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DEUTSCHER FILM |
DER
DEUTSCHE
FILM |
Helmut Schreiber alias Kalanag
1903 - 1963 |
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. Der Filmproduzent Helmut Schreiber hatte zwei Karrieren gelebt und in beiden war er jeweils erfolgreich unterwegs. Zum einen war er bis Ende der 30er Jahre regelmässig als Filmproduzent und Aufnahmeleiter tätig, zu anderen avancierte er nach dem 2. Weltkrieg zu einem erfolgreichen Zauberkünstler unter dem Künstlernamen Kalanag. Die Zauberei hat Helmut Schreiber schon als Jugendlicher interessiert und nach Abschluss seiner Ausbildung an der Universität München und der Technischen Hochschule München führte er erste Kongresse der Zauberei durch. Da er mit der Zauberei nicht seinen Lebensunterhalt finanzieren konnte, arbeitete er Hauptberuflich beim Film, wo er zunächst als Aufnahmeleiter tätig war und Filme wie "Jagd auf Menschen" (26), "Einer gegen alle" (27), "Der Mann ohne Kopf" (27) und "Die kleine Veronika" (28) realisierte. Auch in den 30er Jahren war er an zahlreichen Filmproduktionen als Aufnahmeleiter beteiligt wie "Dreyfus" (30), "Kohlhiesels Töchter" (30), "Luise, Königin von Preussen" (31), "Salon Dora Green" (33), "Petersburger Nächte" (35), "Der schüchterne Casanova" (36), "Truxa" (37) und "Der Herrscher" (37). Bereits 1928 war er erstmals als Produzent für "Alraune" (28) veranwortlich und in den kommenden Jahren produzierte er weitere Filme, darunter "Cyankali" (30), "Mädels von heute" (33), "Es leuchten die Sterne" (38), "Ballade" (38), "Fahrendes Volk" (38), "Robert und Bertram" (39) und "Die goldene Maske" (39). In all diesen Jahren blieb er der Zauberei stets treu. So übernahm er 1927 die Chefredaktion der Zeitschrift "Magie" und legte sich in dieser Zeit auch den Künstlernamen Kalanag zu. Dank seiner guten Verbindung zu den damaligen Machthabern der Nationalsozialisten wie Joseph Goebbels wurde er nicht nur beim Film eine wichtige Persönlichkeit sondern erlangte schliesslich die Präsidentschaft des Magischen Zirkels, welches direkt Einfluss darauf nahm, wer in Deutschland als Zauberer auftreten konnte und wer nicht. Nach dem Krieg wurde er aufgrund seiner Verbindung zur NSDAP mit einem Arbeitsverbot belegt und er konnte nicht mehr als Schauspieler auftreten. Stattdessen sah er die Chance gekommen, sich mit der Zauberei seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können und er lancierte schon bald beliebte und erfolgreiche Bühnenshows, die zusätzlich mit erotischen Tänzerinnen bestückt waren. Seine Shows begeisterten ein immer grösser werdendes Publikum und seine Show wuchs auf rund 50 Personen an, die daran beteiligt waren. Es folgten Tourneen durch Länder wie Spanien, Schweden und Grossbritannien und schliesslich konnte er auch ausserhalb Europas auftreten, darunter in Südafrika, Brasilien und die USA. Ende der 50er Jahre flaute das Interesse an solchen Shows ab und Kalanag konnte nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. Schliesslich gab er die grossen Tourneen auf und liess sich in Fornsbach nieder, wo er das "Kalanag-Studio" gründete. Weitere Filme von Helmut Schreiber (Aufnahmeleiter): Die Pflicht zu schweigen (28) After the Verdict (29) Aufruhr im Junggesellenheim (29) Heilige oder Dirne (29) Die Herrin und ihr Knecht (29) Der Witwenball (30) Die zärtlichen Verwandten (30) Kaiserliebchen (31) 24 Stunden aus dem Leben einer Frau (31) Kadetten (31) Das Testament des Cornelius Gulden (32) Die Herren vom Maxim (33) Flucht nach Nizza (33) Der Doppelgänger (34) Der schwarze Walfisch (34) Karneval und Liebe (34) Jungfrau gegen Mönch (34) Warum lügt Fräulein Käthe? (35) Lärm um Weiemann (35) Das Schloss in Flandern (36) Produzent: Melodie der Liebe (32) Signal in der Nacht (37) Einmal werd' ich Dir gefallen (38) Die kleine und die grosse Liebe (38) Zwei Frauen (38) Verliebtes Abenteuer (38) Silvesternacht am Alexanderplatz (39) Der Vierte kommt nicht (39) |
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