1914 - 1982

Die Karriere von Margrit Rainer ist fast unzertrennlich mit jener von Ruedi Walter verbunden, mit dem sie ein einmaliges künstlerisches Paar bildete.

Geboren wurde sie als Margrit Rosa Sandmeier in Zürich-Oerlikon. Obwohl sie von einer Zirkuslaufbahn träumte, musste sie vom Elternhaus her eine Ausbildung als Fotolaborantin machen. Doch sie liess sich nicht von ihren Träumen abbringen und nahm heimlich Schauspielunterricht und Gesangsstunden. 

Mit nur 18 Jahren heiratete sie den Schauspieler Fritz Pfister und die beiden wanderten nach Ibiza aus, wo sie eine Hühnerfarm unterhielten. Doch die Ehe zerbrach und sie kehrte in die Schweiz zurück und verwirklichte dort ihren Traum als Künstlerin und fasste beim Theater Fuss. Schnell etablierte sie sich als Bühnendarstellerin und Kabarettistin, u.a. beim Cabaret Cornichon. 

Ihre Rollen waren oftmals auf die einfache Frau, sei es als Bäuerin, Wirtin, Haushälterin oder Hausfrau festgelegt, die sie mit einer Warmherzigkeit auszufüllen vermochte, die sie schnell zu einer populären Darstellerin werden liessen.
Begonnen hatte Margrit Rainer ihre Laufbahn beim Cabaret Cornichon.

Bereits 1941 agierte sie im Film "De Hotelportier" (41) in einer kleinen Nebenrolle, ab den 50er Jahren folgten dann erfolgreiche Filme wie "Palace Hotel" (52), "Heidi" (52) als Mutter von Geissenpeter, der Fortsetzungsfilm "Heidi und Peter" (55), "Polizischt Wäckerli" (55), "Oberstadtgass" (56), der Kurzfilm "Spalebärg 77a" (57), "Zum goldenen Ochsen" (58), "Die Käserei in der Vehfreude" (58) und "Hinter den sieben Gleisen" (59).

Die 60er Jahren bildeten nochmals ein arbeitsintensives Jahrzehnt vor der Kamera. Mit populären Filmen wie "Anne Bäbi Jowäger: Wie Jakobli zu einer Frau kommt" (60), "An heiligen Wassern" (60), "Demokrat Läppli" (61), "Anne Bäbi Jowäger: Jakobli und Meyeli" (62), Serie "Wer ist der Täter?" (63), "Geld und Geist" (64), "Polizist Wäckerli in Gefahr" (67), "Sommersprossen" (68) und schliesslich die Fernsehserie "Die sechs Kummerbuben" (68) spielte sie sich endgültig in die Herzen des Publikums.

Danach konzentrierte sie sich wieder hauptsächlich auf das Theater, wo sie bis kurz vor ihrem Tod dankbare Rollen in meist lustigen Stücken verkörpern konnte. Zu ihren gelegentlichen weiteren Filmen gehören "Der Kapitän" (71), die Serie "Ein Fall für Männdli" (73) und "Der Erfinder" (80).

Margrit Rainer und Ruedi Walter arbeiteten über die Jahrzehnte hinweg so häufig zusammen und harmonierten in einer einzigartigen Art und Weise, dass viele Zuschauer die beiden auch im richtigen Leben für ein Paar hielten. Doch dies war nur in der Anfangszeit ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit der Fall. 1959 trennten sich die privaten Wege der Beiden. Margrit Rainer fand im 18 Jahre jüngeren Schauspieler Inigo Gallo einen neuen Partner, der ebenfalls häufig an der Seite von Margrit Rainer und Ruedi Walter in Filmen und am Theater auftrat.

1982 verstarb Margrit Rainer nach einem Routine-Eingriff. Als man ihr eine Zyste im Unterleib entfernte, starb sie kurze Zeit später an inneren Blutungen.