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DER SCHWEIZER FILM |
Hans Mehringer 1926 - 2010 |
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. Der Regisseur und Schauspieler Hans Mehringer besuchte die Schauspielschule und wurde unmittelbar danach an das legendäre Cabaret Cornichon engagiert. Anschliessend agierte er zusammen mit Rudolf Bernhard an dessen Bernhard-Theater und am Schauspielhaus Zürich. Da er in jener Zeit Nebenrollen verkörperte, die seine Anwesenheit nicht in allen Akten verlangte, kam es vor, dass er am gleichen Abend sowohl im Bernhard-Theater als auch am Schauspielhaus Zürich auftrat. So sah man an manchen Abenden einen Mann in Zürich, der nach Beendigung seines Auftritts am Bernhard-Theater zu Fuss zum Schauspielhaus eilte, um dort noch rechtzeitig zum vierten Akt seine Rolle einzunehmen. Zu seinen bekannesten Theaterarbeiten als Schauspieler gehören u.a. "Vagabunden" (46) mit Heinrich Gretler und die Uraufführung von "Des Teufels General" (46), wo er zusammen mit Erwin Parker je einen Kellner darstellte. Die Hauptrollen wurden von Gustav Knuth und Sigfrit Steiner verkörpert und der Schriftsteller Carl Zuckmayr war bei der Generalprobe persönlich anwesend. Regie führte Heinz Hilpert. Im Bühnenstück "Das Volk der Hirten" (52) spielte er an der Seite von Alfred Rasser, Fredy Scheim, Friedrich Braun, Armin Schweizer, Max Haufler, Emil Hegetschweiler und Ellen Widmann die Rolle des Sarachias. Schliesslich wandte sich Hans Mehringer dem Film zu, wo er zunächst fast ausschliesslich für Kurt Früh arbeitete, u.a auch als Regie-Assistent, erstmals bei "Oberstadtgass" (56) von Kurt Früh mit Schaggi Streuli, Margrit Rainer und Jürg Grau in den Hauptrollen. Danach folgten zwei Filme, an denen Hans Mehringer sowohl als Regie-Assistent aber auch als Drehbuchautor mitarbeitete - "Bäckerei Zürrer" (57) mit Emil Hegetschweiler und "Eine Freundin in der grossen Welt" (58). Es folgten weitere Filmengagements als Regie-Assistent für "Der Mann, der nicht nein sagen konnte" (58), "Café Odeon (59) und "Drei schräge Vögel/Der Teufel hat gut lachen" (60). Auch als Schauspieler hatte er einen kleinen Auftritt in Kurt Frühs "Hinter den sieben Gleisen" (59) als Dirigent. Schliesslich realisierte Hans Mehringer einige Filme als Hauptregisseur. Erstmals in dieser Funktion agierte er für den Kurzfilm "Spalebärg 77 A" (57) mit Ruedi Walter und Margrit Rainer, danach drehte er die Unterhaltungssendungen "Treffpunkt Telebar" (61), "Gäste bei Paul Burkhard" (62), "Probenparty bei Paul Burkhard" (62), "Geburtstagsfeier bei Paul Burkhard" (62), "So viel Schwung" (64), drei Ausgaben von "Die Haifischbar" (64-71), "Zum goldige Leue" (65), "Chämihütte", "Die Hazy Osterwald Show", "Showboat", "Showbusiness" und schliesslich seinen einzigen Kinofilm "Der Würger vom Tower" (66) mit Ady Berber in der Titelrolle. Ein neuer Ansatz war seine Regiearbeit zum dreiteiligen Krimi "Wer ist der Täter?" (63) wo das Fernsehpublikum mitraten konnte, wer der Täter ist. Es wurden drei in sich abgeschlossene Episoden ausgestrahlt, u.a. die erste Episode "Wer ist der Täter?: Mord im Sanatorium Rainhof" (63) mit Alfred Schlageter und Fred Tanner. Hans Mehringer schrieb dazu unter Einbezug der Zürcher Stadtpolizei auch die Drehbücher. Beide folgenden Episoden wurden anschliessend erst 1966 ausgestrahlt. In den kommenden Jahren realisierte Hans Mehringer zahlreiche weitere Unterhaltungssendungen für das deutschsprachige Fernsehen, darunter "Werner Müllers Schlagermagazin", "Schwedenplatte", "Besuch aus Paris" mit Dietmar Schönherr, "Fischerboote", "Hafenkneipe" sowie "Pferde, Songs und Lagerfeuer". 1967 wurde er vom Schweizer Fernsehen als Chef der Filmproduktion angestellt, später wechselte er in das Ressort Unterhaltung. In dieser Funktion produzierte er Kabarett und Komödie, u.a. mit Franz Hohler, Kaspar Fischer, Emils "Feuerabend" und Mummenschanzs "La Pomme" (80), welches in den USA mit einem Emmy-Award ausgezeichnet wurde. Hans Mehringer war mit der Cutterin Susanne Mehringer verheiratet, die von 1966 bis 2004 für das Schweizer Fernsehen tätig war. |