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(1944 - 1987)
Get Up! Stand Up!

Peter ToshDer Sänger Peter Tosh war neben Bob Marley das Aushängeschild der jamaikanischen Musik der 70er und 80er Jahre und machte die Religion Rastafari weltweit bekannt.

Geboren wurde Peter Tosh als Winston Hubert McIntosh in Church Lincoln.

Da seine Mutter bei der Geburt zu jung war, um die Erziehung bewerkstelligen zu können, wurde er von seiner Tante grossgezogen, die ihn schliesslich nach Kinston nahm. Als die Tante 1959 verstarb, kam er in die Obhut eines Onkels in Trenchtown.

1967 konnte Peter Tosh eine eigene Familie mit Shirley Livingston (der Schwester von Neville O'Reilly Livingston alias Bunny Wailer) gründen, die ihm einen Sohn gebar.
Nur sechs Jahre später verunglückte das Paar mit dem Auto - Shirley Livingston verstarb, Peter Tosh erlitt schwere Kopfverletzungen.

Musikalisch trat Peter Tosh bereits 1963 in Erscheinung, als er zusammen mit Neville O'Reilly Livingston, Bob Marley, Franklin Delano Alexander Brfaithwaithe und den Hintergrundssängerinnen Cherry Smith und Beverley Kelso die Band "The Wailers" gründete. Peter Tosh blieb bis 1974 bei der Band.
Schon bald avancierte er mit seinen politischen und religiösen Liedern zu einem populären Sänger.

Der Durchbruch folgte, als die Band bei "Studio One" erste Lieder veröffentlichen konnte, darunter "One Love", "Hoot Nanny" und "Simmer Down".

Anfangs der 70er Jahre entwickelte sich die Musik der Band in Richtung Roots-Reggae und begründete damit eine neue Musikrichtung, die schon bald auch weltweit grosse Beachtung fand. Der Siegeszug um den Erdball startete die Band mit der Veröffentlichung des Albums "Catch a Fire" (73) und Lieder wie "Get Up, Stand Up" und "Trenchtown Rock" hielten Einzug in viele Hitparaden.

Innerhalb der Band kam es aufgrund des grossen Erfolges schon bald zu Konflikten, Peter Tosh und die anderen Mitglieder wurden von Bob Marley immer mehr in den Hintergrund gedrängt.

Nach dem Album "Burnin'", wo Peter Tosh mehr oder weniger zum Background-Sänger degradiert wurde, trennte er sich von der Band.

Peter Tosh wurde von Capitol Records unter Vertrag genommen und seine Solokarriere nahm konkrete Formen an.
Daneben gründet er auch eine neue Band mit "Word, Sound and Power", die mit "Legalize It" das erste Album herausbrachte, es folgte "Equal Rights" (77).

Peter Tosh zeigte schon früh auch sein politisches Interesse und propagierte an Konzerten die Legalisierung von Marihuana. Gleichzeitig scheute er sich nicht, den damaligen Ministerpräsidenten öffentlich zu kritisieren, was ihm auch Feinde einbrachte. Er wurde schliesslich wegen Drogenbesitz verhaftet und in der Haft zusammengeschlagen.

Nach seiner Freilassung zeigte sich Peter Tosh weiterhin unerschrocken und unterschrieb auf Empfehlung von Mike Jagger beim Label der Rolling Stones. Es entstanden drei Alben mit "Bush Doctor" (78), "Mystic Man" (79) und "Wanted Dread and Alive" (81).

Die letzten Alben von Peter Tosh entstanden mit "Mama Africa" (83) und "No Nuclear War" (87)

Als Peter Tosh am 11. September 1987 nach Kingston zurückkehrte, wurde er in seinem Haus überfallen und man forderte unter Waffengewalt Geld von ihm.
Da er kein Geld im Haus hatte, versuchten die Eindringlinge, ihn unter Druck zu setzen. Währenddessen versammelten sich vor dem Haus von Peter Tosh zahlreiche Anhänger, die von seiner Rückkehr erfahren hatten und ihn begrüssen wollten. Es folgt eine Kurzschlusshandlung und Peter Tosh wurde mit zwei Kopfschüssen regelrecht hingerichtet. Danach eröffneten die Täter das Feuer in die Menschenmenge vor dem Haus und töteten dabei den wartenden DJ Jeff "Free-I" Dixon.
Es stellte sich heraus, dass einer der Täter ein Bekannter von Peter Tosh war. Diesen hatte Tosh nach einem längeren Gefängnisaufenthalt unterstützt und Arbeit vermittelt. Sein selbstloser Einsatz wurde schlecht belohnt.

Die Öffentlichkeit reagierte geschockt auf den gewaltsamen Tod von Peter Tosh und Jamaika verlor mit ihm den zweiten grossen Repräsentaten der jamaikanischen Musik nach dem Tod Bob Marleys 1981.