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DER SCHWEIZER FILM

 
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Trudi Roth Walter Andreas Müller Martin Schenkel Hanna Scheuring Andreas Matti Beat Marti Sandra Moser
Als 1994 erstmals die Serie "Fascht e Familie" ausgestrahlt wurde, kreierte das Schweizer Fernsehen damit wieder mal einen Strassenfeger, der eine entsprechend hohe Einschaltquote verzeichnen konnte.
Die Intrigen, Verwirrungen und komischen Konstellationen fesselten das Publikum und machten deren Autor Charles Lewinsky bekannt.

Die Serie erzählt die Geschichte der Tante Martha (Trudi Roth), die sich stets gegen die Abluchsversuche ihres Hauses durch ihren Neffen Rolf (Andreas Matti) wehren muss. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei von den Untermietern Flip (Martin Schenkel), dem Kellner Hans (Walter Andreas Müller) und Vreni Hubacher (Hanna Scheuring).
Während Flip ein sorgloser Nichtsnutz ist, der sich von jeder Arbeit drückt und als Markenzeichen bedruckte T-Shirts an den Mann bringen will, ist der Kellner Hans ein verhinderter Schauspieler, der sich bei einer Amateur-Theatergruppe einbringt und sein Talent auch privat einzusetzen versucht. Vreni Hubacher verkörpert die naive Blonde, die sich allzu leicht übers Ohr hauen lässt aber eine umso liebenwertere Seele besitzt.
Der klare Bösewicht der Serie ist der Neffe Rolf, der mit fiesesten Tricks versucht, seine Tante über den Tisch zu ziehen.
Tante Martha hingegen ist manchmal etwas realitätsfremd und geht verschiedensten Interessengebieten nach wie Esotherik, Hellseherei, Geisterbeschwörung usw.

Die Serie erfuhr Ende der 90er Jahre eine einschneidende Veränderung als zuerst Hanna Scheuring als Vreni Hubacher nach der 3. Staffel und danach Martin Schenkel als Flip nach der 4. Staffel aus der Serie ausstiegen.
Ersetzt wurden sie durch die Hebamme Annekäthi Tobler (Sandra Moser) und den Buchhalter Bruno Caduff (Beat Marti).
1999, nach der 5. Staffel, wurde die Serie trotz anhaltendem Erfolg vom Schweizer Fernsehen abgesetzt.


 
Trudi Roth (1930-2016)

Die Schauspielerin Trudi Roth begann ihre Laufbahn als Kabarettistin bei "Kikeriki" im Jahre 1947. Es folgten Tourneen durch die Schweiz und Deutschland, 1953 schloss sie sich dem "Kom(m)ödchen" an.

Beim Film trat sie nur selten in Erscheinung, ihre erste Arbeit vor der Kamera entstand für "Heute gehen wir bummeln" (61). Es folgten "Der 42. Himmel" (62) und "Sommersprossen" (68). 
1980 folgte der Film "Theo gegen den Rest der Welt" (80) mit Marius Müller-Westernhagen.

Den grossen Durchbruch beim Publikum schaffte sie 1994 mit der Fernsehserie "Fascht e Familie" als Martha Aebersold und fesselte ein treues Publikum allwöchentlich am Bildschirm.

Nach dem Aus der Serie agierte sie in der Nachfolge-Serie "Bürgerbüro" (02) und in der neu kreierten Serie "Flamingo" (04). Die letztgenannte Serie konnte aber nicht an den Erfolg von "Fascht e Familie" anknüpfen und verschwand schon bald wieder vom Bildschirm.

Walter Andreas Müller (1945)

Der Schauspieler Walter Andreas Müller erfreut sich seit Jahren grosser Publikumsgunst, die er vorwiegend mit seinen komischen Rollen erobern konnte.

Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte er ab 1966 an der Schauspiel-Akademie in Zürich und sammelte erste praktische Erfahrungen an verschiedenen Bühnen in Deutschland.

Ab 1972 war er wieder in der Schweiz tätig und agierte auf vielen Schweizer Bühnen sowie in Radio-Sendungen.

Erstmals vor der Kamera spielte er in Emil Steinbergers "Emil auf der Post" (75), dem die Serie "BANCO! - Ein Spiel um Sackgeld" (79) folgte.

Doch erst mit seinen Kurzauftritten an der Seite von Ursula Schäppi als "Adam und Eva Chifler" (87-93) und ab 1994 mit seiner Rolle des Hans Meier in der Fernsehserie "Fascht e Familie" (94) gelang ihm der Durchbruch und er spielte sich in das Bewusstsein des Schweizer Publikums.
Seither ist er ein fester Bestandteil in der Schweizer Filmlandschaft, oftmals in kurzen Rollen in Satirik-Sendungen wie "Viktors Spätprogramm" (00), wo er überzeugend verschiedene prominente Politiker verkörperte.

Weitere filmische Arbeiten folgten mit "Big Deal" (02), "Undercover" (05) und "Movin' In" (07).

Das Theater bleibt aber die wichtigste Entfaltungsmöglichkeit in der Karriere von Walter Andreas Müller, daneben synchronisierte er auch die Filme "Babe" und "Babe II" als Ente Ferdinand. Und mit der Sendung "Zweierleier" mit Birgit Steinegger wurde er auch ein fester Bestandteil der Radio-Landschaft.
Dem ganz jungen Publikum ist er vor allem als Interpret in Märchen auf Kassetten ein Begriff geworden, u.a. als Globi, Jim Knopf oder Alp-Öhi.

Martin Schenkel (1968 - 2003)

Der Schauspieler Martin Schenkel eroberte das Schweizer Fernsehpublikum im Sturm mit seiner Rolle des "Flip" in der Serie "Fascht e Familie" (94).
Dem grossen Erfolg zunächst überrascht gegenüberstehend, meisterte er die Popularität schon bald souverän und ging seinen Weg unbeirrt weiter.
Zu seinen weiteren filmischen Arbeiten gehören "De Fögi isch en Souhund" (98), die Serie "Lüthi und Blanc" (99-02), "Nordrand" (99), "Im Namen der Gerechtigkeit" (01) in der er überzeugend eine ernste Rolle verkörperte und "Big Deal" - seinem letzten Film.

Neben der Schauspielerei verfolgte er auch seine andere Leidenschaft, die Musik. Mit seiner Band veröffentliche er zwei Alben - "The Shell" (97) und "My Own Way" (00).

Als er sich 2002 wegen eines wieder ausgebrochenen Gehirntumors (dieser trat erstmals 1998 in Erscheinung, schien aber geheilt zu sein) von der Öffentlichkeit zurückzog, um die verbleibende Zeit mit seiner Familie verbringen zu können, litten seine Fans mit ihm und zollten ihm ihre Unterstützung. Als er im folgenden Jahr im Alter von 34 Jahren verstarb, war die Bestürzung gross.

Hanna Scheuring

Die Schauspielerin Hanna Scheuring feierte ihr Filmdebüt bereits 1983 mit "Die schwarze Spinne". In den kommenden Jahren agierte sie mehrheitlich auf verschiedenen Bühnen, ehe sie 1994 mit der Fernsehserie "Fascht e Familie" (94) über Nacht einem breiten Schweizer Publikum begannt wurde.
Trotz dieses grossen Erfolges folgten nach ihrem Ausscheiden aus der Serie nur noch wenige weitere filmische Arbeiten, darunter "Das Mädchen aus der Fremde" (99), die Serie "Lüthi und Blanc" (00-02) und "Schönes Wochenende" (06). 

Andreas Matti (1959)

Der Schauspieler Andreas Matti erhielt an der Hochschule für Theater in Bern eine Schauspielausbildung von 1983 bis 1987.
Danach agierte er zunächst vor allem beim Theater, ein erster Auftritt vor der Kamera folgte mit „Aus allem raus und mittendrin“ (88).

Als er 1994 die Rolle des Rolf Aebersold in der Serie „Faschtr e Familie“ (94-99) übernahm, wurde er über Nacht beim Schweizer Publikum bekannt.

In den kommenden Jahren etablierte er sich beim Film und Fernsehen und er verkörperte Rollen in den Produktionen „Komiker“ (00), die Serie „Lüthi und Blanc“ (05-07), „Sonjas Rückkehr“ (06), „Die Herbstzeitlosen“ (06), „Tod in der Lochmatt“ (07), „Kein Zurück – Studers neuster Fall“ (07), „Tandoori Love“ (08), „Das Geheimnis von Murk“ (08), die Serie „Tag und Nacht“ (08) und „Der Fürsorger“ (09).

Zu seinen jüngsten filmischen Arbeiten gehören nebst Fernsehfilmen vermehrt auch Kinoproduktionen.
Dazu gehören „Die Käserei in Goldingen“ (10), eine Episode der Serie „Tatort: Wunschdenken“ (11), „Der Verdingbub“ (11), „Mord hinterm Vorhang“ (11), „Eine wen iig, dr Dällebach Kari“ (12), „Der Goalie bin ig“ (14), eine Episode der Serie „Ihr werdet gerichtet“ (15), die Serie „Wilder“ (17) und „Mario“ (18).


Weitere Filme mit Andreas Matti:
Serie „Schwarz greift ein: Römisches Intermezzo“ (99) Operation Adios (03) Aschenbrüder (06) Briefe und andere Geheimnisse (07) Hölle Hamburg (07) Sonntagsvierer (10) Dürä...! (10) Sommervögel (10) Hinter diesen Bergen (10) Fliegende Fische müssen ins Meer (11) Liebe und andere Unfälle (12) Nachtlärm (12) Stärke 6 (13) Dinu – der Schwerkraft entgegen (13) Verdacht (15) Serie „Tatort: Freitod“ (16)

Beat Marti (1972)

Der Schauspieler Beat Marti erhielt eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Theater in Zürich. Danach sammelte er Erfahrungen beim Theater, wo er u.a. am Schauspielhaus Zürich, am Theater Neumarkt Zürich und am Theater Kampnagel in Hamburg arbeitete.

Auch beim Fernsehen erhielt er in den 90er Jahren erste Rollen, dazu gehören die Serie "Die Direktorin" (94) und vor allem die Serie "Fascht e Familie" (98-99), die ihn beim breiten Publikum bekannt machte.

Ab 2002 konnte er sich bei Film und Fernsehen etablieren und er weitete sein Betätigungsfeld auch auf Deutschland aus.

In den nächsten Jahren agierte er in Produktionen sie der Serie "Bürgerbüro" (02), "Fotostar" (03), "Lago mio" (05), die Serie "Tessa - Leben für die Liebe" (06), "Schwarze Schafe" (06), die Serie "Rote Rosen" (06-07), "I Was a Swiss Banker" (07), "Berlin am Meer" (08), "Heldin der Lüfte" (08), "Die Standesbeamtin" (09) und "Lights" (09).

Bereits 1998 zog Beat Marti zusammen mit seiner Frau , der Schauspielerin Delia-Deborah Wagner, die er bei den Dreharbeiten zur Serie "Tessa" kennenlernte - nach Berlin, um vermehrt Engagements auch in Deutschland annehmen zu können.

In den letzten Jahren etablierte er sich als regelmässig engagierter Schauspieler vor der Kamera und er verkörperte Rollen in "Der grosse Kater" (10), "Lizzi und der Kommissar" (10), die Serie "Die Stein" (11), "Der Teufel von Mailand" (12), "Akte Grüninger" (14), eine Episode der Serie "Tatort: Vielleicht" (14), "Fragil" (15), eine Episode der Serie "Die Rosenheim-Cops: Der Cocktailkönig von Rosenheim" (17), eine Episode der Serie "Tatort: Borowski und das Land zwischen den Meeren" (18), "Mario" (18) und "The Gift" (18). 

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler gründete er zusammen mit seiner Frau die Schauspiel-Agentur "Lucky Punch" und später die Fotoagentur "Petite Machine", die sich auf Schauspielerfotografien spezialisiert hat.

Weitere Filme mit Beat Marti:
Freunde fürs Leben (96) Rotlicht – Im Dickicht der Grossstadt (03)  Serie "Alphateam – Die Lebensretter im OP" (03-05) Serie "Bewegte Männer: Diamantenfieber" (04) Fremde Träume (04) Kurt Schwarz (04) Fernglas (04) Lost in Berlin (05) Hoch genug (06) Austern ohne Schale (06) Spiralschraubenblüte (06) Serie "In aller Freundschaft: Zeit der Wahrheit" (07) Sunny Hill (08) Canzun alpina (08) Eine bärenstarke Liebe (08) Serie "Zwei Zimmer, Küche, Bad: Hamstern" (08) Für meine Kinder tu' ich alles (09) Ampelmann (09) Serie "Grossstadtrevier: Von Männern und Musen" (10) Tulpen aus Amsterdam (10) Callgirl Undercover (10) Vater, unser Wille geschehe (11) Die Relativitätstheorie der Liebe (11) Room 7 (11) Liebe und andere Unfälle (12) Serie "Die Geschichte Miteldeutschlands: Reinhard Gehlen – Der Meisterspion und die Nazis" (12) Nur wer die Sehnsucht kennt (12) Kursverlust (13) Serie "SOKO Leipzig: Verzweiflung" (13) Die Tränensammlerin (13) Der Richter in Dir (13) Serie "Josephine Klick – Allein unter Cops: Die tote Boxerin" (14) Serie "Mordkommission Istanbul: Die zweite Spur" (14) POKA (14) True Love Ways (15) Nichts passiert (15) Amateur Teens (15) Kryo (16) Serie "Familie Dr. Kleist: Spätzünderin" (16) Serie "Morden im Norden: Ein dunkles Geheimnis" (16) Geography of the Heart (16) Der Reichstag (17) Serie "Der Zürich-Krimi: Borcherts Gespür" (17) Amur senza fin (17) Serie "Tatort: Bombengeschäft" (18) Serie "Der Zürich-Krimi: Borchert und die letzte Hoffnung" (18)
Sandra Moser (1969)

Die Schauspielerin Sandra Moser schloss ihre Ausbildung an der Schauspielakademie Zürich mit Diplom ab und ergänzte ihre Ausbildung mit Tanz- und Gesangsunterricht.
Sie arbeitete danach an verschiedenen Bühnen, u.a. mit Karl's kühne Gassenschau.

Nach einem Auftritt in einer Episode der Fernsehserie "Eurocops: Drei Mädchen" wurde sie durch ihre Rolle der Annekäthi Tobler in der Serie "Fascht e Familie" (97-99) einem breiten Publikum bekannt.
Daneben agierte sie auch in der Serie "Boomtown Berlin" (97).