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STUMMFILM |
DER
DEUTSCHE
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Werner Richard Heymann
1896 - 1961 |
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. Der Filmkomponist Werner Richard Heymann gehörte zu den bedeutendsten Filmkomponisten des deutschen Films der 20er und 30er Jahre. Zahlreiche Evergreens entstammten seiner Feder. Erste musikalische Erfahrungen sammelte er bei Max Brode und im Alter von 12 Jahren spielte er erstmals als Violinist bei der Königsberger Philharmonie. In Berlin folgte der Besuch an der Königlichen Hochschule für Musik bei Paul Juon. Sein künstlerischer Werdegang wurde mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs unterbrochen und er diente kurzzeitig als Soldat, ehe er aus Krankheitsgründen wieder entlassen wurde. Danach nahm seine musikalische Laufbahn konkrete Formen an. Er arbeitete als Komponist für Berliner Kabaretts, darunter auch "Schall und Rauch" unter Max Reinhardt. Später übernahm Heymann die Leitung dieses Kabaretts. Als er 1925 vom Filmproduzenten Erich Pommer als Assistent des Generalmusikdirektors der UFA engagiert wurde, war dies der Beginn einer einzigartigen Laufbahn als Filmkomponist. Bereits 1926 wurde Werner Richard Heymann selber Generalmusikdirektor und er schrieb in den kommenden Jahren zahlreiche Filmkompositionen für populäre Stummfilme wie "Die Brüder Schellenberg" (26), "Michel Strogoff" (26), "Im weissen Rössl" (26), "Sein grosser Fall" (26), "Faust" (26), "Eine Dubarry von heute" (27), "Jugendrausch" (27), "Der letzte Walzer" (27) und "Spione" (28). Als der Tonfilm eine neue Ära in den Kinos einläutete, kam auch der Musk von Werner Richard Heymanns eine noch grössere Bedeutung zuteil. Zu seinen bekanntesten Arbeiten dieser Jahre gehören "Die Drei von der Tankstelle" (30) mit dem grossen Hit "Ein Freund, ein guter Freund", "Bomben auf Monte Carlo" (31) mit dem Hit "Das ist die Liebe der Matrosen", "Der Kongress tanzt" (31) mit dem Hit "Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder", "Der Sieger" (32) mit dem Hit "Hoppla, jetzt komm ich", "Quick" (32), "Ich bei Tag und du bei Nacht" (32) und "Saison in Kairo" (33). Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam seine eindrucksvolle Karriere in Deutschland zu einem abrupten Ende. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde sein Vertrag mit der UFA gekündigt und er emigrierte nach Paris. Kurz darauf ging er nach Hollywood, konnte dort aber vorerst nicht als Komponist Fuss fassen und kehrte nach Paris zurück. Dort konnte er einige Filmkompositonen schreiben wie für "Caravane" (34) und "Le grand refrain" (36). Kurze Zeit später ging er via London erneut in die USA, wo er sich 1937 auch im amerikanischen Filmbusiness durchsetzen konnte und für zahlreiche Filme die Musik schrieb. Zu diesen Arbeiten gehören "Angel" (37), "Bluebeard's Eighth Wife" (38), "Ninotchka" (39), "The Shop Around the Corner" (40), "One Million B.C." (40), "This Thing Called Love" (40), "That Uncertain Feeling" (41), "To Be or Not to Be" (42), "They All Kissed the Bride" (42), "Three Is a Family" (44), "Always Together" (47) und "Tell It to the Judge" (49). In dieser Schaffenszeit wurde Werner Richard Heymann für insgesamt vier Oscars nominiert, zugesprochen erhielt er den Preis jedoch nie. 1951 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er nahtlos seine Arbeit fortsetzen konnte. Er vertonte Filme wie "Heidelberger Romanze" (51), "Alraune" (52) sowie die Neuverfilmungen vergangener Tage mit "Die Drei von der Tankstelle" (55), "Der Kongress tanzt" (55) und "Bomben auf Monte Carlo" (60). Neben seinen zahlreichen Filmkompositionen flossen auch etliche Melodien von ihm als sogenannte Additional Music oder Stock Music in weitere Filmproduktionen ein, ohne dort speziell genannt zu werden. Zu diesen Filmen zählen "Stolen Holiday" (37), "The Phantom Submarine" (40), "Free and Easy" (41), "Paris Calling" (41), "Rio Rita" (42), "Blondie for Victory" (42), "Son of Dracula" (43, "Shadowed" (46), "Bulldog Drummond Strikes Back" (47), "Thunderhoof" (48), "Her First Romance" (51), "Conquest of Cochise" (53), "It Came from Beneath the Sea" (55) und "Gunmen from Laredo" (59). Neben seinem Werk der Filmmusik hinterliess Heymann auch musikalische Beiträge wie die sogenannte Ernste Musik (z.B. "Rhapsodische Sinfonie"), Operetten (z.B. "Florestan I. Prfince de Monaco" und "Trente et Quarante"), Schlager und Kabarett-Musik (z.B. für "Schall und Rauch", "Cabaret Grössenwahn", "Die Rampe" und "Die Wilde Bühne"). Werner Richard Heymann war u.a. mit den Schauspielerinnen Ilse Bachmann und Elisabeth Millberg verheiratet. Weitere
Filme von Werner R. Heymann (Filmmusik):
Additional Music: |
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