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1912 - 1994 |
Der
Schriftsteller Pierre Boulle studierte Elektrotechnik in Paris. Nach
dem Abschluss ging er nach Malaya, wo er als Techniker auf einer
Kautschukplantage von 1936 bis 1939 tätig war. Als der 2. Weltkrieg ausbrach, schloss er sich den Freien Französischen Streitkräften an und war in China, Indonesien und Burma tätig. Sein Deckname lautete Peter John Rule. Schliesslich geriet er 1943 in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1944 entkommen konnte. Später wurde er als "Chevalier" der Ehrenlegion ausgezeichnet und er erhielt das "Croix de Guerre" und die "Médaille de la Résistance". Seine Erlebnisse während seiner Gefangenschaft in Asien verarbeitete er 1954 in seinem Roman "Le Pont de la rivière Kwai" (52), der ein internationaler Erfolg wurde und zwei Jahre später erfolgreich auf der Kinoleinwand umgesetzt wurde. Nach dem Krieg lebte Pierre Boulle bis 1949 in Malaysia, danach kehrte er nach Frankreich zurück, wo er seine schriftstellerische Laufbahn begann. Da ihm zunächst die finanziellen Mittel fehlten, lebte er bei seiner verwitweten Schwester Madeleine Perrusset. Sein erstes Buch "William Conrad" (50) erschien 1950, ein Jahr später verfasste er "Le sacrilège malais" (51). Als er dann "Le Pont de la rivière Kwai" (52) schuf - eine Mischung aus realen Erlebnissen und fiktiven Geschehnissen - wurde er auf einen Schlag weltbekannt. Für die zwei Jahre später erfolgte Verfilmung wurde er gar als einziger Drehbuchautor mit einem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet, obwohl die Autoren Carl Foreman und Michael Wilson die eigentlichen Drehbuchautoren waren. Der Grund war, dass die beiden in Amerika auf der sogenannten Blacklist geführt wurden und offiziell nicht genannt werden durften und so wurde Pierre Boulle als Drehbuchautor aufgeführt, obwohl er zu dieser Zeit kein Englisch sprach. Entsprechend kurz viel auch seine Dankesrede mit dem einzelnen Wort "Merci" aus. Foreman und Wilson erhielten den Oscar im Nachhinein erst 1984. Nach dem Millionenerfolg verfasste Pierre Boulle weitere Bücher wie "Le Bourreau" (54), "L'épreuve des hommes blancs" (55), "La face" (56), "Les voies du salut" (58) und "Un métier de seigneur" (60), die jedoch nicht an den Erfolg von "Le pont de la rivière Kwai" anschliessen konnten. Pierre Boulle zeigte seine vielseitigen Fähigkeiten als Schriftsteller 1963, als er in einem völlig anderem Genre - dem Science-Fiction - erneut einen Welterfolg zu Papier brachte. Mit "La planète des singes" (63) schuf er ein sozial-kritisches Meisterwerk, in dem die Menschen und die Affen ihre Rollen vertauschen. Die Affen herrschen über den Planeten, die Menschen dienen der Belustigung, für medizinische Experimente und als Jagdopfer. Auch dieses Buch wurde später mehrmals erfolgreich verfilmt. Aufgrund des Erfolgs der Verfilmung entstanden Fortsetzungsfilme, die auf den Charakteren von Pierre Boulle basierten, die Geschichten jedoch stammten nicht von ihm sondern wurden von Hollywood-Autoren ersinnt. Auch diese Fortsetzungen waren an den Kinokassen sehr erfolgreich. Zu diesen nicht auf Pierre Boulles Original-Geschichte basierenden Verfilmungen gehören "Beneath the Planet of the Apes" (70), "Escape from the Planet of the Apes" (71), "Conquest of the Planet of the Apes" (72), "Battle for the Planet of the Apes" (73), die Serie "Planet of the Apes" (74), "Treachery and Greed on the Planet of the Apes" (81), "Life, Liberty and Pursuit on the Planet of the Apes" (81), "Farewell to the Planet of the Apes" (81), "Back to the Planet of the Apes" (81), "Rise of the Planet of the Apes" (11) und "Dawn of the Planet of the Apes" (14). Nicht nur das Buch und die Filme wurden Kassenschlager, es entstanden daneben unzählige Spielsachen und gar eine eigene Comic-Serie, die sich grosser Beliebtheit erfreuten. Pierre Boulle setzte seine schriftstellerische Laufbahn in den kommenden Jahren fort und er publizierte "Le jardin de Kanashima" (64), "Le Photographe" (67), "Les Jeux de l'esprit" (72), "Les Oreilles de jungle" (72), "Les Vertus de l'enfer" (74), "Le Bon Léviathan" (78), "Les Coulisses du Ciel" (79), "L'Energie du désespoir" (81), "Miroitements" (82), "La Baleine des Malouines" (83), "Pour l'amour de l'art" (85) und "Le Professeur Mortimer" (88). Pierre Boulle blieb bis kurz vor seinem Tod als Autor aktiv. In seinen letzten Lebensjahren erschienen die Bücher "Le Malheur des uns" (90) und "A nous deux, Satan!" (92). 2005 erschien schliesslich posthum "L'Archéologue et le mystère de Néfertiti" (05). Neben seinen Romanen verfasste er auch einige Kurzgeschichten wie "Contes de l'absurde" (53), "E=mc2" (57), "Histoires charitables" (65), "Qui a absurum: sur la Terre comme au Ciel" (66), "Histoires perfides" (76) und posthum "L'enlèvement de l'obélisque" (07). Auch einige Sachbücher entstammen seiner Feder, darunter "Le Siam" (55), "L'étgrange croisade de l'empereur Frédéric II" (63), "Aux sources de la rivière Kway" (66), "L'univers ondoyant" (87) und "L'îlon" (90). |
Nachfolgend eine Übersicht jener Filme, die auf seinen Büchern basieren: - The Bridge on the River Kwai 1957 von Regisseur David Lean mit Alec Guiness, William Holden, Jack Hawkins, Sessue Hayakawa und James Donald (basierend auf "Le pont de la rivière Kwai") - eine Episode der Serie "Playhouse 90: Not the Glory" 1958 von Regisseur Robert Mullligan mit James Mason, Ann Todd und Walter Fitzgerald - eine Episode der Serie "Playhouse 90: Face of a Hero" 1959 von Regisseur John Frankenheimer mit Jack Lemmon, Rip Torn, Malcolm Atterbury, James Gregory und Henry Hull (basierend auf "La Face") - Porträt eines Helden 1966 von Regisseur Michael Kehlmann mit Robert Graf, Rolf Boysen, Bruni Löbel, Walter Buschhoff, Bum Krüger, Gerlinde Locker, Hans Clarin und Wolf Ackva (basierend auf "La Face") - Planet of the Apes 1968 von Regisseur Franklin J. Schaffner mit Charlton Heston, Roddy McDowall, Kim Hunter, Maurice Evans, James Whitmore und Buck Kartalian (basierend auf "La planète des singes" (63) - William Conrad 1973 von Regisseur André Charpak mit Marguerite Cassan und Marc Cassot - Le point de mire 1977 von Regisseur Jean-Claude Tramont mit Annie Girardot, Claude Dauphin, Jean-Claude Brialy und Matthias Habich (basierend auf "Le Photographe") - The Miracle 1985 von Regisseur Dick Ross mit Richard Chamberlain und Anthony Quayle (basierend auf "E=mc2") - Un métier du seigneur 1986 von Regisseur Edouard Molinaro mit Pierre Arditi, Annie Girardot, Christopher Lee und Joachim Hansen - Planet of the Apes" 2001 von Regisseur Tim Burton mit Mark Wahlberg, Tim Roth, Helena Bonham Carter, Michael Clarke Duncan, Paul Giamatti und Kris Kristofferson (basierend auf "La planète des singes") |
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