HOME | INDEX
STUMMFILM |
DER
DEUTSCHE
STUMMFILM |
Paul
Wegener
1874 - 1948 |
.
. Paul Wegener war ein Mann, der sich für die Kunst des Fernen Ostens und für die Weltliteratur interessierte. Insbesondere das Unheimliche faszinierte ihn sehr. So zählten Autoren wie Edgar Allan Poe und E.T.A. Hoffmann zu seinen Lieblingsschriftstellern. Dies mag mit ein Grund gewesen sein, dass er den Film schon in seiner Anfangszeit als zukünftigen Bestandteil der Gesellschaft sah. So erstaunt es nicht, dass gleich sein erster Film mit dem Titel "Der Student von Prag" (13) - in dem er in einer Doppelrolle zu sehen ist und für die damalige Zeit ausserordentlich effektvoll durch Doppelbelichtung entstand - sofort einen Publikumserfolg erzielte und neue Akzente setzte. Die Erzählung wurde von keinem geringeren als Hanns Heinz Ewers verfasst, den man als Nachfolger Poes bezeichnete. Dieser Film ging neben Max Macks Film "Der Andere" (12) als erster Film mit künstlerischem Anspruch in Deutschlands Filmgeschichte ein. Paul Wegener sah nicht gerade typisch deutsch aus. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gehauen und seine hervorragende Backenknochen und schmalen Augen liessen ihn fernöstlich, wie einen Mongolen wirken. Wie die meisten seiner Kollegen damaliger Zeit verdiente er sich seine Sporen beim Theater. Dort arbeitete er seit 1895 und blieb diesem Metier bis zu seinem Tode treu. 1914 drehte er "Der Golem"; mit diesem Film eröffnete er seine Trilogie - wohl die erste der Filmgeschichte - und liess dem Film noch "Der Golem und die Tänzerin" (17) und "Der Golem, wie er in die Welt kam" (20) folgen. Mit dem letzten dieser drei Filme errang er den ersten Welterfolg für einen deutschen Film. Seine ersten Filme handelten immer wieder vom Unrealen, dem Phantastischen und entwickelten beinahe märchenhafte Züge. Dazu zählen sicherlich "Rübezahls Hochzeit" (16),"Der Yoghi" (16) und "Der Rattenfänger" (18). In den 20er Jahren konzentrierte er sich vermehrt nur noch auf die Schauspielerei und führte nur noch selten Regie. Durch sein Erscheinungsbild prädestiniert, spielte er meist zwielichte Charakteren, so in "Svengali" (27), "Alraune" (27) und "Unheimliche Geschichten" (32) - Paul Wegeners erster Tonfilm. In den 30er Jahren kehrte er zur Regie zurück und bannte Filme wie "Ein Mann will nach Deutschland" (34) und "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit" (37) auf die Leinwand. In den Nachkriegsjahren widmete er sich vermehrt dem Theater. Seine
letzte Filmrolle spielte er in "Der grosse Mandarin" (48).
Paul Wegener hatte für den deutschen Film mehr getan als irgend
jemand, erkannte er doch als erster, wofür man das Medium Film einsetzen
konnte. Er war der Vorläufer der Science-Fiction, des phantastischen
Films, der Special-Effects.
Weitere Filme mit Paul Wegener (Darsteller,
Regie, Drehbuch):
|
Back |