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DER DEUTSCHE
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Fritz Eckert


Foto: Kurt Grote

1902 - 1942

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Der Schauspieler Fritz Eckert wurde am 28. November 1902 in Gleiwitz geboren. Er begann seine Laufbahn beim Theater, wo er sich über verschiedene Bühnenengagements hocharbeitete.
Schliesslich wurde er ein Mitglied der Reinhardt-Bühnen und etablierte sich als Theaterdarsteller. Er agierte unter anderem in den Stücken "Ehe von Welt", "Tobby" und "Spiel im Schloss".

Beim Film agierte er wohl erstmals für die Deulig Film für die Produktionen "Das grüne Licht" und "Maharadscha und Co." - über beide Filme ist heute nichts mehr bekannt. Sein erster nachgewiesener Film war der Film "Der letzte Walzer" (27), es folgte ein weiterer Stummfilm mit "Der Zarewitsch" (29).

Er verkörperte in den 30er und 40er Jahren mehrere Nebenrollen. Zu diesen Filmen gehören "Das Hofkonzert" (36), "Sensationsprozess Casilla" (39), "Eine Frau wie Du" (39), "Friedrich Schiller" (40) und "Tanz mit dem Kaiser" (41).

Dann folgte ein folgenschwerer Schicksalsschlag. Fritz Eckert wurde von der Gestapo verhaftet - als Haftgrund wurde Schutzhaft angegeben - und am 2. Januar 1942 in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht. Der wahre Grund für seine Verhaftung ist nicht bekannt. Möglicherweise waren es politische Gründe oder er pflegte Kontakte zu unerwünschten Personen wie jüdische Mitbürger. Im KZ Mauthausen erhielt er die Häftlings-Nummer 5220.
Am 04.03.1942 wurde Fritz Eckert bei einem angeblichen Fluchtversuch erschossen.

Vor ein paar Jahren verkaufte das "Alexander Historical Auctions" mehrere Dokumente zu Fritz Eckert, die einen Einblick zu seinem Tod ermöglichen.

Am 6. März 1942 erhielt seine Frau Else Eckert einen Brief aus Mauthausen -  unterzeichnet vom SS-Obersturmbandführer und Lagerkommandant KLM Franz Ziereis (1905-1945) - mit folgendem Inhalt:

Ihr Gatte Fritz Eckert, geb. 28.11.1902, wurde am 04.03.1942 gegen 09.20 Uhr, als er einen Fluchtversuch (*) unternahm, erschossen. 
Ich spreche Ihnen zu diesem Verlust mein Beileid aus.

Warum Ihr Gatte diese aussichtslose Flucht unternommen hatte, kann ich leider nicht angeben, vermute aber, dass er die Tat in einer geistigen Verwirrung ausführte. Auch kann Ihr Gatte nicht in Unkenntnis der allgemeinen Bestimmungen gehandelt haben, denn er ist öfters darüber belehrt worden, dass jeder Fluchtversuch mit allen Mitteln unterbunden wird.

Die Leiche wurde im staatlichen Krematorium eingeäschert.

Ich habe die Gefangeneneigentumsverwaltung meines Lagers angewiesen, den Nachlass Ihres Gatten an Ihre Anschrift zu senden. Gegen die Ausfolgung der Urne bestehen, wenn eine Bescheinigung der örtlichen Friedhofsverwaltung beigebracht wird, dass für ordnungsgemässe Beiseitzung Sorge getragen ist, keine Bedenken.

(*) Der Eintrag "auf der Flucht erschossen" war damals eine übliche Begründung, um den Tod eines Gefangenen zu rechtfertigen. Bei den meisten dieser Fluchterschiessungen wurden die Gefangenen gezwungen, die Postenkette zu überschreiten, damit eine Erschiessung begründet war. Die involvierten Wachmänner wurden zwar suspendiert und vor ein SS- und Polizei-Gericht gestellt, in der Regel aber mit einem Freispruch belegt, da die Erschiessung in Ausübung ihrer Pflicht erfolgt sei.

Am 21.03.1942 folgte dann die Liste der hinterlassenen Gegenstände in Mauthausen. Aufgeführt waren mehrere Kleidungsstücke. Der Trauring wurde nicht erwähnt. Am 7. Mai erhielt Frau Eckert die von einem Standesbeamten beglaubigte Sterbeurkunde.

Franz Ziereis gestand nach seiner Gefangennahme, dass er mehrere Tausend Gefangene im KZ Mauthausen ermorden liess.

 
Weitere Filme mit Fritz Eckert:
Die Zirkusprinzessin (29) Der Gouverneur (39) Kongo-Express (39) Wir tanzen um die Welt (39) Kriminalkommissar Eyck (40) Wie konntest Du, Veronika! (40) Falschmünzer (40)

       .                                                              

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