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Französischer Film |
Michel
Simon
1895 - 1975 |
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. Der französische Charakterdarsteller Michel Simon wurde als François Simon in Genf, Schweiz geboren. Bevor er seinen grossen Durchbruch im Film der 30er Jahre hatte, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Boxer, Photograph und akrobatischer Clown. 1918 gab er sein Theaterdebüt beim Pitoef-Ensemble in Genf, wo er zahlreiche Rollen des klassischen Dramas verkörperte. Er folgte Pitoef nach Paris, wo er vorerst wegen seines Schweizer Akzentes nur geringen Erfolg feiern konnte. 1924 entdeckte Michel Simon den Film mit seiner Rolle in "La galerie
des monstres" (24), es folgten weitere kleinere Rollen in den Stummfilmen
"Feu Mathias Pascal" (25), "L'inconnue des six jours" (26), "Casanova"
(27), "La Passion de Jeanne d'Arc" (28) und "Tire-au-flanc" (28).
Seinen ersten Erfolg beim Film feierte Michel Simon mit "Jean de la lune" (31), wo er einen skrupellosen Parasiten darstellte, der Grimassen schneidet und singt. Michel Simon erkannte früh die Gefahr, auf solche Rollen festgelegt zu werden und spielte noch im gleichen Jahr in Renoirs "Die Hündin" einen schmierigen Bankangestellten. In "L'Atalante" (34) schliesslich verkörperte er einen ewig vor sich hin schimpfenden Träumer, der in einer Höhle wohnt, umgeben von Tieren, und stets ein kindliches Glück ausstrahlt. Weitere bekannte Filme der 30er Jahren sind "Le Bonheur" (34), "Jeunes filles de Paris" (36), "Mirages" (37), "Quai des brumes - Hafen im Nebel" (38) von Marcel Carné, "Les Disparus de Saint-Agil" (38) von Christian-Jaque, "La fin du jour - Lebensabend" (39) von Julien Duvivier und "Fric-Frac" (39). Während und nach dem Krieg wurde Michel Simon das Opfer mehrerer Anschuldigungen. Zuerst verdächtigte man ihn, ein Jude zu sein, danach vermutete man einen Kommunisten in ihm und schliesslich wurde er nach dem Krieg der Kollaboration mit dem Feind bezichtigt. Doch all dies konnte seine Karriere glücklicherweise nicht beeinträchtigen. Zu seinen eindrücklichen Rollen in den 40er Jahren gehören "Paris - New York" (40), "Tosca" (41), "Au bonheur des dames" (43), "Panique" (46), "Les amants du pont Saint-Jean" (47) und "Fabiola" (49). Michel Simon hatte in den 50er Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die auf die Anwendung einer aggressiven Make-up-Tinktur zurückzuführen war, die Simons zentrales Nervensystem angriff und sein Gesicht und Teile seines Körpers lähmte. Trotzdem agierte Michel Simon in den kommenden Jahren unverdrossen von der Kamera und spielte in Filmen wie "La beauté du diable" (50), "Monsieur Taxi" (52), "L'impossible Monsieur Pipelet" (55), "Un certain Monsieur Jo" (58), "Es geschah am hellichten Tag" (58) und "Die Nackte und der Satan" (59). Er erholte sich nur langsam von seiner Krankheit, dennoch setzte er seine Karriere mit kleineren Rollen fort, so in "Austerlitz" (60), "Le diable et ses dix commandements" (62), "Cyrano et d'Artagnan" (63), "The Train" (64) und schliesslich seine grossartige Darstellung in "Le viel homme et l'enfant - Der alte Mann und das Kind" (67), mit dem er sich eindrücklich zurückmeldete und seinen letzten Karriereabschnitt in einem bewegten Leben einläutete, die ihm nochmals dankbare Altersrollen offerierte. Zu seinen letzten Filmen gehören "La maison" (70), "Blanche" (71), "La piu bella serata della mia vita" (72), "Le boucher, la star et l'orpheline" (73) und "l'Ibis rouge" (75). Michel Simon lebte die meiste Zeit auf dem Lande, mit vier Affen und
einem Papagei.
Weitere Filme mit Michel Simon:
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