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DER
DEUTSCHE
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Willi Münzenberg 1889 - 1940 |
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. Der Filmproduzent und Verleger Willi Münzenberg war ein bedeutender Zeitungsverleger zu dessen Ausgaben die "Welt am Abend", "Berlin am Morgen" und die "Arbeiter Illustrierte Zeitung AIZ" gehörten. Er setzte sich politisch für die KPD ein und war ein Gegner des Kolonialismus. Als Jugendlicher arbeitete er zunächst in einer Schuhfabrik, später arbeitete er an verschiedenen Orten, u.a. auch in Zürich in einer Apotheke. Dort kam er in Kontakt mit der sozialistischen Jugendorganisation der Schweiz und 1912 wurde er Mitglied des Zentralvorstands. Gleichzeitig sammelte er erste Erfahrungen im Publikationsbereich als Redakteur der Zeitschrift "Die freie Jugend". Nach Ende des 1. Weltkriegs wurde Willi Münzenberg, der 1916 Lenin in Zürich kennenlernte, wurde er als Befürworter der Oktoberrevolution aus der Schweiz ausgewiesen. Willi Münzenberg kehrte nach Deutschland zurück, wo er in Berlin die KPD mitbegründete. Schliesslich wurde er von Lenin persönlich damit beauftragt, die Internationale Arbeiterhilfe IAH zu organisieren, die zu seiner Zeitung "Illustriertes Sowjetrussland im Bild" führte, welche die Vorgängerpublikation der bereits erwähnten AIZ war. Weitere Zeitungen folgten später. Schliesslich übernahm er die Position des Produktionschef der Filmgesellschaften "Filmkartell Weltfilm GmbH" und "Prometheus Film". Zu Willi Münzenbergs produzierten Filmen gehören "Der Mann im Hintergrund" (22),"Orientfieber" (23), "Namenlose Helden" (25), "Überflüssige Menschen" (26), "Das Mädchen aus der Fremde" (27), "Jenseits der Strasse" (29) und "Mutter Krausens Fahrt ins Glück" (29). Anfangs der 30er Jahre entstanden seine letzten Filme mit den Produktionen "Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?" (32) und "Metall" (33). Seine Laufbahn in Deutschland endete mit dem Reichstagsbrand und er musste nach Frankreich fliehen und er setzte in Paris seinen Kampf gegen die Nationalsozialisten mit verschiedenen Publikationen fort. 1935 verurteilten ihn die Nationalsozialisten in Abwesenheit zum Tode. Doch auch auf kommunistischer Seite entwickelten sich die Dinge in eine Richtung, die Münzenberg nicht mehr akzeptieren konnte und er kritisierte einzelne Vorgehensweise der KPD. Dies führte schliesslich zum Ausschluss aus der KPD 1938. Mit dem Einmarsch Deutschlands geriet Willi Münzenberg in Gefangenschaft und er wurde via dem Lager Stade de Colombes in das Lager Chambaran gebracht. Als das Lager verschoben wurde, floh er und versuchte, sich alleine durchzuschlagen. Keine vier Monate später wurde seine Leiche aufgefunden, um den Hals eine Schnur. Was genau passiert war, konnte nie festgestellt werden - sowohl Mord als auch Selbstmord waren möglich. |
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