auch körperlich stark eingeschränkt, und die anderen Bandmitglieder schrieben in seinem Auftrag so viele neue Songs wie möglich, damit er diese noch selber singen konnte. Als er am 24. September 1991 die Augen für immer verschloss, verlor die Welt der Musik einen ihrer charismatischsten Vertreter.
 

Brian Harold May (1947)

Brian May bekam durch seinen Vater, der in seiner Freizeit ein Ukulele-Banjo spielte, ersten musikalischen Unterricht, ab 1954 folgte das Spiel auf einer akustischen Gitarre.
Musikalisch bildete er sich mit Klavierunterricht und einem Besuch eines Musikkonservatoriums in London aus.

1963 baute er zusammen mit seinem Vater eine elektrische Gitarre, die er "Red Special" nannte und zu seinem bevorzugten Instrument wurde.

1964 gründete er mit "1984" seine erste Band, mit der er in verschiedenen Clubs und Pubs auftrat. Es folgte das erste Konzert seiner Karriere in der St. Mary's Hall in Twickenham und 1967 waren sie die Vorband für Jimi Hendrix.

Neben der Musik studierte Brian May ab 1965 Physik und Astronomie in London und schloss das Studium erfolgreich ab.

Nach der Auflösung von "1984" gründete er mit Staffell und Taylor die Band "Smile", die jedoch nur zwei Jahre Bestand haben sollte, ehe dann mit der Gründung von "Queen" seine Lebensaufgabe ihre endgültige Form annahm.

Daneben publizierte er aber auch einige Soloalben wie "Star Fleet Project" (83), "Back to the Light" (92) und "Another World" (98).
Mit "Furia" (00) entstand zudem auch ein Filmsoundtrack.

Privat war Brian May mit Chrissy Mullen verheiratet und hat drei Kinder, die Ehe wurde 1990 nach 14 Jahren geschieden.
Zehn Jahre später heiratete er die Schauspielerin Anita Dobson.

2002 erhielt er den Ehrendoktortiel im Bereich Astronomie verliehen, 2005 wurde er ausgezeichnet mit dem Orden "Commander of the Order of the British Empire" (CBE).

Seine vor vielen Jahren unvollständig gebliebene Doktorarbeit in Astrophysik beendete er 2007 mit "Radial Velocities in the Zodiacal Dust Cloud" und bestand im gleichen Jahr seine Disputation.
 

Roger Meddows-Taylor (1949)

Der Schlagzeuger Roger Meddows-Taylor konnte aufgrund eines Stipendiums am Internat Truro Cathedral School studieren und sammelte dort erste musikalische Erfahrungen im Chor.
Er beherrschte bereits die Instrumente Gitarre und Ukulele, als er sich auch als Schlagzeuger zu betätigen begann.

Seine erste Band, bei der er spielte, war "The Reaction" in Cornwall, welche ihn bereits lokal relativ bekannt machte.

1967 begann Roger Taylor ein Zahntechnik-Studium, brach dieses jedoch wieder ab und wandte sich der Biologie zu. Doch auch dieses Studium führte er nicht zu Ende, da die Musik einen immer grösseren Anteil in seinem Leben einnahm.

So meldete er sich bei der Gruppe "Smile", als diese einen Schlagzeuger suchte. Über Tim Staffell lernte er Freddie Mercury kennen und die beiden teilten sich später ein Zimmer und führten im Kensington Market eine Boutique.

Nach dem Aus von "Smile" und der Gründung von "Queen" folgte die erfolgreichste Zeit seiner Laufbahn und er konzentrierte sich ganz auf dieses Engament.

Erst 1987 gründete Roger Taylor die Band "The Cross" (welche bis 1993 bestand), weil durch Mercurys Krankheit keine Tourneen mehr mit "Queen" durchgeführt werden konnten, daneben publizierte er insgesamt vier eigene Alben - "Fun in Space" 1981, "Strange Frontier" 1994, "Happiness?" 1994 und "Electric Fire" 1998.

Zusammen mit Freddie Mercury stellte Roger Taylor das wilde Duo von "Queen" dar, die sich gerne als Partygänger betätigten, zudem war Taylor Frauen, Autos und Alkohol nicht abgeneigt.

1988 heiratete er Dominique Beyrand, die er bereits seit 1976 kannte und mit ihr Kinder aus der vorehelichen Beziehung hatte - die Ehe hatte aber lediglich legitime Gründe und wurde 2006 wieder geschieden.

In der Realität lebte er seit 1988 mit dem Model Debbie Leng zusammen, mit der er drei Kinder hatte. Auch diese Beziehung ging letztendlich durch Taylors Affären in die Brüche.

Seit 2010 ist er mit Sarina Potgieter verheiratet.
 

John Richard Deacon (1951)

Der Bassist John Richard Deacon wurde schon früh von seinen Eltern zum Spielen eines Instrumentes ermutigt und sein Vater kaufte ihm eine Tommy Steele special Gitarre.

Als John Deacons Vater 1962 verstarb, intensivierte er seine Anstrengungen als Musiker und schliesslich gründete er die Band "The Opposition", wo er zunächst als Gitarrist und später als Bassist tätig war.

1969 verliess er die Band, die sich nun "The Art" nannte, um an das Chelsea College of Science and Technology gehen zu können, wo er Elektronik studierte.

Nach Abschluss seines Studiums gründete er die Band "Deacon", welche bis zu seinem Übertritt zu "Queen" Bestand hatte.
Zu "Queen" kam er, weil diese einen Bassisten suchte, da der aktuelle Bassist Doug Bogie offenbar zu grosse Aufmerksamkeit generierte.
Für John Deacon war es die Chance seines Lebens und er nutzte sie.

In dieser Zeit entstanden nur noch wenige Soloprojekte von Deacon, darunter mit der Single "No Turning Back", welcher für den Film "Biggles" (86) entstand.

Nach dem Tod von Freddie Mercury trat John Deacon nur noch ganz selten als Musiker auf, ehe er sich 1997 aus dem Musikgeschäft zurückzog.

John Deacon ist mit Veronica Agnes Mary Tetzlaff verheiratet und hat sechs Kinder.