HOME | INDEX
DEUTSCHER FILM |
DER
DEUTSCHE
FILM |
Ferdinand
Marian
1902 - 1946 |
.
. Der Schauspieler Ferdinand Marian zählt zu den tragischsten Figuren des deutschen Films. In Rollen gedrängt, die den politischen Umständen zu genügen hatten, war er nach Beendigung des 2. Weltkriegs verpönt. Seine Eltern waren musikalisch veranlagt, sein Vater war Bassist und seine Mutter Sängerin. Durch Vermittlung seines Vaters arbeitete Ferdinand Marian anfangs als Statist am Stadttheater Graz, ehe er sich als Schauspieler durchsetzen konnte und schliesslich ans Deutsche Theater in Berlin engagiert wurde. Bereits seine ersten Filme zählten zu den Kassenschlagern. In "Madame Bovary" (37) - an der Seite von Pola Negri und "La Habanera" (37) - mit der faszinierenden Zarah Leander wurden seine Rollen schon früh auf die eines Schurken festgelegt - ein Klischee, das sein weiteres Schicksal bestimmte. Vorerst spielte Marian den fiesen aber eleganten Schurken und Frauenhelden. Doch ab 1940 wurde er vermehrt für Propagandafilme eingesetzt, seinem Ruf wegen vor allem als jene verabscheuungswürdige Subjekte, die den Nazis ein Dorn im Auge waren (Engländer, Juden). Mit "Jud Süss" (40) besiegelte Ferdinand Marian sein späteres Schicksal. In diesem Film stellte er einen schmierigen Juden dar, der Film selber war als Hetze gegen das gesamte jüdische Volk konzipiert. Marian weigerte sich erst, die Rolle zu spielen. Goebbels schrieb in sein Tagebuch: "Mit Marian über den Jud-Süss-Stoff gesprochen. Er will nicht recht heran, den Juden zu spielen. Aber ich bringe ihn mit einigem Nachhelfen doch dazu." Nach drei aufeinanderfolgenden Propagandafilmen wirkte Marian bei den kommenden Filmen wieder in unpolitischen Streifen mit, vor allem "Romanze in Moll" (43) und "Münchhausen" (43) waren sehr populär. Nach Kriegsende holte Ferdinand Marian seine Vergangenheit ein. Der
Film "Jud Süss" wurde von den Alliierten als eines der abschreckendsten
Beispiele propagandistischer Filme eingestuft. Ferdinand Marian erhielt
daraufhin Berufsverbot.
Weitere Filme mit Ferdinand Marian:
|
Back |