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DER
DEUTSCHE
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Rudolf
Klein-Rogge
1885 - 1955 |
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. Der Schauspieler Rudolf Klein-Rogge besuchte zunächst auf Begehren seines Vaters, der für seinen Sohn eine Militärkarriere im Sinn hatte, die Militärakademie in Köln. Doch dies war nicht die Welt des Rudolf Klein-Rogge und er verliess das Institut drei Jahre später und machte sein Abituar am Gymnasium in Köln. Schliesslich nahm er Schauspielunterricht und legte sich zu diesem Zeitpunkt den Namen Rudolf Klein Rogge zu, um eine Verwechslung mit einem anderen Rudolf Klein zu vermeiden. Er feierte sein Theaterdebüt 1909 am Stadttheater Halberstadt. 1918 kam er nach Nürnberg, wo er einer der wichtigsten Schauspieler am Theater wurde. Rudolf Klein-Rogge war zu diesem Zeitpunkt mit der Drehbuchautorin und Schriftstellerin Thea von Harbou verheiratet (1914 - 1921). Er verdiente in Nürnberg gute 12'000 Mark im Jahr als Star des Nürnberger Stadttheaters, seine Frau verdiente mit ihren Romanen bis zu 100'000 Mark, doch könnte es noch mehr sein, wenn sie in Berlin leben würde. So ging das Ehepaar nach Berlin, wo Klein-Rogge am Lessing-Theater beschäftigt wurde und Thea von Harbou ihre Karriere erfolgreich vorantreiben konnte. Berlin erwies sich für Klein-Rogge als härteres Pflaster im Vergleich zu Nürnberg und seine Karriere stagnierte. Schliesslich zerbrach die Ehe, doch blieben beide gute Freunde. Als Thea von Harbou mit Fritz Lang eine der fruchtbarsten Verbindungen der deutschen Filmgeschichte einging, konnte Rudolf Klein-Rogge dank seiner Verbindung zu ihr in den meisten zukünftigen Filmen von Lang mitspielen (bis 1932), wovon nicht wenige Filmgeschichte schrieben. Ab 1919 spielte Klein-Rogge in zunächst kleineren Rollen mit. Durch seine gedrungene Gestalt wurde er schon bald für zwielichte Charakteren eingesetzt, u.a. als Dr. Mabuse, als König Etzel oder der verrückte Erfinder Rotwang. Zu seinen ersten Filmerfolgen gehören "Morphium" (19) und "Die Launen eines Millliardärs" (19). Die 20er Jahre boten ihm eine Vielzahl interessanter Rollen und er agierte in vielen bedeutenden Produktionen dieser Jahre. Dazu gehören "Das wandernde Bild" (20), "Der müde Tod" (21), "Dr. Mabuse, der Spieler" (22), die Monumentalproduktion "Die Nibelungen" (24), "Pietro, der Korsar" (26), der Filmklassiker "Metropolis" (26), "Casanova" (27), "Spione" (28) und "Die schönste Frau von Paris" (28). Bei den Dreharbeiten zu "Die Nibelungen" war sich Klein-Rogge nicht zu schade, für Paul Richter (der den Siegfried mimte) als Double einzuspringen, als dieser sich weigerte, jene Szene zu spielen, in der er nackt im Blut des soeben getöteten Drachens badet. Klein-Rogge genierte sich nicht, seine Rückseite unbedeckt der Kamera zu zeigen. Ab 1928 wurde Klein-Rogge öfters auch in Frankreich engagiert, wo er in einem der ersten grossen französischen Tonfilme mitspielte - "Le Requin" (1929) von Henri Chomette. Der Tonfilm hielt am Rollenklischee fest, nur selten kam es vor, dass Rudolf Klein-Rogge in komödiantischen Rollen eingesetzt wurde wie "Das Hofkonzert" (36) und "Die göttliche Jette" (37). Zu seinen bekanntesten Arbeiten der 30er Jahre zählen "Das Testament des Dr. Mabuse" (32), "Elisabeth und der Narr" (33), "Hanneles Himmelfahrt" (34), "Der alte und der junge König" (35), "Der Kaiser von Kalifornien" (36), "Intermezzo" (36), "Truxa" (36), "Der Herrscher" (37), "Schneider Wibbel" (39) und "Robert Koch, der Bekämpfer des Todes" (39). Zu Beginn der 40er Jahre zog sich Rudolf Klein-Rogge völlig vom Film zurück. Sein letzter Film war "Hochzeit auf Bärenhof" (42). Eine Aufnahme der Filmkarriere nach Ende des Krieges scheiterte und so inszenierte er in seinen letzten Lebensjahren Theaterstücke in Graz. Rudolf Klein-Rogge war in erster Ehe mit der Schauspielerin Gerda Melchior,
in zweiter Ehe mit Thea von Harbou, danach mit der Schauspielerin Margarete
Neff und der Schauspielerin Mary Johnson
verheiratet. Als er 1955 in Graz verstarb, war er von der Oeffentlichkeit
weitgehend vergessen.
Weitere Filme mit Rudolf Klein-Rogge:
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