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Ossi Oswalda

Picture Ossi Oswalda
Foto: Alexander Binder (1888-1929)

1898 - 1947

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Die Schauspielerin Ossi Oswalda wurde als Oswalda Stäglich in Niederschönhausen geboren.

Nach einem Tanzunterricht als Primaballerina ging sie als Chortänzerin zu einem Berliner Theater, wo sie von Hanns Kräly entdeckt wurde, der sie Ernst Lubitsch empfahl.

Zwischen 1916 und 1919 wurde Ossi Oswalda mehrheitlich von Ernst Lubitsch vor die Kamera geholt, aber auch andere Regisseure wussten ihr Talent zu nutzen.
In ihrer Anfangszeit drehte sie die Filme "Schuhpalast Pinkus" (16), "Leutnant auf Befehl" (16), "Ossi's Tagebuch" (17), "Wenn vier dasselbe tun" (17), "Das Mädel vom Ballett" (18) und "Die Austernprinzessin" (19).

Mit ihrem grossspurigem und lustigem Auftreten wurde sie zum Publikumsliebling und bald schon als "die deutsche Mary Pickford" bezeichnet.

1921 gründete sie ihre eigene Filmgesellschaft und realisierte die Filme "Amor am Steuer" (21), "Das Mädel mit der Maske" (22), "Der blinde Passagier" (22), "Das Milliardensouper" (23) und "Colibri" (24).
1925 unterschrieb sie einen Vertrag bei der Ufa und drehte Filme wie "Das Mädchen mit der Protektion" (25), "Die Fahrt ins Abenteuer" (26), "Die Kleine vom Varieté" (26), "Das Mädel auf der Schaukel" (26) und "Eine tolle Nacht" (26).

Der Tonfilm bedeutete das Ende ihrer Filmkarriere. Nach Jahren trat sie erstmals wieder auf der Bühne auf, u.a. in "Der Graf von Luxemburg", im Tonfilm sah man sie nur noch zweimal, in "Der keusche Josef" (30) und "Der Stern von Valencia" (33), obwohl die Kritiken für ihre Darstellungen positiv waren.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging sie mit ihrem Lebenspartner, dem Juden Julius Aussenberg, in die Emigration und lebte in Prag.

Dort wohnte sie von 1933 bis 1938 unter dem Namen Oswalda Kocziánová mehrheitlich im Hotel Alcron. Ebenfalls in Prag kam ihre letzte filmische Tätigkeit zustande, doch nicht als Schauspielerin sondern als Drehbuchautorin zusammen mit Josef Mach für "Ctrnacty u stolu" (43) mit Karel Höger in der Hauptrolle.

Als in der Tschechoslowakei das "Benes-Dekrete" umgesetzt wurde, wurden bis 1946/47 rund 2.9 Millionen Personen aufgrund ihrer deutschen Zugehörigkeit zu Staatsfeinden erklärt und teilweise enteignet. Auch Ossi Oswalda war von dieser Massnahme betroffen. Dies erklärt, warum der in Vergessenheit geratete frührere Stummfilmstar völlig verarmt in Zamberk (Senftenberg) in einem Lungensanatorium verstarb.

Ein Dank geht an Herr Frank, der Nachforschungen über die letzten Jahre von Ossi Oswalda anstellte. So fand er die Todesfallaufnahme, welche ihren Tod am 7. März 1947 im Albertinum in Zamberk (Senftenberg) bescheinigt durch den behandelnden Arzt Dr. Milan Ungr.
 

Weitere Filme mit Ossi Oswalda:
Der Hilferuf (16) Der Tod auf Zeche Silva (16) Der G.m.b.H.-Tenor (16) Prinz Sami (17) Dem Licht entgegen (18) Der Rodelkavalier (18) Ich möchte kein Mann sein (18) Das Schwabemädle (18) Meine Frau, die Filmschauspielerin (18) Das Mädchen aus dem Wilden Westen (19) Das Millionenmädel (19) Die Puppe (19) Hundemamachen (19) Die Wohnungsnot (19) Kakadu und Kiebitz (20) Putschliesel (20) Ein Weihnachtsfilm für Grosse (24) Niniche (24) Blitzzug der Liebe (25) Herrn Filip Colins Abenteuer (25) Gräfin Plättmamsell (26) Schatz, mach' Kasse (26) Eine tolle Nacht (26) Florette e Patapon (27) Es zogen drei Burschen (27) Wochenendbraut (27) Eddy Polo mit Pferd und Lasso (28) Die Vierte von rechts (28) Das Haus ohne Männer (28) Sir or Madam - Ossi hat die Hosen an (28) Der Dieb im Schlafcoupée (29)


 
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