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FILMKOMPONISTEN |
Bruno
Balz
1902 - 1988 |
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. Der Liedertexter Bruno Balz gilt als erfolgreichster deutscher Lyriker überhaupt. In seiner langjährigen Laufbahn hat er nicht nur unzählige Lieder für damals bekannte Interpreten sondern schrieb auch Liedtexte für viele bekannte Filme, die so manches Lied Dank seines Textes zu einem Schlager haben werden lassen und sich bei der Bevölkerung eingebrannt hatten. Die grössten Erfolge feierte er zusammen mit dem Komponisten Michael Jary. Viele seiner bedeutenden Texte schrieb er für die Sängerin und Schauspielerin Zarah Leander - man denke da nur an "Der Wind hat mir ein Lied erzählt" für den Film "La Habanera" (37) und "Kann den Liebe Sünde sein?" für den Film "Der Blaufuchs" (38). Begonnen hatte er seine Laufbahn beim Film als Filmkomponist für "Dich hab ich geliebt" (29), doch schon bald konzentrierte er sich auf das Verfassen von Liedtexten. Zu seinen frühen filmischen Erfolgen gehören u.a. "Viktor und Viktoria" (33), "Prinzessin Turandot" (34), "Barcarole" (35), "Amphitryon" (35), "Weiberregiment" (36), "Die Austernlilli" (37), "Fünf Millionen suchen einen Erben" (38) und "Männer müssen so sein" (39). Bruno Balz konnte auch in den Kriegsjahren weiterhin seinen Beruf ausüben und wurde für Filme wie "Die keusche Geliebte" (40), "Auf Wiedersehen, Franziska!" (41), "Jenny und der Herr im Frack" (41), "Meine Frau Teresa" (42) und "Damals" (43) engagiert. Aufgrund seiner Homosexualität geriet Bruno Balz bei den Nationalsozialisten
mehrmals in Ungnade. Bereits 1936 wurde er erstmals verhaftet und nur unter
Auflage freigelassen, dass sein Name nicht mehr in der Öffentlichkeit
in Erscheinung treten durfte. Zudem wurde eine Alibi-Ehe arrangiert. 1941
wurde er erneut verhaftet und es drohte nach einer mehrtägigen Folter
die Einweisung in ein Konzentrationslager. Dies blieb ihm Dank der Intervention
von Zarah Leander und Michael Jary jedoch erspart, die Joseph Goebbels
versicherten, dass sie ohne Bruno Balz die gewünschten optimistischen
Lieder nicht schreiben könnten.
Nach dem Krieg setzte er seine Laufbahn erfolgreich fort und er schrieb die Liedtexte für Produktionen wie "Zwischen gestern und morgen" (47), "Die Dritte von rechts" (50), "Pension Schöller" (52), "Rosen-Resli" (54), "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" (54), "Wenn der Vater mit dem Sohne" (55), "Vater sein dagegen sehr" (57), "Die Beine von Dolores" (57) und "Der Haustyrann" (59). In den 60er Jahren entstanden seine letzten filmischen Arbeiten für "Das kunstseidene Mädchen" (60), "Mein Mann, das Wirtschaftswunder" (61) und "Zum Teufel mit der Penne" (68), wo er den Text zu Heintjes Welterfolg "Mama" schrieb, der Text stammte bereits aus dem Jahre 1941. Weitere bekannte Liedtexte aus seiner Feder sind "Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n" (38), "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" (39), "Das machen nur die Beine von Dolores" (57) und "Wir wollen niemals auseindergeh'n" (60). Bruno Balz liess in seinem Testament verlauten, dass in den ersten 10
Jahren nach seinem Tod nicht über ihn geschrieben werden dürfe.
Sein Lebensgefährte, der Schauspieler Jürgen Draeger befolgte
Balz' letzten Wunsch und begann erst ab 1998, die Biographie von Bruno
Balz zusammenzustellen, um dem in den Hintergrund gedrängten Künstler
den gebührenden Platz an der Sonne zu vermitteln.
Weitere Filme von Bruno Balz:
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