Dass sich Morris L. West gerade das kirchliche Umfeld in seinen Romanen auswählte, war kein Zufall.
Er verbrachte rund 12 Jahren in einem Kloster des Ordens "Christian Brothers", ehe er diese 1941 verliess. In dieser Zeit unterrichtete er im Orden auch Mathematik und moderne Sprachen.

Während des 2. Weltkriegs diente er bei den Australian Imperial Forces und war im Südpazifik stationiert. 
Nach seiner Entlassung aus dem Dienst arbeitete er kurzzeitig als Sekretär des ehemaligen australischen Premierministers Billy Hughes.

Er machte sich danach einen Namen als Produzent von Radio-Serien wie "The Mask of Marius Melville" (45), "The Prince of Peace" (51) und "Trumpets in the Dawn" (53), ehe er Australien 1955 verliess und als Schriftsteller seinen Lebensunterhalt verdiente. Dabei lebte er in den Länder England, Italien, Österreich und den USA. Erst 1980 kehrte er wieder in sein Heimatland zurück.

Das erste Buch veröffentlichte er bereits 1945 unter dem Titel "Moon in My Pocket", damals noch unter dem Pseudonym Julian Morris. Später erschienen noch wenige weitere Bücher unter dem Pseudonym Michael East.

Eine ernsthafte Laufbahn als Schriftsteller schlug er erst ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre ein und er wurde schnell ein gern gelesener Autor.

Zu seinen Arbeiten dieser Jahre gehören "The Illusionists" (55), "Gallows on the Sand" (56), "Kundu" (56), "The Big Story - The Crooked Road" (57), "Children of the Sun: The Slum Dwellers of Naples" (57), "The Second Victory - Backlash" (58), "McCreary Moves In - The Concubine" (58) und schliesslich "The Devil's Advocate" (59), mit dem er den internationalen Durchbruch schaffte.

In den 60er und 70er Jahren erschienen zahlreiche weitere Romane wie "The Naked Country" (60), "Daughter of Silence" (61), der Bestseller "The Shoes of the Fisherman" (63), "The Ambassador" (65), "The Tower of Babel" (68), "The Heretic" (69), "Scandal in the Assembly" (70), "Summer of the Red Wolf" (71), "The Salamander" (73), "Harlequin" (74), "The Navigator" (76) und "Proteus" (79).

Morris L. West blieb bis kurz vor seinem Tod als Schriftsteller aktiv und er veröffentlichte ab 1980 die Romane "The Clowns of God" (81), "The World Is Made of Glass" (83), "Cassidy" (86), "Masterclass" (88), "Lazarus" (90), "The Ringmaster" (91), "The Lovers" (93), "Vanishing Point" (96), "A View from the Ridge" (96), "Images & Inscriptions" (97), "Eminence" (98) und "The Last Confession" (00) - letzteres Buchwurde posthum publiziert.

Neben seinen Büchern schrieb Morris L. West auch Drehbücher für einige Fernsehproduktionen, darunter "Armchair Theatre: Vendetta" (58) und "Whiplash: The Hunters" (61)