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DER
DEUTSCHE
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Werner Schlichting
1904 - 1996 |
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. Der Filmausstatter Werner Schlichting wollte ursprünglich die Kunst des Porzellanmalens erlernen, wandte sich dann aber 1919 einer Ausbildung zum Kulissenmaler für das Theater zu. Nach seiner Ausbildung schuf er die ersten Bühnenkulissen, ehe der Film erstmals bei ihm anklopfte und er für die Maldekorationen zu Fritz Langs Mammutprojekt "Die Nibelungen" (23) engagiert wurde. Als Assistent für das Szenenbild sammelte er bei "Faust" (26) erste Erfahrungen im Kulissenbau und es dauerte nicht lange, bis Werner Schlichting zu einem begehrten Filmausstatter avancierte. Zu seinen ersten Filmen in dieser Funktion gehören "Luther" (28) und "Grossstadtschmetterling" (29). In den 30er Jahren etablierte sich Werner Schlichting als talentierter Szenenbildner und er wurde für zahlreiche Filme für deren Ausstattung betraut. Zu seinen bekannteste Filmen dieser Jahre gehören "The Flame of Love" (30), "Ronny" (31), "Emil und die Detektive" (31), "Ein Mann will nach Deutschland" (34), "Burgtheater" (36), "Allotria" (36), "Kapriolen" (37), "Serenade" (37), "Bel Ami" (39) und "Ich bin Sebastian Ott" (39). In den Jahren des 2. Weltkriegs konnte er seine Laufbahn erfolgreich fortsetzen und durch seinen Umzug nach Österreich arbeitete er auch an vielen österreichischen Filmen mit. Dazu zählen "Der Postmeister" (40), "Operette" (40), "Schicksal" (42), "Wiener Blut" (42), "Schrammeln" (44) und "Ein Blick zurück" (44). Nach dem Krieg konnte Werner Schlichting seine Filmlaufbahn speziell in den 60er Jahren auf den internationalen Film ausweiten. Doch vorerst arbeitete er weiter regelmässig für den deutschen Film und er kreierte die Kulissen zu "Gottes Engel sind überall" (48), "Der Prozess" (48), "Erzherzog Johanns grosse Liebe" (50), "Maria Theresia" (51), "Weg in die Vergangenheit" (54), "Drei Männer im Schnee" (55), "Der letzte Akt" (55), "Mozart" (55), "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe" (56), "Die Heilige und ihr Narr" (57) und "Jacqueline" (59). In dieser Zeit arbeitete Werner Schlichting auch für wenige Schweizer Filme wie "Die Vier im Jeep" (51), "Heidi" (52) und "Die Venus vom Tivoli" (53). Die 60er Jahre offerierten Werner Schlichting die Öffnung zum internationalen Filmmarkt und er wurde als Filmausstatter für Produktionen in England, den USA aber auch weiterhin in den deutschsprachigen Ländern engagiert. Zu seinen bekanntesten Arbeiten dieser Jahre gehören "The Journey" (59), "Der brave Soldat Schweijk" (60), "The Secret Ways" (61), "Via Mala" (61), "Almost Angels" (62), "Miracle of the White Stallions" (63), "Das Haus in Montevideo" (63), "Emil and the Detectives" (64), "Ganovenehre" (66), "Die Nibelungen" (66-67), "Herrliche Zeiten im Spessart" (67) und "Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung" (68). Seine letzte filmische Arbeit entstand für "Der Kapitän" (71). Neben seiner Tätigkeit beim Film schuf er im Verlaufe der Zeit auch immer wieder Kulissen für Theateraufführungen, speziell in Wien. Werner Schlichting war u.a. mit der Filmausstatterin Isabella Ploberger verheiratet.
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Ein spezieller Dank geht an
Margarete Schlegels Enkel
Austin Prichard-Levy für seine Unterstützung.
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