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Französischer Film
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Gaby Deslys

Gaby Deslys

1881 - 1920

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Die Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Gaby Deslys war ein berühmter und berüchtigter Star zugleich. 

Geboren wurde sie als Marie-Else Gabrielle Caire und sie genoss eine Gesangsausbildung am Konservatorium in Marseille. Sie sammelte erste Erfahrungen als eine von vielen Girls in Revuen, ehe sie im Folies-Bergères in Paris als Sängerin debütierte. Es folgten Auftritte an verschiedenen Theatern, schliesslich ging sie 1906 nach London und setzte dort erfolgreich ihre Bühnenlaufbahn fort.

1911 debütierte sie in New York und wirkte unter anderem in dem Stück "Les debuts de Chichine", welches sie zuvor bereits in London äusserst erfolgreich aufführte. Ihr Salär machte sie zur bestbezahlten ausländischen Bühnendarstellerin in den USA. Dort lernte sie auch ihren Partner Harry Pilcer kennen. Gemeinsam kehrten sie nach Paris zurück und traten als Tanzpaar erfolgreich auf.
Ihre grösste Popularität erreichte sie mit ihren Auftritten in Music-Halls, wo sie mit Harry Pilcer noch vor Maurice Chevalier und Mistinguette genannt wurde.

Beim Film debütierte sie 1914 mit "Rosy Rapture" (14), in der der Schriftsteller George Bernard Shaw ebenfalls eine kleine Rolle verkörperte und "La remplaçante" (14) mit Jean Angelo. 
Weitere Filme waren "Her Triumph" (15), "Bouclette" (18) und "Le Dieu du hasard" (19), alle jeweils mit Harry Pilcer als Filmpartner.

Im Dezember 1919 zog sich Gaby Deslys infolge einer Grippe eine Kehlkopfentzündung zu. Trotz mehrerer Operationen verstarb sie im Februar 1920 im Alter von 38 Jahren. Unglücklicherweise wies sie eine letzte Operation zurück, weil diese bleibende Narben am Hals zurückgelassen hätte, ein Entscheid, der ihr vielleicht das Leben kostete.
Sie hinterliess ihr Vermögen der Stadt Marseille und den Armen dieser Stadt.

Zu ihrem extravaganten Lebensstil gehörte u.a. auch ein riesiges Bett in Form eines Schwanes. Dieses wurde von Universal Studios nach ihrem Tod ersteigert und in zwei Filmen als Dekoration verwendet - im Film "The Phantom of the Opera" (25) und im Film "Sunset Boulevard" (50).

Ihre Garderobe - so erschuf der Kostümdesigner Erté mehrere Kostüme mit viel Federn für sie - und ihre Liebe zu Schmuck war legendär.
Dies war wohl auch der Grund, dass 10 Jahre nach ihrem Tod Einbrecher versuchten, ihr Mausoleum aufzubrechen und nach Schmuck zu suchen. Der Einbruch scheiterte jedoch.

Ihr Künstlername leitete sich von dem Stück "Gabrielle Des Lys" ab - zu deutsch "Gabrielle von den Lilien".

Den Status eines berüchtigten Stars entstand vor allem durch zwei Vorkommnisse. Zum einen entstanden Kontroversen zu ihrem Geburtsnamen und Herkunft aufgrund eines Zeitungsartikels von 1914, welche sich aber nach ihrem Tod auflösen sollten. Diesem Gerücht zufolge soll die berühmt gewordene Gaby Deslys ihre Identität mit Hedy Navratil getauscht haben, welche ihr sehr ähnlich sah, um danach als Spionin für die französische Regierung arbeiten zu können. Die neue Gaby Deslys führte die erfolgreiche Karriere fort. 

Rund 10 Jahre nach dem Tod von Gaby Deslys tauchte Hedy Navratil auf und erklärte, dass sie nie die Identität von Gaby Deslys angenommen hätte und nie ein Austausch der Identitäten stattfand. Man geht heute aber davon aus, dass Hedy Navratil sich bewusst als Gaby Deslys ausgab, um Vorteile aus ihrer berühmten Doppelgängerin schlagen zu können - nicht mehr und nicht weniger.

Zum anderen unterstützte auch ihre Liaison mit König Manuel von Portugal ihren berüchtigten Ruf, denn die Affäre wurde auch mit seiner Abdankung und den darauf folgenden politischen Unruhen in Verbindung gebracht. Gaby Deslys befand sich beim Widerstand gegen König Manuel ebenfalls gerade in Portugal und musste nach Frankreich fliehen.

Kleine Bildergalerie

Foto: Alexander Bassano (1829-1913)

Foto: Alexander Bassano (1829-1913)

Foto: Alexander Bassano (1829-1913)

Foto: Alexander Bassano (1829-1913)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Edouard Stebbing (1836-1915)

Foto: Otto Sarony (1850-1903)


 
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