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Manfred Noa

Manfred Noa
Foto: Walter Lichtenstein (1902-1984)
Mit freundlicher Genehmigung von André Limot © Limot

1893 - 1930

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Der Regisseur Manfred Noa gehört heute zu den vergessenen Filmkünstlern der Stummfilmzeit, obwohl er einige bemerkenswerte Filme auf die Leinwand bannte. Sein früher Tod 1930 dürfte dazu beigetragen haben.

Nach einem Studium in Malerei begann er seine Filmlaufbahn als Filmausstatter für Filme wie "Hoffmanns Erzählungen" (16), "Die Rache der Toten" (16), "Das Bildnis des Dorian Gray" (17), "Die Fürstin von Beranien" (18) und "Der Tod und die Liebe" (21).

Bereits 1917 realisierte er seinen ersten Film als Regisseur mit "Bobby als Amor" (17), dem "Der Stellvertreter" (18) und "Das Mädchen und die Männer" (19) folgten.

In den 20er Jahren drehte er als Regisseur sowohl Unterhaltungs- als auch Historienfilme, Abenteuergeschichten und Krimis.
Er inszenierte die Stummfilme "Schneider Wibbel" (20) und "Söhne der Nacht" (21), ehe mit "Nathan der Weise" (22) ein enormer Kassenerfolg folgte. Die Produktionsgesellschaft Emelka erlebte durch die Einspielergebnisse einen wahren Höhenflug. Der Film war mit vielen namhaften Schauspielern besetzt wie Ernst Matray, Max Schreck (der Hauptdarsteller aus "Nosferatu"), Ferdinand Martini, Rudolf Lettinger, Margarete Kupfer, Werner Krauss, Lia Eibenschütz, Carl de Vogt und Fritz Greiner. In einer kleinen Nebenrolle feierte der später äusserst populär gewordene Carl-Heinz Schroth sein Filmdebüt.

Nach diesem grossen Erfolg wagte sich Manfred Noa an das nächste Grossprojekt und er inszenierte den Monumentalfilm "Helena" (24), welcher mit weit über 3 Stunden Laufzeit in zwei Teilen in die Kinos kam.
Auch hier setzte er wieder auf grosse Darstellernamen wie Ferdinand Martini, Albert Bassermann, Hanna Ralph, Carl Lamac, Carlo Aldini, Carl de Vogt, Adele Sandrock, Albert Steinrück und Vladimir Gajdarow. Die Titelrolle spielte die in Deutschland unbekannte Schauspielerin Edy Darclea.
Obwohl der Film heute als einer der grossen Klassiker gilt und die filmische Handfertigkeit auch heute noch begeistert, konnte der Film damals die enormen Kosten nicht einspielen.
Dadurch geriet die Produktionsgesellschaft Bavaria in arge Schieflage und musste im Jahr darauf Konkurs anmelden.

Auf den weiteren Verlauf von Manfred Noas Karriere hatte dies keinen Einfluss und er führte bei zahlreichen weiteren Filmen die Regie.
Dazu gehören "Das schöne Abenteuer" (24), "Der Mann im Sattel" (25), "Junges Blut" (26), "Die versunkene Flotte" (26), "Gauner im Frack" (27), "Der grosse Unbekannte" (27) und "Moderne Piraten" (28).

Zu seinen wenigen Tonfilmen - einige wurden erst nach seinem Tod im Kino aufgeführt - gehören "Der Walzerkönig" (30), "Leutnant warst Du einst bei deinen Husaren" (30) und "Der Weg nach Rio" (31).

Manfred Noa verstarb 1930 im Alter von nur 37 Jahren an einer Bauchfellentzündung.

Er war mit der Schauspielerin Eva May verheiratet, welche sich 1924 im Alter von 22 Jahren erschoss. Seine Schwester Margarete M. Langen war Schauspielerin, ebenso seine Schwester Loo Hardy, die sich 1938 im Exil im Alter von 40 Jahren das Leben nahm.

Weitere Filme von Manfred Noa (Regie):
Der Tod des Baumeisters Olsen (17) Liebe (19) Berlin W. (20) Hass (20) Opfer der Keuschheit (21) Schieber (21) Der heilige Hass (21) Soll man heiraten? (25) Der Mann aus dem Jenseits (26) Warum sich scheiden lassen? (26) Der Provinzonkel (26) Das süsse Mädel (26) Seeschlacht beim Skagerrak (26) Die Achtzehnjährigen (27) Glanz und Elend der Kurtisanen (27) Die Dame von Paris (27) Casanovas Erbe (28) Die Dame und ihr Chauffeur (28) Aufruhr im Junggesellenheim (29) Meine Schwester und ich (29) La regina di Sparta (31)

Produzent:
Gauner im Frack (27) Die Achtzehnjährigen (27) Casanovas Erbe (28) Die Dame und ihr Chauffeur (28)

Drehbuch:
Berlin W. (20) Der heilige Hass (21)

Filmausstatter:
Seine letzte Maske (16) Das unheimliche Haus (16) Der Schlossherr von Hohenstein (17) Die Diamantenstiftung (17) Das Buch Esther (19)


 
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