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Gerdago
1906 - 2004 |
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. Die Kostümbildnerin Gerdago wurde als Gerda Gottstein geboren und gehörte zu den bedeutendsten Kostümbildnerinnen des österreichischen Films. Nach einer künstlerischen Ausbildung in Berlin und Paris Ende der 20er Jahre arbeitete sie als Assistentin für den Architekten Oskar Strnad. Ab 1931 war sie für die Ausstattung von Revuen zuständig und
wurde schliesslich von Willi Forst entdeckt, der sie für einen seiner
Filme als Kostümbildnerin engagierte.
Danach folgte ein dramatischer Einschnitt in ihr Leben. Als Jüdin erhielt sie keine Arbeit mehr und musste gar um ihr Leben bangen. Dank ihrer Ehe mit einem Nicht-Juden überlebte sie die schlimme Zeit während des 2. Weltkrieges, doch sie verlor sowohl Vater (KZ Theresienstadt 1943) als auch Mutter (KZ Auschwitz 1944). Nach dem Krieg konnte sie ihre Laufbahn wieder aufnehmen, zunächst beim Wiener Burgtheater, danach auch vermehrt wieder beim Film. Nach ersten Filmen wie "Das unsterbliche Antlitz" (47) und "Märchen vom Glück" (49) folgte in den 50er Jahren der ganz grosse Durchbruch und Gerdago begeisterte Filmschaffende wie Publikum mit ihren eindrucksvollen Kostümen, die ihr bald den Übernamen "Edith Head Österreichs" einbrachte. Zu ihren zahlreichen Engagements dieser Jahre gehören "Maria Theresia"
(51), "Hallo Dienstmann" (52), "Die Perle von Tokay" (54), "Kaisermanöver"
(54), "Mädchenjahre einer Königin" (54), "Spionage" (55), "Die
Deutschmeister" (55), "Der Kongress tanzt" (55), "Kaiserball" (56), "Vier
Mädels aus der Wachau" (57), "Sieben Jahre Pech" (57), "Der veruntreute
Himmel" (58) und "Alt Heidelberg" (59).
In den 60er Jahren entstanden nochmals eine Vielzahl von Filmen, für die Gerdago die Kostüme beisteuerte, dazu gehören "Kriminaltango" (60), Im weissen Rössl" (60), "Die Abenteuer des Grafen Bobby" (61), "Mariandl" (61), "Lulu" (62), "Die Liebesquelle" (65) und "Das grosse Glück" (67). Danach zog sich Gerdago im Alter von 64 Jahren aus dem Filmgeschäft zurück, arbeitete aber noch bis in die 80er Jahre hinein für das Raimundtheater in Wien, wo sie für die Kostüme aller Operettenaufführung verantwortlich zeichnete. Als 1987 die Verfilmung von "Johann Strauss - Der König ohne Krone" (87) anstand, erklärte sich Gerdago trotz hohem Alter bereit, dafür nochmals Kostüme zu entwerfen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Gerdago meidete stets die Öffentlichkeit und hielt sich lieber im Hintergrund auf. Viel lieber verhalf sie den Schauspielern mit ihren Kostümen für glamouröse Auftritte vor der Kamera. Eine grosse Freude bereitete mir Gerdago, als Sie mir für meine
Sammlung den nebenstehenden Original-Entwurf eines Kostüms zusandte.
Weitere Filme von Gerdago:
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