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DER SCHWEIZER FILM

 
 
Jakob Sulzer


Foto: Praesens Film AG (P. Gassmann)

1908 - 1943

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Der Schauspieler Jakob Sulzer war der Sohn des Industriellen Robert Sulzer und wuchs in wohlbehüteten Verhältnissen in einer Villa auf. Seine Mutter Emma Sulzer-Forrer war künstlerisch als Steinplastikerin aktiv.

Jakob Sulzer interessierte sich nicht sonderlich für die Industrie und er ging seinem Traum nach, Schauspieler zu werden.
Nach einer Ausbildung an Max Reinhardts Schauspielschule in Berlin sammelte erste Erfahrungen als Bühnenschauspieler in Deutschland.

Schliesslich kehrte er in die Schweiz zurück und 1940 schaffte er den Sprung an das Schauspielhaus Zürich. Dort agierte er an der Seite bekannter Schauspieler und einige seiner Stücke wurden von Regisseuren wie Leopold Lindtberg und Franz Schnyder geführt, die auch beim Film wichtige Persönlichkeiten wurden. Auch das Corsotheater bot ihm einige Rollen an.
In Zürich agierte er in Stücken wie "Am hellichten Tag" (40), "Emilia Galotti" (40), "Pioniere" (40),  "Friedliche Hochzeit" (40) und "Dienschtma Nr. 13" (41).
Zudem war Jakob Sulzer auch Mitglied beim legendären Cabaret Cornichon und er wirkte in den Programmen "Geduld, Geduld!" (41), "Vogel Strauss" (41) und "Plaudereien am Kaminfeuer" (42).

Nach Zürich folgte ein Theaterengagement in St. Gallen, wo die Bühne nicht den gleichen Stellenwert hatte wie in Zürich. Dort agierte er unter anderem in dem Stück "Halbgötter" (43). Doch gleichzeitig öffnete sich ihm eine neue Tür und der Schweizer Film offerierte ihm in den nächsten Jahren mehrere Rollen in bekannten Produktionen.

Von Leopold Lindtberg erhielt er seine erste Filmrolle in dem Klassiker "Die missbrauchten Liebesbriefe" (40) an der Seite von Paul Hubschmid, Anne-Marie Blanc und Heinrich Gretler mit.

In den nächsten Jahren folgten weitere Engagements in Filmen wie "Fräulein Huser" von Leonard Steckel mit Emil Hegetschweiler, Elsie Attenhofer und Ellen Widmann, als Otto Helbling in Franz Schnyders "Gilberte de Courgenay" (41) mit Anne-Marie Blanc, Erwin Kohlund, Heinrich Gretler und Rudolf Bernhard, Max Hauflers "Emil, me mues halt rede mitenand" (41) mit Emil Hegetschweiler und Walburga Gmür und die Hauptrolle als Rico in "Das Gespensterhaus " (42) mit Emil Hegetschweiler, Blanche Aubry, Therese Giehse und Alfred Rasser und "De Winzig simuliert" (41) mit Rudolf Bernhard.

Sein letzter filmischer Auftritt entstand ebenfalls 1942 mit der Komödie "Der Schuss von der Kanzel" (42) unter der Regie von Leopold Lindtberg. Darin spielte er den Hauptmann Kilchsperger mit Leopold Biberti, Fred Tanner und Zarli Carigiet.

Auf der Leinwand war Jakob Sulzer oftmals als Charmeur zu sehen, der den Frauen den Kopf verdrehte. Privat lebte er in einer homosexuellen Beziehung.

1943 entschloss sich Jakob Sulzer, Selbstmord zu begehen. Mit einem Gewehr begab er sich in einen Wandschrank und erschoss sich. Sein Lebenspartner verkraftete den Verlust von Jakob Sulzer nicht und beging einen Tag später ebenfalls Selbstmord. Die Beweggründe für den Selbstmord von Jakob Sulzer liegen im Dunkeln.

In den Zeitungsartikeln zu seinem Tod wurde der Selbstmord nicht explizit erwähnt. In der NZZ hiess es, dass Jakob Sulzer gestorben ist, in "Der Bund" hiess es, dass ein tragisches Geschick zum Tod führte.