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DEUTSCHER FILM |
DER
DEUTSCHE
FILM |
Axel Eggebrecht
1899 - 1991 |
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. Der Drehbuchautor Axel Eggebrecht zählt sicherlich zu den interessantesten Persönlichkeiten in der Gilde der Autoren. Er absolvierte ein Studium für Germanistik und Philosophie in Leipzig und war 1920 am Kapp-Putsch einer Kieler Studentenkompanie beteiligt. Danach begann er erstmals über die politische Situation in Deutschland nachzudenken. Er schloss sich der KPD an und brach sein Studium ab. Er schlug sich mit Aushilfsjobs bei Filmproduktionen durch. 1921 nahm er am Mitteldeutschen Aufstand teil und musste danach quer durch Deutschland fliehen. Er kam nach Berlin, wo er für den Malik-Verlag arbeitete und kleinere Feuilletons für die „Rote Fahne“ schrieb. Von 1922 bis 1923 war Eggebrecht Propagandaleiter der Deutsch-Amerikanischen
Filmunion und setzte sich für die Popularisierung des sowjetischen
Films in Deutschland ein. Mit der Teilnahme am 5. Weltkongress der III.
Internationale in Moskau 1924 kehrte er politisch desillusioniert zurück,
1925 trat er aus der KPD aus.
Ab 1930 engagierte sich Eggebrecht gegen den Nationalsozialismus, was schliesslich zur Verhaftung 1933 führte und einige Monate Aufenthalt im Konzentrationslager Hainewalde. Als er Ende des selben Jahres ein zweites Mal verhaftet wurde, konnte er seiner Tätigkeit als Journalist nicht mehr nachgehen. Die einzige Möglichkeit die er sah, um seinen Lebensunterhalt als Schreibender zu bestreiten, war das Verfassen von unpolitischen Filmen. In der Folge entstanden Filme wie „Fräulein Veronika“ (36), „Millionenerbschaft“ (37), „Musketier Meier III“ (38), „Bel Ami“ (39), „Ich bin Sebastian Ott“ (39), „Komödianten“ (41) und „Anuschka“ (42). Ende des 2. Weltkriegs verlor Eggebrecht seine Unterkunft in Berlin durch einen Bombenangriff. Er wurde nach Holstein evakuiert. Auf Wunsch britischer Behörden wurde Eggebrecht Mitbegründer des Nordwestdeutschen Rundfunks. Er besuchte alle Besatzungszonen und schrieb über die ersten Prozesse gegen NS-Verbrecher. Zusammen mit Peter Lorre schrieb er das Buch zu „Der Verlorene“ (51),
ein Film, der bis heute noch unterschätzt wird. Bis Ende der 50er
Jahre verfasste Eggebrecht noch einige Drehbücher für das Kino,
darunter „Eine Liebesgeschichte“ (54), „Rittmeister Wronski“ (54),
„Die Frau des Botschafters“ (55) und „Stresemann“ (56).
Weitere Filme von Axel Eggebrecht:
Regie:
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