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Bert Kaempfert

1923 - 1980

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Der Komponist Bert Kaempfert erlernte sein musikalisches Handwerk bereits ab dem Alter von sechs Jahren, als er mit dem Klavierspiel begann. Später erweiterte er sein Repertoire mit einem Studium in Klavier, Saxophon, Klarinette und Akkordeon an der Musikschule Hamburg.

Seine musikalische Laufbahn begann er als Saxophon-Spieler für das Radio-Orchester Danzig. Mit dem Ausbruch des Krieges wurde er bei einem Musikzug eingeteilt, welcher u.a. auch in Dänemark stationiert war.
Er geriet in Dänemark in Gefangenschaft und trotz dieser widrigen Situation gründete er dort seine erste Big Band. Die Band konnte nach dem Ende des 2. Weltkriegs verschiedene Engagements wahrnehmen.

Ab Ende der 40er Jahre komponierte Bert Kaempfert regelmässig eigene Stücke, die er u.a. für Polydor schrieb, daneben war er auch ein begehrter Arrangeur von bekannten Interpreten wie Ivo Robic und Freddy Quinn, dessen Lied "Die Gitarre und das Meer" er arrangierte. Für Elvis Presley arrangierte er zudem das Lied "Muss i denn zum Städtele hinaus".

Den internationalen Durchbruch schaffte Bert Kaempfert mit seiner Melodie "Wonder by Night", welche in den USA gar ein Nummer 1 Hit wurde. Somit war Bert Kaempfert der erste Deutsche, der diese Position in den USA erreichte.
Es folgten weitere bekannte Stücke, die seine Popularität weiter steigerten, darunter "A Swingin' Safari", "Afrikaan Beat" und "Red Roses for a Blue Lady".

1961 produzierte er mehrere Aufnahmen in Hamburg mit dem bekannten Sänger Tony Sheridan und für die Gruppe "The Beat Brothers", welche später als "The Beatles" weltruhm erlangten. Bert Kaempfert war somit der eigentliche Entdecker der Beatles.

Die 60er Jahre markierten grundsätzlich ein äusserst arbeitsintensives Jahrzehnt und Bert Kaempfert arbeitete nicht selten 16 Stunden am Tag. Diese Strapazen versuchte er mit dem Konsum von Alkohol und dem Aufputschmittel Preludin zu überbrücken.

Bereits 1962 schrieb Bert Kaempfert seine erste Fimmusik für den Kriminalfilm "90 Minuten nach Mitternacht" (62) von Regisseur Jürgen Goslar. Die Hauptdarsteller waren Christine Kaufmann, Martin Held, Hilde Krahl und Wolfgang Zilzer.

Drei Jahre später schrieb er seine nächste Filmmusik, dieses Mal für die amerikanische Produktion "A Man Could Get Killed" (66) von Ronald Neame und Cliff Owen. Es spielten James Garner, Melina Mercouri und Sandra Dee.
Darin wurde auch erstmals der Song "Beddy Bye" aufgeführt, welcher später unter dem Titel "Strangers In The Night" gesungen von Frank Sinatra Weltruhm erlangte. Für diesen Song wurde Bert Kaempfert mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

Die Filmmusik blieb aber nur eine Nebenbeschäftigung. 1970 entstanden bereits seine letzten Filmkompositionen für "You Can't Win 'Em All" (70) und "An Elephant Called Slowly" (70).

Stattdessen komponierte er weitere bekannte Songs, darunter 1963 "Danke schoen", "Spanish Eyes" (65) - interpretiert von Al Martino sowie "The World We Knew" (67), "My Way of Life" (68) und "You Turned My World Around" (74), welche alle von Frank Sinatra gesungen wurden.

In den 70er Jahren setzte sich vermehrt die Disco-Musik durch und die eingängigen Melodien von Bert Kaempfert verloren an Einfluss. Trotzdem blieb er in den nächsten Jahren weiterhin aktiv und er veröffentlichte neue Stücke und u.a. auch ein Album mit Hildegard Knef.

Auch wenn Bert Kaempfert in seiner Laufbahn nur für wenige Filme die Musik schrieb, so wurden seine Lieder dennoch in einer Vielzahl von Produktionen verwendet, die nicht direkt für diese Filme geschrieben wurde. Darunter findet man so bekannte Filme wie "Scarface" (83), "Ferris Bueller's Day Off" (86), "The Color of Money" (86), "Sea of Love" (89), "Godzilla" (98), "Jane Austen's Mafia!" (98), "Eyes Wide Shut" (99), "Der Schuh des Manitu" (01), "About Schmidt" (02), "The Terminal" (04), "Spider-Man 3" (07) und "Burlesque" (10) sowie Fernsehserien wie "Kojak" (75), "Starsky and Hutch" (76), "Beverly Hills, 90210" (90), "The Simpsons" (08) und "The Vampire Diaries" (15).

1980 verstarb Bert Kaempfert im Alter von nur 57 Jahren an einem Schlaganfall. Er hinterliess der Nachwelt rund 400 Kompositionen und er verkaufte weit über 150 Millionen Platten.
1993 wurde er mit der Aufnahme in die Songwriters Hall of Fame geehrt.

 
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