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DER
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Louis
B. Mayer
1882 - 1957 |
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. Der Filmproduzent Louis B. Mayer wurde als Ezemiel Mayer in der Ukraine geboren. Im Alter von 2 Jahren flohen seine Eltern nach Kanada, wo er in grosser Armut aufwuchs und zudem unter den Misshandlungen seines Vaters litt. Als 20jähriger ging er nach Boston, wo er zunächst mit Alteisen
handelte, ehe er 1907 sein erstes Kino eröffnete. Sein Geschäft
war derart erfolgreich, dass er schon bald 90 % aller Kinos in New England
besass und Dank einem Anteil am Film "The Birth of a Nation" (15) wurder
er über Nacht reich.
In den 20er Jahren folgten Filme wie "The Inferior Sex" (20), "Polly of the Storm Country" (20), "Habit" (21), "The Invisible Fear" (21) und "The Wanters" (23). 1924 schloss sich seine Produktionsgesellschaft zusammen mit Marcus
Loews bereits zusammengefassten "Metro Pictures" und "Samuel Goldwyn Pictures",
woraus zunächst "Metro-Goldwyn Pictures" und schliesslich das auch
heute noch wohlbekannte Metro-Goldwyn-Mayer oder kurz MGM entstand. Das
Logo mit dem brüllenden Löwen wurde von Goldwyn Pictures übernommen.
Diese beiden Filme erfreuten sich grosser Beliebtheit, trotzdem trugen
diese nichts zum Gewinn der Gesellschaft bei, da die Produktionskosten
enorm in die Höhe geschossen sind. So wurden diese als Prestige-Projekte
betrachtet, die MGM nachhaltig als führende Produktionsgesellschaft
etablierten und Universal Pictures hinter sich liessen.
MGM avancierte zum wichtigsten Filmproduzenten in den kommenden Jahrzehnten und wurde berühmt für sein Star-System. Ihr Logo war "Mehr Stars als Sterne am Himmel" und Louis B. Mayer galt als Schöpfer dieses Systems. Louis B. Mayer wurde zum bestbezahlten Geschäftsführer Amerikas (1937 verdiente er 1'300'000 Dollar) und gleichzeitig einer der einflussreichsten Personen Hollywoods. Daneben war er auch sehr erfolgreich als Pferdezüchter. Als 1926 Marcus Loew unerwartet verstarb, musste Louis B. Mayer einen
Ersatz nominieren und fand diesen in Nicholas Schenck. Die Chemie zwischen
den beiden stimmte jedoch nicht und verschlimmerte sich, als Schenck 1929
versuchte, die Gesellschaft heimlich an die Fox zu verkaufen.
MGM arbeitete auch mit Produzent Hal Roach zusammen und verlieh dessen "Our Gang – Die kleinen Strolche". Die Zusammenarbeit endete, als Louis B. Mayer erfuhr, dass Roach mit Benito Mussolini Handel betrieb. In den 30er Jahren konnte MGM mit einem riesigen Star-Ensemble aufwarten, dazu gehörten Jean Harlow, Jean Crawford, Norma Shearer, Myrna Loy, William Powell, Clark Gable, Spencer Tracy, Greta Garbo, James Stewart, Lon Chaney, die Marx-Brothers, John und Lionel Barrymore oder Cary Grant. Louis B. Mayers Geschäftssinn war legendär. Während er
für die einen eine Vaterfigur darstellte, konnte er für andere
das Leben schwer machen. Bei Salärverhandlungen setzte er auch mal
Tränen ein – erfolgreich angewandt bei Robert Taylors Saläransprüchen
– andererseits konnte er auch drohen oder schreien und mancher Star wie
Judy Garland litt unter seiner Einmischung in das Privatleben.
Als Paramount und Columbia an MGM vorbeizogen, wurde Dore Schary – der
zuvor schon als Drehbuchautor für MGM arbeitete – als Produktionsleiter
mit an Bord genommen – eine ernsthafte Konkurrenz für Louis B. Mayer,
zumal Schary bei seinem Dauerkonkurrenten Nicholas Schenck ein offenes
Ohr fand.
Louis B. Mayer gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die bis heute die begehrten Oscars verleiht. 1951 erhielt er einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Er war u.a. mit der Schauspielerin Lorena Layson verheiratet. Sein Schwiegersohn
war der legendäre Produzent David O. Selznick.
Das Time Magazin wählte ihn viele Jahre später zu einem der
100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts.
Weitere Filme von Louis B. Mayer
(Produzent):
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