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.Biographie
Der
Illustrator Rudolf Ludwig Merz kam am 30. Dezember 1933 in Zürich zur
Welt. Zwei Jahre später gesellte sich seine Schwester Gerda hinzu.
Seine
Jugend war bereits
von der Welt der Eisenbahn geprägt. Sein Grossvater arbeitete bei der
Seetalbahn als Stationsbeamter und sein Vater nahm seinen Sohn auf
seinen Handelsreisen regelmässig auf Zugfahrten mit.
Da er schon in jungen Jahren gerne zeichnete und in der Schule und
später am kantonalen Gymnasium in Zürich bereits
Lokomotiven und Automobile zeichnen durfte statt sich mit langweiligen
Motiven wie
Blumenvasen herumzuschlagen, beeinflusste ihn diese Welt der Mobilität
nachhaltig. Eingeführt in die Kunst der Perspektiven wurde er von
seinem Lehrer, dem Bildhauer und Zeichner Hans Meier (1910-2002). Von
den restlichen Schulfächern war er weniger begeistert, lieber widmete
er sich mit seinem Freund Georg dem Zeichnen. Zusammen ersannen sie
eine eigene Insel und entwarfen Autos und weitere Fahrmöglichkeiten mit
viel Fantasie und Leidenschaft für ihre Welt. Sein Berufswunsch war
klar - Architekt oder Graphiker waren begehrte Tätigkeiten. Doch sein
Vater bestimmte, wie seine berufliche Zukunft aussehen soll und so
absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung bei Jacky Maeder. Schien
die künstlerische Tätigkeit entrückt zu sein, so bewegte er sich
zumindest in der Welt der internationalen Transporte, ein Thema, das
sich ja regelmässig in seinen Zeichnungen widerspiegelten.
Rudolf
L. Merz blieb bei Jacky Maeder auch nach der Ausbildung und man
erkannte schnell sein Potenzial. Als sein Vorgesetzter überraschend
verstarb, wurde der noch junge Rudolf L. Merz 1958 zum Abteilungsleiter
ernannt und die Sparte "Lufttransport" stand im Mittelpunkt seiner
Tätigkeit. 1965 erfolgte die Ernennung zum Direktor und 1981 wurde er
zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt. Sieben Jahre später
avancierte er zum VR-Delegierten. Er gründete mit zwei
älteren Kollegen die Jacky Maeder Airfreight und die Firma mauserte
sich zur Nr. 1 auf dem internationalen Markt. Schon bald erhielt Rudolf
L. Merz den Spitznamen "Mr. Airfreight".
Als er 1968 Elisabeth
Müller kennenlernte, die sich bei ihm als Sekretärin beworben hatte,
erwuchs daraus die grosse Liebe, obwohl sie sehr unterschiedliche
Interessen hatten. Während er sich für Architektur, Technik und
Mobilität interessierte, waren ihre Interessengebiete Tiere, die Natur
und Sport. Die beiden lernten jeweils vom anderen und zwei Jahre später
gaben sie sich das Ja-Wort.
Bei Jacky Maeder blieb Rudolf L.
Merz bis zu seiner Pensionierung 1994 und er
arbeitete sich bis zum Generaldirektor hoch. Die Ehe blieb zwar
kinderlos, doch für ihn waren seine Mitarbeiter im In- und Ausland
schon fast wie eigene Kinder ans Herz gewachsen und fast jeder
Mitarbeiter kannte ihn persönlich. Dies trug dazu bei, dass die
Mitarbeiter die Firma fast wie eine Familie erlebten und Loyalität und
Respekt entgegenbrachten.
Privat war Rudolf L. Merz ein begeisterter Modell-Eisenbähnler.
Zusammen mit seinem Vater baute er eine erste Modelleisenbahn und
diesem Hobby blieb Rudolf L. Merz ein Leben lang treu. 1956 kaufte er
sich seine erste eigene Modelleisenbahn, welche im Laufe der Jahre
immer grösser wurde. Und natürlich blieb das Zeichnen weiterhin seine zweite grosse Leidenschaft.
Als Erwachsener waren seine Erfahrungen im Modellbau gefragt und er
entwarf zahlreiche Vorlagen für Anlagen für die grosse und die kleine
Wohnung, die in einschlägigen Zeitschriften erschienen. In dieser Zeit
legte er sich das Pseudonym Loisl zu, um nicht in Konflikt mit seiner
beruflichen Tätigkeit zu geraten. Loisl ist bis heute zahlreichen Fans
ein Begriff geblieben. Den Namen gab ihm seine Frau. So
nannte
sie ihn manchmal, vor allem, wenn es Meinungsverschiedenheiten
gab.
Seine arbeitsintensivste Zeit als Illustrator begann mit seiner
Pensionierung 1994 und seine Motive kreisten meist um Transportmittel
wie die Eisenbahn, Trams, Schiffe, Flugzeuge und Autos.
Seine Beiträge in Modelleisbahn-Zeitschriften wie "Die
Modelleisenbahn", die Nachfolgezeitschrift "Loki" und "MIBA"
(regelmässig ab 1980) wurden sehr geschätzt und Rudolf L. Merz steuerte
nicht nur Illustrationen sondern auch Artikel und beeindruckende
Vorlagen für Modelleisenbahnen, Gleisplänen, Hintergründe und
Schaubildern bei.
Bereits 1976 konnte er in der "MIBA" - zu deren Leser er seit 1956
gehörte - seine Anlage vorstellen. Als Rudolf L. Merz einen Artikel
über Hintergrundkulissen publizierte, motivierte die MIBA ihn,
Hintergrundkulissen umzusetzen. Dies führte zur Gründung der MZZ in
Schaffhausen, die die Kulissen anbot.
Grossen Erfolg hatten auch seine Entwürfe für Dosen für die Firma Läckerli Huus. Die von ihm entworfenen Blechdosen in Form von Lokomotiven, Trams und einem Schiff - gefüllt mit Lebkuchenspezialitäten - erfreuten sich grosser Beliebtheit.
Wenn Rudolf L. Merz in späteren Jahren in ferne Länder reiste und dort
auf einige seiner Hintergrundkulissen stiess, amüsierte ihn dies. Auf
seinen zahlreichen Auslandsreisen - oftmals mit seiner Frau - nahm Rudolf L. Merz auch immer seine
Kamera mit. Dabei fotografierte er natürlich auch Züge und malerische
Bahnhöfe, um sich Inspiration für seine Bilder zu holen, aber auch
Grossstädte wie New York faszinierten ihn. Ein spezielles Highlight
war dabei die zufällige Begegnung mit dem Hollywood-Star Marilyn
Monroe, die sich gerade auf der 5th Avenue auf einem Schaufensterbummel
befand. Das Treffen hielt er mit seiner Kamera ebenfalls fest.
Aus dem Fotoalbum Impressionen aus New York und Marilyn Monroe auf der 5th Avenue |
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Im
Alter von 65 Jahren erfüllte sich Rudolf L. Merz einen lang gehegten
Kindertraum, als er einen Kurs als Privat-Lokführer absolvierte und
danach in Begleitung persönlich eine alte Lok vom Typ BDe 2/4 führen
durfte. Er arbeitete gelegentlich auch bei der Zürcher Museums-Bahn mit.
In
seinen letzten Jahren genoss er vermehrt die Zeit in seinem eigenen
Haus, ging mit seiner Frau auf Spaziergänge und sie reisten zusammen
meist innerhalb der Schweiz - mit Zug oder Auto. Als Kenner von Automobilen fuhr er privat mit amerikanischen Wagen, darunter auch mal einen Cadillac, umher.
Rudolf L. Merz verstarb nach einem erfüllten Leben am 20. Oktober 2006.
Bilder von der privaten Modelleisenbahn |
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Hinweis:
Alle
abgebildeten
Zeichnungen auf dieser Homepage und Folgeseiten des Künstlers Rudolf L.
Merz mit freundlicher Genehmigung der Erben von Rudolf L. Merz ©
(Frau E.
Merz).
Die Abbildungen
der Werke von Rudolf L. Merz dienen ausschliesslich der
Illustration der Arbeiten des
Künstlers. Die
Verwendung von Dritten ist
ohne Erlaubnis der Rechteinhaber nicht zulässig.
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