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1877 - 1962 |
Der Schriftsteller Hermann Hesse gehört zu den bedeutendsten deutschen
Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.
Seine künstlerische Schaffenskraft zeigte sich nicht nur in seinen literarischen Arbeiten, sondern er malte nebenbei auch Bilder. Beide Fähigkeiten zeigten sich bereits in jungen Jahren. Als Sohn einer Missionarsfamilie wuchs er in einem geborgenen Elternhaus auf. Einen Grossteil seiner Jugend verbrachte er in Calw, die Eindrücke dort verarbeitete er später in seinen "Gerbersau-Erzählungen". Nach seiner schulischen Ausbildung ging er in Maulbronn an ein evangelisch-theologisches
Seminar, wo sein rebellischer Charakter zu ersten grossen Konflikten mit
den Ausbildungsanstalten und den Eltern führte.
Nach seiner Entlassung besuchte er ein Gymnasium, brach dieses aber
wieder ab.
So wandte er sich 1895 einer Buchhändlerlehre in Tübingen
zu.
Noch immer in der Lehre befindend publizierte er 1899 die Prosa-Sammlung "Romantische Lieder", danach folgte "Eine Stunde hinter Mitternacht" - der Erfolg blieb jedoch noch aus. 1899 ging er nach Basel, wo er erneut für ein Antiquarat arbeitete. Dort entstand auch sein Buch "Hermann Lauscher" (00). Als Hermann Hesse seinen Job kündigte, unternahm er eine ausgedehnte
Reise nach Italien, wo er viele neue Eindrücke gewinnen konnte.
In den nächsten Jahren erschienen weitere Bücher aus der Feder von Hermann Hesse, darunter "Boccaccio" (04), "Franz von Assisi" (04), "Unterm Rad" (06), "Diesseits" (07), "Nachbarn" (08), "Gertrud" (10) und "Umwege" (12). 1913 reiste er zusammen mit Hans Sturzenegger nach Indonesien und Ceylon, deren Eindrücke seine zukünftigen Arbeiten ebenfalls beeinflussten. Nach seiner Rückkehr entstanden Werke wie "Aus Indien" (13), "Rosshalde" (14), "Knulp" (15), "Musik des Einsamen" (15) und "Schön ist die Jugend" (16). Als er sich 1914 kritisch zur nationalistischen Polemik äusserste,
wurde er von der deutschen Presse angegriffen und eine Leute aus seinem
sozialen Umfeld distanzierten sich von ihm.
Einen weiteren mentalenTiefpunkt durchlebte Hermann Hesse 1916, als
sein Vater verstarb, sein Sohn Martin an Gehirnhautentzündung erkrankte
und sich eine Ehekrise abzeichnete.
Nach dem ersten Weltkrieg erschienen "Klein und Wagner" (19), "Märchen" (19) und mit "Demian" (19) ein vielbeachtetes Werk, welches er unter dem Pseudonym Emil Sinclair herausbrachte. In den 20er und 30er Jahren schrieb Hesse zahlreiche weitere Bücher
wie "Klingsors letzter Sommer" (20), "Wanderung" (20), "Siddhartha" (22),
"Kurgast" (25), "Bilderbuch, Schilderungen" (26) und schliesslich sein
grösster Erfolg überhaupt - "Der Steppenwolf" (27).
Während der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sich Hermann
Hesse für jüdische Autoren und schrieb entsprechende Berichte
in Zeitungen. Nach 1935 getrauten sich die Zeitungen jedoch nicht mehr,
Artikel von Hesse abzudrucken.
Hermann Hesse blieb bis ins hohe Alter aktiv als Autor und er publizierte in seinen letzten Lebensjahren die Bücher "Die Gedichte" (42), "Das Glasperlenspiel" (43) - seinem letzten grossen Erfolg, "Berthold" (45), "Traumfährte" (45), "Krieg und Frieden" (46), "Späte Prosa" (51), "Briefe" (51) und "Beschwörungen" (55). Nach seinem Tod kamen "Die späten Gedichte" (63), "Prosa aus dem Nachlass" (65), "Der Vierte Lebenslauf Josef Knechts" (66) und "Die Kunst des Müssiggangs" (73) auf den Markt. 1946 wurde Hermann Hesse für sein Lebenswerk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Ein interessanter Aspekt ist die Verfilmung von Hesses Werken. Während in früheren Jahren bereits Verfilmungen in Mexiko, den USA oder Japan entstanden dauerte es bis 2012, ehe erstmals eine Verfilmung in seinem Heimatland Deutschland realisiert wurde. Hermann Hesse war dreimal verheiratet und er widmete jeder seiner Ehefrauen ein Märchen - "Iris" (16), "Piktors Verwandlungen" (22) und "Vogel" (33). |
Nachfolgend eine Übersicht
jener Filme, die auf ihren Büchern basieren:
- El Lobo Estepario 1966 von Regisseur Cristobal Ignacio Merino mit Alfonso Arau und Ramon Benzanilla - Zachariah 1971 von Regisseur George Englund mit John Rubinstein, Don Johnson und Dick van Patten (basierend auf "Siddhartha") - Siddhartha 1972 von Regisseur Conrad Rooks mit Shashi Kapoor und Simi Garewal - Steppenwolf 1974 von Regisseur Fred Haines mit Max von Sydow, Dominique Sanda, Helmut Förnbacher, Charles Regnier und Silvia Reize - Kinderseele 1981 von Regisseur Guy Kubli mit Gerd Böckmann und Barbara Oster - Ansatsu 1996 von Regisseur Masatoshi Takeuchi mit Yasuki Kume und Kazunobu Kawazu (basierend auf "Demian") - Siddharta 2003 von Regisseur Jorge Polaco - Die Heimkehr 2012 von Regisseur Jo Baier mit August Zirner, Heike Makatsch und Herbert Knaup |
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