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Darryl
F. Zanuck
1902 - 1979 |
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. Der Produzent Darryl F. Zanuck gehörte zu den einflussreichsten Filmschaffenden Hollywoods, der viele grosse Klassiker auf die Leinwand brachte. Seine Kindheit indes liess noch nichts über die spätere Laufbahn erahnen, welche dem Ausspruch "Vom Tellerwäscher zum Millionär" vollauf gerecht wurde. Darryl F. Zanuck wurde in eine unglückliche Ehe hineingeboren, sein Vater war Alkoholiker. Im Alter von 13 Jahren wurde er von den Eltern verstossen und er musste sich alleine durchschlagen. Zwei Jahre später ging er zur US Army (bei der Altersangabe schwindelte er, um aufgenommen zu werden) und kämpfte in Mexiko und während des 1. Weltkrieges in Frankreich und Belgien. Nach dem Austritt aus der Armee schlug er sich mit zahlreichen kleinen Jobs durch, eine schulische Ausbildung blieb dabei auf der Strecke. Nebenbei verfolgte er sein Ziel, sich als Schriftsteller zu etablieren und konnte schliesslich eine erste Geschichte publizieren. Als diese verfilmt wurde, schrieb er für William Russell das Szenario. Der Film wurde seine neue Heimat und er genoss eine Ausbildung bei Filmgrössen wie Mack Sennett, Syd Chaplin und Carl Laemmle. Trotz seiner fehlenden Schulbildung zeigte sich schon bald, dass Darryl F. Zanuck ein äusserst gutes Gespür für Filmstoffe hatte. Als Drehbuchautor schrieb er die Filme "Round Two" (22), "The Storm" (22), "The Knight in Gale" (23), "Gall of the Wild" (23), "Judy Punch" (23), "King Leary" (24), "William Tells" (24) und "Sherlock's Home" (24). Als er 1924 zusammen mit Malcolm St. Clair die äusserst erfolgreiche Filmserie rund um den Hund Rin Tin Tin schrieb, bescherte er Warner Brothers einen enormen Erfolg. Filme wie "Find Your Man" (24) und "The Lighthouse By the Sea" (24) spülten viel Geld in die Kassen des Studios. Schliesslich avancierte er 1925 zum Produktionsleiter von Warner Brothers und realisierte in den kommenden Jahren zahlreiche grosse Filme. Gleichzeitig schrieb er aber auch weiterhin Drehbücher. Zu Darryl F. Zanucks ersten Arbeiten als Produzent gehören "Lady Windermere's Fan" (25), "Old San Francisco" (27), "Noah's Ark" (29) und "The Show of Shows" (29). In den 30er Jahren setzte er erfolgreiche Akzente im nun dominierenden Tonfilm, dazu gehören "Little Caesar" (31) - der dem neuaufkommenden Genre des Gangsterfilms den Durchbruch verschaffte - "The Public Enemy" (31), "The Man Who Played God" (32), "The Dark Horse" (32), "Doctor X" (32), "The Cabin in the Cotton" (32), "20'000 Years in Sing Sing" (32) und "42nd Street" (33). 1933 verliess Zanuck Warner Brothers und gründete zusammen mit William Goetz und Joseph M. Schenck die Twentieth Century Films. In den nächsten Jahren entstanden bekannte Produktionen wie "Gallant Lady" (33), "Moulin Rouge" (34), "Born to Be Bad" (34), "Clive of India" (35), "Les Misérables" (35) und "Cardinal Richelieu" (35). 1935 übernahm Twentieth Century Films die bankrotte Fox und produzierte fortan unter dem Namen Twentieth Century Fox und Darryl F. Zanuck führte das Unternehmen mehrere Jahrzehnte. Bis Ende der 30er Jahre entstanden "Under Two Flags" (36), "The Road to Glory" (36), "Poor Little Rich Girl" (36), "Reunion" (36), "In Old Chicago" (37), "Wee Willie Winkie" (37), "Lancer Spy" (37), "Rebecca of Sunnybrook Farm" (38), "Gateway" (38), "Jesse James" (39), "The Hound of the Baskervilles" (39), "The Story of Alexander Graham Bell" (39), "Young Mr. Lincoln" (39) und "The Adventures of Sherlock Holmes" (39). Vor allem die Filme mit dem Superstar Shirley Temple bescherten dem Studio grosse Einnahmen. Weitere Stars in der Anfangszeit des Studios waren Alice Faye, Tyrone Power und Don Ameche. In den 40er Jahren produzierte Darryl F. Zanuck unzählige weitere Filme wie "The Grapes of Wrath" (40), "Star Dust" (40), "Lillian Russell" (40), "The Return of Frank James" (40), "The Mark of Zorro" (40), "Western Union" (41), "Blood and Sand" (41), "How Green Was My Valley" (41), "The Black Swan" (42), "Lifeboat" (44), "The Razor's Edge" (46), "Boomerang!" (47), "Forever Amber" (47) und "Twelve O'Clock High" (49). Ab Mitte der 50er Jahren gab Darryl F. Zanuck immer mehr seiner Studio-Kontrolle ab, verliess seine Frau und ging nach Europa, um dort ebenfalls Filme zu produzieren. Zu seinen Produktionen dieser Jahre gehören "Cheaper by the Dozen" (50), "No Way Out" (50), "All About Eve" (50), "Viva Zapata!" (52), "The Snows of Kilimanjaro" (52), "The Man in the Gray Flannel Suit" (56), "The King and I" (56) und "The Barbarian and the Geisha" (58). Mit dem Film "The Longest Day" (62) entstand der letzte grosse Erfolg, vor allem in Europa. Der Film war besetzt mit namhaften Darstellern aus Deutschland und Frankreich, die dem amerikanischen Publikum jedoch meist nicht bekannt waren - und zahlreiche Filmgrössen aus England und Amerika. Im links abgebildeten Brief schreibt Darryl F. Zanuck an Hedda Hopper über den geplanten Film "The Longest Day" (62) und dass der Schauspieler Bourvil eine der grösseren Rollen übernehmen werde. Er beschreibt Bourvil als einen der bekanntesten Filmkomiker Europas, der aber für das amerikanische Publikum kein Begriff sein wird. Danach folgten noch vereinzelte Produktionen mit "The Chapman Report" (62), "The Visit" (64) und "Tora! Tora! Tora!" (71). Als er 1971 bei Twentieth Century Fox abgesetzt wurde, war er der letzte Produzent, der aus der goldenen Ära Hollywoods überlebt hatte. Obwohl Zanuck verheiratet war, war seine Besetzungscouch legendär und viele aufstrebende Schauspielerinnen begingen diesen Weg. Es gab eine ungeschriebene Regel, dass Zanuck jeweils zwischen 16.00 und 16.30 Uhr in einer "Konferenz" war, wo er jeweils eines seiner Starlets "interviewte". Auch seine späteren Ambitionen in Europa waren häufig von Affären mit den Nachwuchsdarstellerinnen geprägt und füllten die Skandalblätter. Sein Sohn Richard D. Zanuck wurde ebenfalls ein bekannter Filmproduzent. Weitere Filme von Darryl F. Zanuck (Produzent):
Regie:
Darsteller:
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