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FILMKOMPONISTEN |
Paul Dessau
1894 - 1979 |
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. Der Filmkomponist Paul Dessau wuchs in einer musikalischen Familie auf. Viele Familienmitglieder betätigten sich als Kantoren, Geigenspieler und Komponisten. So lag es auf der Hand, dass auch der junge Paul Dessau eine musikalische Laufbahn einschlug und er begann im Alter von sechs Jahren das Geigenspiel. Wenige Jahre später hatte er bereits erste öffentliche Auftritte, dem schliesslich erste Konzerte folgten. Doch schliesslich musste er seine Laufbahn als Geigenspieler beenden, da er Probleme mit der linken Hand bekam. Er ging 1909 nach Berlin, wo er eine Ausbildung als Kapellmeister absolvierte. Es folgte ein Engagement am Hamburger Stadttheater, wo er bei Max Julius Loewengard in die Komposition eingeführt wurde. Der Weg zum zukünftigen Komponisten war damit geebnet. Doch sein Aufstieg wurde vorläufig verzögert, als er 1915 in den 1. Weltkrieg eingezogen wurde. Nachdem er aufgrund einer Verletzung von der Front abgezogen wurde, spielte er bis 1918 in einer Militärkapelle Nach dem Krieg setzte er seine Laufbahn als Komponist bei den Hamburger Kammerspielen fort, dem Engagements in Köln, Mainz und Berlin folgten. Als er sich vom Musiktheater abwandte, fand er eine neue Herausforderung beim Film. Bereits zur Stummfilmzeit schrieb er zu einzelnen Filmen die Musik, darunter "Alice in the Wooly West" (26), "L'horloge magique ou La petite fille qui voulait être princesse" (28), "Schmutziges Geld" (28), "Unmoral" (28) und "Mutter Krausens Fahrt ins Glück" (29). Mit dem Aufkommen des Tonfilms avancierte Paul Dessau zu einem begehrten Filmkomponisten in Deutschland und er schrieb die Musik zu "Ich glaub' nie mehr an eine Frau" (30), "Die heiligen drei Brunnen" (30), "Stürme über dem Mont Blanc" (30), "Salto Mortale" (31), "Der weisse Rausch" (31), "Anna und Elisabeth" (33) und "S.O.S. Eisberg" (33). Doch mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus musste der Jude Paul Dessau nach Frankreich fliehen. Dort konnte er jedoch nahtlos an seine Erfolge als Filmkomponist anknüpfen. Er schrieb die Musik zu "L'or dans la rue" (35), "Tarass Boulba" (36), "Cargaison blanche" (37), "Carrefour" (38), "Gibraltar" (38), "Le roman de Werther" (38) und "Le grand élan" (40). Mit dem Beginn des 2. Weltkriegs war Paul Dessau auch in Frankreich nicht mehr sicher und er ging 1939 in die USA. Gesundheitlich stark angeschlagen erholte er sich dort wieder und er schlug sich zunächst mit kleinsten Jobs durch, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Wende kam, als er mit Bertolt Brecht zusammentrag, den er bereits von Deutschland her kannte. Es folgten Kompositionen for Oratorien und bekannte Werke wie "Mutter Courage und ihre Kinder" und "Der gute Mensch von Sezuan". Auch beim Film erhielt er wieder Kompositionsaufträge und er arbeitete für die Produktionen "House of Frankenstein" (44), "The Woman in Green" (45), "The Wife of Mone Cristo" (46), "The Pretender" (47), "Devil's Cargo" (48) und "The Vicious Circle" (48). Schliesslich kehrte er nach Deutschland zurück und er suchte sich sein Domizil in Ost-Berlin, da er sich als Kommunist dieser Region mehr zugetan fühlte als Westdeutschland. Er setzte seine Arbeit als Komponist fort und schrieb Musik für Hörspiele, Opern, das Theater wie "Herr Puntila und sein Knecht Matti" und Film, darunter die Produktionen "Mutter Courage und ihre Kinder" (55), "Urlaub auf Sylt" (57), "Das russiche Wunder" (64) und "Der kaukasische Kreidekreis" (73). Neben der Musik engagierte sich Paul Dessaus zeitlebens auch politisch. Paul Dessau war u.a. mit der Schauspielerin Gudrun Kabisch, der Schriftstellerin Elisabeth Hauptmann und der Choreografin Ruth Berghaus verheiratet. Weitere
Filme von Paul Dessau:
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