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DER
DEUTSCHE
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Eduard Rothauser
1876 - 1956 |
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. Der Schauspieler Eduard Rothauser absolvierte zunächst eine Ausbildung in Jura und arbeitete für einige Zeit als Rechtsanwalt. Da er sich schon früh für die Schauspielerei interessierte und bereits als Kind eine eigene Amateur-Theatergruppe leitete, nahm er Schauspielunterricht und akzeptierte das anschliessende Angebot von Max Reinhardt, der ihn 1910 nach Berlin holte und am Deutschen Theater einsetzte. In den kommenden Jahren etablierte er sich als Schauspieler und er verkörperte sehr unterschiedliche Rollen. Auch seine Schwester, die Opernsängerin Therese Rothauser, wählte eine künstlerische Laufbahn. 1913 kam er zum Film, wo er in der Anfangszeit in Filmen wie "Sein Rekordflug" (14), dem Stuart Webbs Film "Der Mann im Keller" (14), "Die Lieblingsfrau des Maharadscha" (16), "Kinder der Liebe" (18), "Die Herrin der Welt" (19) und "Das Schicksal der Carola van Geldern" (19) mitwirkte. In den 20er Jahren konnte er nochmals in einer Vielzahl von Filmen meist Charakterrollen verkörpern, darunter in "Der Schrein der Medici" (21), "Frauenbeichte" (21), "Der Roman einer armen Sünderin" (22), "Garragan" (24), "Lebende Buddhas" (25), "Die Verrufenen" (25) - siehe Bild links, "Manon Lescaut" (26), "Menschen untereinander" (26) - für diesen Film schrieb er auch am Drehbuch mit, "Mata Hari, die rote Tänzerin" (27), "Feme" (27), "Königin Luise" (28) und "Der alte Fritz" (28). Anfangs der 30er Jahre konnte er seine Filmlaufbahn beim neu aufgekommenen Tonfilm fortsetzen, ehe die politischen Umstände seine Karriere beendeten. Zu seinen letzten Filmen zählen "Dreyfus" (30), "Die Koffer des Herrn O.F." (31), "Marschall vorwärts" (32) und "Was wissen denn Männer" (33). Wie vielen anderen Zeitgenossen nach 1933 war auch für den Juden Eduard Rothauser die Zukunft in Deutschland durch die Nationalsozialisten verwehrt und er emigrierte nach Spanien. Dort konnte er nicht mehr als Schauspieler seinen Lebensunterhalt verdienen und er arbeitete in Barcelona für seine Geflügelfarm. Im Gegensatz zu Eduard Rothauser schaffte seine Schwester den Weggang aus Deutschland nicht. Sie wurde 1943 im KZ Theresienstadt ermordet.
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