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Erik Charell 1894 - 1974 |
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. Der Schauspieler und Regisseur Erik Charell begann seine künstlerische Laufbahn 1913 nach einem Tanzstudium am Deutschen Theater. Kurz darauf ging er mit seinem Charell-Ballett auf Europatournee und feierte grosse Erfolge. Seine Popularität führte zu einem Engagement für den Film "Galante Promenade" (18), wo er auch als Schauspieler überzeugte. Es folgten die Stummfilme "Prinz Kuckuck" (19) und "Nachgestalten" (20) von Regisseur Richard Oswald. Ab 1924 leitete er zusammen mit seinem Bruder das Grosse Schauspielhaus in Berlin. Im gleichen Jahr erschien seine erste von ihm geschriebene Revue "An Alle". Weitere Revuen folgten mit "Für Dich" (25) und "Von Mund zu Mund" (26). Ab 1926 überarbeitete er bekannte Operetten wie "Der Mikado", "Madame Pompadour" und "Die lustige Witwe", anschliessend schloss er sich mit dem Komponisten Ralph Benatzky zusammen, um eigene Operetten ins Leben zu rufen. Dazu gehören "Casanova" (28), "Die drei Musketiere" (29) und "Im weissen Rössl" (30). Ein weiterer Verdienst von Erik Charell war, dass er als Regisseur unbekannten Darstellern eine erste Möglichkeit gab, aufzutreten, einige avancierten später zu grossen Stars wie Joseph Schmidt, Marlene Dietrich, Max Hansen und die legendären "Comedian Harmonists". Im Jahre 1931 erhielt Erik Charell die Chance, die Regie bei einem Film zu führen. Mit "Der Kongress tanzt" schuf er einen äusserst erfolgreichen Filmklassiker des deutschen Films. Es war dies seine zweite Filmregie nach "Casanova" (28). Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten endete seine grosse Karriere. Sein Vertrag mit der Ufa wurde aufgelöst, er wurde auf Rückzahlung eingeklagt und geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Da Erik Charell bereits 1935 in die USA emigrierte und zudem als amerikanischer Staatsbürger galt, wurde er schliesslich bei Kriegseintritt der USA enteignet und sein Eigentum in Deutschland ging an den Staat. In Amerika konnte er von 1936 bis 1945 vor allem mit seinen Inszenierungen vom "Im weissen Rössl" grosse Erfolge an der Bühne feiern. Sein Film "Caravan" (34) floppte in den USA und verhinderte, dass er beim amerikanischen Film Fuss fassen konnte. Erst nach Kriegsende kehrte Erik Charell nach Deutschland zurück, wo er am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz seine Laufbahn fortsetzen konnte. Beim Film trat er nun als Produzent weniger Filme in Erscheinung mit "Casbah - Verbotene Gassen" (48), "Im weissen Rössl" (52) und "Feuerwerk" (54). Er verstarb am 15. Juli 1974 im Alter von 80 Jahren in München. |
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