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Joseph
M. Schenck
1878 - 1961 |
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. Der Produzent Joseph M. Schenck kam mit seinem Bruder Nicholas Schenck (der später ebenfalls als Produzent beim Film tätig war) 1893 nach New York, wo er mit seinem Brudereine Drogerie aufbaute. Nebenbei investierten sie ihr Geld in Unterhaltungspark und verdienten dort schon bald viel Geld. Als Marcus Loew ihnen einen der Parks abkaufte, bot er ihnen 1912 eine Partnerschaft bei Consolidated Enterprises an, welches Theater- und Kinohäuser führte. Schon bald wollte Joseph M. Schenck aktiv im Filmgeschäft mitwirken und er kam mit zahlreichen Stars der damaligen Zeit zusammen, u.a. mit Norma Talmadge, die er 1916 heiratete. Zu dieser Zeit zeigte sich bereits, dass die Brüder komplett unterschiedlich waren. Während Joseph M. Schenck gerne mit Leuten zusammenarbeitete und entsprechend beliebt war, bevorzugte Nicholas Schenck, die Leute an der kurzen Leine zu halten, und viele Mitarbeiter fürchteten den direkten Umgang mit ihm. 1917 konnte Joseph M. Schenck seinen Traum verwirklichen und wurde Filmproduzent, u.a. von Stars wie Roscoe Fatty Arbuckle, D. W. Griffith und Buster Keaton. Zu seinen Filmproduktionen und als Presenter gehören "The Butcher Boy" (17), "A Reckless Romeo" (17), "Out West" (18), "The Bell Boy" (18), "The Sheriff" (18), "A Desert Hero" (19) und "A Virtuous Vamp" (19). Während Nicholas Schenck bei Marcus Loew blieb und die Firmen Metro Pictures und Goldwyn Pictures zusammenführte - 1924 folgte zudem mit Louis B. Mayer zur Company und es entstand das legendäre MGM-Studio, welches Nicholas Schenck ab 1926 (nach dem Tod von Loew) zu einem der mächtigsten Hollywood-Bossen im Hintergrund machte - verliess Joseph M. Schenck die Company und ging zu United Artists, deren Präsident er 1925 wurde. In den 20er Jahren realisierte Joseph M. Schenck zahlreiche weitere Filme, darunter etliche Filmklassiker mit Buster Keaton. Zu seinen Arbeiten dieser Jahre gehören "The Perfect Woman" (20), "The Haunted House" (21), "Smilin' Through" (22), "The Eternal Flame" (22), "The Electric House" (22), "The Paleface" (22), "Three Ages" (23), "Sherlock Jr. " (24), "The Navigator" (24), "The Eagle" (25), "Kiki" (26), "Camille" (26), "The General" (26), "Sorrell and Son" (27), "Tempest" (28), "Steamboat Bill, Jr." (28) und "Alibi" (29). In den 30er Jahren entstanden weitere bekannte Produktionen, darunter "Abraham Lincoln" (30), "Indiscreet" (31), "The Bowery" (33), "The House of Rothschild" (34), "The Last Gentleman" (34), "Les misérables" (35), "Cardinal Richelieu" (35), "King of Burlesque" (36), "Under Two Flags" (36) und "White Fang" (36). 1933 war Joseph M. Schenck zusammen mit Darryl F. Zanuck am Aufbau von 20th Century Pictures beteiligt, welche 1935 mit Fox Film Corp. fusionierte und zu 20th Century Fox wurde, deren erster Präsident er er wurde. Mitte der 30er Jahre wurde Joseph M. Schenck in die kriminellen Aktivitäten von Willie Morris Bioff hineingezogen, als dieser Hollywood mit einem Streik erpresste, als er im Hintergrund die Fäden der International Alliance of Theatrical Stage Employees & Moving Picture Machine Operators in den Händen hatte. Um einem Streik vorzubeugen, verlangte er von den Studiobossen 2 Millionen Dollar, welches er auch einkassieren konnte. Joseph M. Schenck musste sich ebenfalls an den Zahlungen beteiligen und machte den Fehler, eine der Zahlungen mit seinem persönlichen Check auszustellen. Dies kam der Steuerbehörde zu Ohren und klagte Joseph M. Schenck wegen Steuerhinterziehung an. Schliesslich zwang man ihn, vor Gericht gegen Willie Morris Bioff auszusagen. 1946 musste er dennoch eine Gefängnisstrafe absitzen, kam aber nach 4 Monaten aufgrund der Begnadigung durch Harry Truman wieder frei. Er kehrte zu Fox zurück und wurde Leiter der Produktion. In dieser Zeit unterstützte er die noch unbekannte Marilyn Monroe ab 1947 tatkräftig und verhalf ihr zu einer Rolle in "Scudda Hoo! Scudda Hay!" (48). Zudem überzeugte er Harry Cohn, ihr einen Vertrag bei Columbia zu geben. Für die Verdienste um den amerikanischen Film wurde Joseph M. Schenck 1952 mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet. Er gehörte bei der damaligen Gründung der AMPAS (Academy of Motion Pictures Arts and Science) 1927 zu den 36 Gründungsmitgliedern. 1953 war er zusammen mit Michael Todd Mitbegründer der Magna Corp., welche ein Verfahren für das Zeigen in Breitleinwand vertrieb. 1957 trat Joseph M. Schenck vom Filmgeschäft zurück, kurze Zeit später erlitt er einen Gehirnschlag, von dem er sich nicht mehr vollständig erholte. 1961 verstarb er im Alter von 83 Jahren. Weitere Filme von Joseph M. Schenck (Produzent):
Presenter:
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