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Der
Grafiker, Maler und Illustrator Hugo Laubi wurde als Sohn des
Kantonschemikers Adolf Ulrich Laubi und von Ida Laubi geb. Friedrich
geboren. Er schloss eine Lehre als
Lithograf und Drucker ab und anschliessend erlernte er sein
künstlerisches Handwerk mit einem Studium in München (1909-1910),
London
(1911) und Paris (1911-1914), wobei
vor allem seine Zeit in München einprägsam und wegweisend für
seine
spätere Laufbahn wurde. Dort war er Schüler des Malers Moritz Heymann
(1870-1937) bei dessen "Schule für zeichnende Künste und Malerei".
Schliesslich
kehrte er in die Schweiz zurück und übernahm bei der Druckerei „Gebr.
Fretz Zürich“ eine leitende Stellung und arbeitete
gleichzeitig für
zahlreiche Auftraggeber dieser Druckerei als Illustrator für
Werbeplakate. 1917 nahm er an einem Wettbewerb für die Gestaltung
des Plakates der Basler Messe 1918, wo er den 2. Platz erreichte und
mit CHF 400.-- honoriert wurde.
1920 verliess er erneut die Schweiz und ging in die USA, wo er in New
York und Philadelphia lebte und arbeitete.
Nach
seiner Rückkehr in die Schweiz etablierte er sich als Illustrator und
Grafiker und er schuf in den kommenden Jahren zahlreiche Plakate für
Firmen – eines seiner bekanntesten Werbezeichnungen entstand für die
Uhrenfirma „Türler“ 1920. Das Plakat zeigt einen rundlichen Mann mit
Melone, der auf seine Uhr blickt.
Neben seinen Werbeplakaten für
Produkte und Hersteller schuf er auch zahlreiche Plakate für Schweizer
Tourismusorte, darunter vor allem für St. Moritz und Arosa nebst
anderen Ortschaften.
Für
die olympischen Winterspiele in St. Moritz 1928 zeichnete er ebenfalls
das
Plakat. Er war der erste, der die fünf olympischen Ringe auf einer
weissen Fahne auf einem Plakat zeigte. Für seine Original-Plakate für die Olympiade werden heute von
Sammlern rund CHF 5'000.- bezahlt.
Desweiteren entstanden zahlreiche
Werbeplakate für Raucherwaren wie Zigaretten und Stumpen, darunter die in
den 40er Jahren bekannt gewordene Werbefigur „Casimir“ für die Marke
„Capitol“ aber auch für den Motorenöl-Hersteller Esso, deren Plakate er mit
comic-ähnlichen Figuren ausstattete.
Auch bei Abstimmungskampagnen in der Schweiz illustrierte er viele
Wahlplakate.
Seit
den 20er Jahren steuerte Hugo Laubi zahlreiche humoristische
Zeichnungen für die Satirezeitschrift "Nebelspalter" bei, wo er zudem
auch zahlreiche Titelbilder schuf. Für den Nebelspalter zeichnete er
bis zu seinem Tod.
Als
1948 der Ringier-Verlag die Comic-Figuren „Ringgi + Zofi“ in Auftrag
gab, kreierte Hugo Laubi die beiden populären Figuren, welche bis 1965
einmal pro Jahr als Album erschienen. Hugo Laubi zeichnete diese Comics
bis zu seinem Tod 1959 für insgesamt 12 Bände.
„Ringgi + Zofi“ lief nach seinem Tod noch bis 1965 regelmässig weiter, danach
erschienen in
losen Folgen weitere Bände bis 1994.
Für
Bücher zeichnete Hugo Laubi zahlreiche Umschlagbilder wie für die
Familienchronik der Firmengründer von Cottinelli 1943, "Monika - Der
Mannequin" 1946 von Max Mumenthaler und mehrere Bücher mit Pocomoto wie
"Pocomoto bei den Cowboys" (55), "Pocomoto als Meldereiter"
1957 und
"Pocomoto auf der Pferdefarm" (1958) jeweils von Rex Dixon oder ganze
Bildergeschichten wie zu den Silva-Büchern "Robinson Crusoe" 1951 und
"Onkel Toms Hütte" 1954.
Obwohl
Hugo Laubi aus Zürich stammte, hatte er relativ wenige Plakate für
seinen Heimatkanton erschaffen. Eine dieser wenigen Arbeiten entstand
1920 für das „Café Odeon“ und zeigt einen Zeitung lesenden Gast sowie
1951 für den Jubiläumsfestzug der Zünfte anlässlich des Bündnis Zürichs
mit den Eidgenossen 1351.
Eher
zu den ungewöhnlichen Aufträgen gehört das Erstellen von 50
Federzeichnungen für das Buch "Bordbuch eines Verkehrsfliegers",
welches 1934 herausgegeben wurde, das Schweiz-Heft "Landi
1939" und "100 Jahre Schweizer Eisenbahn" 1947.
Sein absolut bevorzugtes Motiv für
seine Zeichnungen stellten Pferde dar. Zahlreiche Plakate zu Arosa und
St. Moritz aber auch zu privaten Werken entstanden mit diesen Sujets.
Auch
für das Schweizer Militär – für welches er selber als Offizier im Range
eines Hauptmannes diente –
kreierte er zahlreiche Motive, die oftmals das Pferd in den Mittelpunkt
stellten.
Seine
Leidenschaft für Pferde lebte er schon früh aus. So war er Schweizer
Champion der Herrenreiter in den Jahren 1927 und 1931 und er war im
Pferderennsport eine bekannte Grösse. Er war ehrenamtlicher Trainer,
Zürcher "Pistenchef" und er war Initiant und Mitbegründer des
Schweizerischen Rennreiter-Verbandes, dessen Ehrenmitglied in späteren
Jahren wurde. Daneben unterhielt er auch einen Stall mit eigenen
Pferden.
Privat malte Hugo Laubi auch zahlreiche Ölbilder, oftmals Landschaften
und natürlich auch Pferde zeigend.
Viele seiner Arbeiten unterzeichnete er mit "L.", "Laubi" oder mit
einem Laubblatt, das unten wie ein L ausläuft und eine Anspielung
auf seinen Namen war wie rechts
abgebildet. Dieses Symbol verwendete er bereits seit mind.
1910. Während er z.B. 1920 für das Werbeplakat für Herrenkleider
Krause noch ein klares Blatt als Signet zeichnete, wurde dieses in den
späteren Jahren etwas abstrakter - siehe ganz oben rechts.
Manchmal zeichnete er nebst einigen Selbstporträts auch seine eigene
Person mit einem Augenzwinkern, so 1940 nach seiner Rückkehr aus der
Armee und 1944, als er sich nach Ferien sehnte.
Zum neuen Jahr 1940 zeigte Hugo Laubi sich mit einem
ironischen Blick auf sein Leben. Zum einen die Sehnsucht nach einem
friedlichen neuen Jahr, zum anderen die zahlreichen Aufträge, die es zu
erfüllen gab und natürlich auch Rechnungen, die es zu zahlen galt. |
Hugo Laubi, Zürich
1944
In Feriensehnsucht schwelgend ergibt seine Gleichung
"1 leerer Kopf" + "1 leeres Papier" = "Glosse der Woche"
evtl. für den Nebelspalter entstanden. |
Hugo Laubi, Zürich Feriensehnsucht 1944 Original-Zeichnung
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Hugo Laubi war zweimal verheiratet, u.a. in zweiter Ehe mit Elisabeth Müller
(geb. 3. Januar 1910), die 22 Jahre jünger war als
er und sich ebenfalls als Illustratorin betätigte. Er war ein starker Raucher mit einem Konsum von bis zu 80 Zigaretten
am Tag. 1959 verstarb er im Alter von 70 Jahren an Lungenkrebs.
Danksagung zu seinem 69. Geburtstag
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Danksagung zu seinem 69. Geburtstag |
Danksagung zu seinem 69. Geburtstag
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Urkunde für Herrn Hauptmann
Hugo Laubi für das Einrücken im November 1918 zum Dienste in Zürich.
Bescheinigt durch
Oberstdivisionär Sonderegger
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Dankesurkunde an Herrn
Hauptmann Laubi Hugo für
seinen Dienst während der Kriegsjahre 1939 - 1945. Mit Stempelsignatur
von General Guisan.
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