HOME INDEX
DEUTSCHER FILM
DER DEUTSCHE
FILM
MAIL English Version

 
Werner Finck


Foto: Alexander Binder (1888-1929)

1902 - 1978

.
.
Der Schauspieler Werner Finck begann seine öffentliche Laufbahn als Märchenerzähler in den 20er Jahren und zog durch verschiedene Städte. 
Schliesslich nahm er Schauspielunterricht und begann am Theater eine mässige Karriere. Erst als er in Berlin von einem Freund mit dem Kabarett in Verbindung gebracht wurde, fand er sein Metier. Mit anderen Kabarettisten gründete er 1929 die "Katakombe". Es folgte eine erfolgreiche Zeit, die mit dem Aufkommen der Nazis ein Ende fand. Diese schlossen das Kabarett und verfrachteten Werner Finck und einige seiner Kollegen ins KZ Esterwegen. 
Dank der Intervention der Schauspielerin Käthe Dorsch bei Göring wurde Werner Finck wieder freigelassen mit der Auflage, ein Jahr lang nicht mehr auftreten zu dürfen.

Als er sich wieder auf die Bühne wagte, blieben seine politischen Äusserungen nach wie vor kritisch gegenüber dem Regime und war der letzte, der in dieser unheilvollen Zeit ein politisches Kabarett führte und Witz als Widerstand praktizierte. Als eine neuerliche Verhaftung durch die Gestapo drohte, meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht und entging der Arrestierung.

Anfangs der 30er Jahre lancierte Werner Finck eine erfolgreiche Karriere beim Film. Zu seinen frühen Erfolgen gehören "Die verliebte Firma" (31), "Der Choral von Leuthen" (33), "Der Vetter aus Dingsda" (34), "April, April!" (35), "La Habanera" (37), "Sherlock Holmes" (37), "Der andere Mann" (37) und "Die Umwege des schönen Karl" (38).

Nach dem Krieg setzte er seine Laufbahn als Kabarettist fort, zunächst als Leiter des Zürcher Kabaretts "Nebelhorn", ein Jahr später gründete er in Deutschland 1948 die "Mausefalle".
Auch im deutschen Nachkriegsfilm erhielt er weiterhin viele Nebenrollen. Zu seinen bekanntesten Filme dieser Jahre gehören "Heldentum nach Ladenschluss" (55), "Hanussen" (55), "Lola Montez" (55), "Heute heiratet mein Mann" (56), "Die Zürcher Verlobung" (57), "Der letzte Fussgänger" (59) und "Rosen für den Staatsanwalt" (59).

In den 60er Jahren erweiterte er sein kabarettistisches Schaffen über die Landesgrenze hinaus und trat 1963 im New Yorker Barbizon-Plaza-Theater auf und unternahm 1968 gar eine USA-Tournee.
Zu seinen letzten filmischen Arbeiten gehören "Es muss nicht immer Kaviar sein" (61), "Doddy und die Musketiere" (64) und Rainer Werner Fassbinders Serie "Acht Stunden sind kein Tag" (72).
 

Weitere Filme mit Werner Finck: 
Die Wasserteufel von Hieflau (32) Der Läufer von Marathon (32) Liebelei (32) Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt (33) Das Tankmädel (33) Die Freundin eines grossen Mannes (34) Die Liebe siegt (34) Jungfrau gegen Mönch (34) Eine Frau, die weiss, was sie will (34) Frischer Wind aus Kanada (35) Gleisdreieck (37) Die unentschuldigte Stunde (37) Die Landstreicher (37) Autobus S (37) Das Mädchen von gestern Nacht (38) Verklungene Melodie (38) Film ohne Titel (48) Meine Nichte Susanne (50) Die Frauen des Herrn S. (51) Botschafter der Musik (52) Lumpazivagabundus (56) Die Fahrt ins Blaue (56) Viktor und Viktoria (57) Die Zwillinge vom Zillertal (57) Tolle Nacht (57) Der Glücksbringer (57) Und das am Montagmorgen (59) Die Buddenbrooks (59) Liebe, Luft und lauter Lügen (59) Labyrinth (59) Mein Schatz, komm mit ans blaue Meer (59) Im weissen Rössl (60) Ich fand Julia Harrington (60) Sturm im Wasserglas (60) Mal drunter - mal drüber (60) Die grosse Reise (61) Was macht Papa denn in Italien? (61) L'amour à vingt ans - Liebe mit zwanzig (62) Zwei Bayern in Bonn (62 Der Partyphotograph (68) Quartett im Bett (68) Klassenkeile (69) Hurra, die Schule brennt (69)


 
Back