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DER
INTERNATIONALE
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Himansu Rai
1892 - 1940 |
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. Der indische Produzent und Schauspieler Himansu Rai gehörte zu den Pionieren des indischen Films, der mit europäischen Filmschaffenden zusammenarbeitete und sich die neuesten Technologien aneignete, um diese später in Indien einzuführen. Als Sohn einer reichen Familie, die sogar ein Theater besass, konnte er Rechtswissenschaft an der Universität von Kalkutta studieren und arbeitete anschliessend anfangs der 20er Jahre als Anwalt in London. Dort entdeckte er seine Vorliebe für die Schauspielerei und trat
als Schauspieler in ersten Bühnenstücken auf.
Als Himansu Rai 1925 den Regisseur Franz Osten traf, entstand in den nächsten Jahren eine Zusammenarbeit und sie inszenierten zahlreiche Filme. Bereits ihr erster gemeinsamer Film "Prem Sanyas - Die Leuchte Asiens" (25) faszinierte das deutsche Publikum und schliesslich die ganze Welt aufgrund der exotischen Welt, die darin gezeigt wurde. Himansu Rai führte Co-Regie mit Franz Osten und verkörperte gleichzeitig die Hauptrolle. Danach folgten zwei weitere gemeinsame Projekte mit "Shiraz - Das Grabmal einer grossen Liebe" (28) und "Prapancha Pash - Schicksalswürfel" (29). In beiden Filmen führte Franz Osten die Regie und Himansu Rai trat jeweils als Produzent auf und spielte die Hauptrollen. Mit dem Aufkommen des Tonfilms dauerte es bis 1933, ehe Himansu Rai seinen nächsten Film als Produzent und Schauspieler realisieren konnte - "Karma" (33). Als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen, kehrte er nach Indien zurück und gründete dort zusammen mit seiner Frau sein eigenes Filmstudio mit Bombay Talkies. Himansu Rai konzentrierte sich nun auf seine Aufgaben als Produzent und er realisierte mit Regisseur Franz Osten und Hauptdarsteller Ashok Kumar Filme wie "Jawani Ki Hawa" (35), "Jeevan Naya" (36), "Janmabhoomi" (36), "Achhut Kanya" (36) - zu diesem Film schrieb Himansu Rai auch das Drehbuch, "Savitri" (37), "Jeevan Prabhat" (37), "Izzat" (37) und "Kangan" (39). Die Ereignisse in Europa gingen auch in Indien nicht spurlos vorüber
und als Deutschland England den Krieg erklärte, wurden Franz Osten
und weitere deutschstämmige Mitarbeiter von Himansu Rai durch die
Briten interniert. Dadurch wurde auch die von Himansu Rai aufgebaute Produktionsfirma
bedroht und es folgten aufreibende Wochen und Monate, die ihn schliesslich
überforderten.
Seine Frau Devika Rani führte die Firma noch bis 1945 fort, danach hatte die Firma noch bis in die 50er Jahre Bestand, ehe sie aufgelöst wurde. |
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