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DER
DEUTSCHE
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Eugen Schüfftan
1886 - 1977 |
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. Der Kameramann Eugen Schüfftan war nicht nur als Kameramann bekannt sondern auch für seine technischen Innovationen betreffend Trickaufnahmen. Nach ihm wurde das "Schüfftan-Verfahren" benannt, welches er zusammen mit Ernst Kunstmann erfand. Dieses ersparte den Bau riesiger Kulissen, indem man durch einen Spiegeltrick zwei Bilder zu einem komponierte und dadurch kleine Modelle als riesige Bauten hat erscheinen lassen können. Bevor Eugen Schüfftan beim Film Karriere machte, arbeitete er nach einem Kunstakademie-Studium erfolgreich als Maler, später folgten Aktivitäten als Architekt und Dekorationsmaler. Als er den Architekten Hans Poelzig kennenlernte, der beim Film ein bedeutender Filmausstatter war, kam auch Eugen Schüfftan mit diesem Medium in Kontakt. Aufgrund seiner bildlichen Ausbildung interessierte er sich vor allem für die Kamera und deren gestalterischen Möglichkeiten. Daher begann er, sich Wege auszudenken, wie man phantasische Bilder für den Film entstehen lassen kann und daraus resultierte das vorgängig bereits erwähnte "Schüfftan-Verfahren". Erstmals Anwendung fand diese Technik bei Fritz Langs "Die Nibelungen: Siegfried" (24) und fand ihren Höhepunkt in Fritz Langs "Metropoli" (27). Auch für weitere Filme war Eugen Schüfftan für die Spezialeffekte zuständig, darunter "Eifersucht" (25), "Varieté" (25), "Manon Lescaut" (26), "Eine Dubarry von heute" (27), "Napoléon" (27) von Abel Gance und "Love Me and the World Is Mine" (27). Schliesslich ergriff Eugen Schüfftan den Beruf eines Kameramannes und ab 1929 arbeitete er erstmals in dieser Funktion bei "Jagd auf dich" (29). In den 30er Jahren konnte er sich als Kameramann durchsetzen, doch mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten endete seine Laufbahn in Deutschland abrupt, da er als Jude nicht mehr arbeiten konnte. Daher drehte er nur wenige Filme in Deutschland wie "Gassenhauer" (31), "Das Ekel" (31), "Meine Frau, die Hochstaplerin" (31), "Die Herrin von Atlantis" (32), "Der Läufer von Marathon" (33) und "Unsichtbare Gegner" (33). Anschliessend emigrierte er nach Frankreich und er setzte seine Filmlaufbahn sowohl in Frankreich als auch in England fort, wobei vor allem seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Marcel Carné beeindruckende Resultate hinterliess. Zu seinen Filmen in der europäischen Migration gehören "La voix sans visage" (33), "Du haut en bas" (33), "Le scandale" (34), "Riders to the Sea" (35), "The Invader" (36), "La tendre ennemie" (36), "Mademoiselle Docteur" (37), "Drôle de drame ou L'étrange aventure du Docteur Molyneux" (37), "Mollenard" (38), "Le quai des brumes" (38), "Le roman de Werther" (38) und "L'émigrante" (40). Doch mit der Besetzung Frankreichs endete der scheinbar sichere Hafen seiner Flucht und er ging 1940 in die USA. Dort konnte er noch im gleichen Jahr beim Film seine Laufbahn als Kameramann fortsetzen. Bis Kriegsende drehte er die Filme "Hitler's Madman" (43), "It Happened Tomorrow "(44), "Bluebeard" (44) und "Strange Illusion" (45). Nach dem Krieg avancierte Eugen Schüfftan zu einem internationalen Kameramann, der in den kommenden Jahren sowohl in den USA, Frankreich und der Schweiz. Für eine rein deutsche Produktion arbeitete er in diesen Jahren nicht mehr. Zu seinen letzten filmischen Werken zählen "The Wife of Monte Cristo" (46), "A Scandal in Paris" (46), "Gunman in the Streets" (50), "Le chemin de Damas" (52), "Die Venus vom Tivoli" (53), "La première nuit" (58), "The Bloody Brood" (59), "Les yeux sans visage" (60), "The Hustler" (61), "Something Wild" (61), "Captain Sindbad" (63), "Lilith" (64), "La grande fousse" (64), "Trois chambres à Manhattan" (65) und "Der Arzt stellt fest..." (66). Für "The Hustler" wurde Eugen Schüfftan mit dem Oscar für die beste Kamera ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit als Kameramann beschäftigte er sich weiter als Trickspezialist und übte diese Funktion bei den Filmen "The Dark Mirror" (46), "The Magnetic Monster" (53), "Ulisse" (54) und "Marianne de ma jeunesse" (55) aus. Daneben realisierte er auch wenige Filme als Regisseur mit "Ins Blaue hinein" (29), "Das Ekel" (31) und "Die Wasserteufel von Hieflau" (32). Weitere
Filme von Eugen Schüfftan (Kamera):
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